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Partizipatives Forschen im Kontext der Organisation Polizei: Ethisches Forschen mit vulnerablen Gruppen am Beispiel der Schubhaft

In diesem Artikel reflektieren wir ethische Implikationen eines partizipativen Sicherheitsforschungsprojekts zu Polizeianhaltezentren in Österreich, also zu jenen Haftanstalten, die im Gegensatz zur Justizhaft von Polizist/inn/en geleitet werden. In diesem Projekt arbeiteten wir mit sogenannten "Schubhäftlingen" zusammen, das sind Asylwerber/innen mit negativem Asylbescheid, die im Zuge einer bevorstehenden Abschiebung in Polizeianhaltezentren inhaftiert sind. Schubhäftlinge erlebten wir in ihrer spezifischen Situation als besonders vulnerabel. Gleichzeitig forschten wir mit der Partnerin Polizei, die als die Haft umsetzende Organisation in der Beziehung zu den Häftlingen machtvoll ist. Die partizipative Forschung mit zwei Partner/inne/n in derartiger Machtungleichheit wirft ethische Fragen auf: So stellte sich etwa die Frage nach der Möglichkeit, "frei" an der Forschung teilzunehmen angesichts bestehender Abhängigkeitsverhältnisse in Haft. Ebenso reflektieren wir, wie eine ermächtigende partizipative Forschung in dieser Konstellation gelingen kann. Unser Lösungsvorschlag bezieht sich auf das Forschungsdesign und beinhaltet das Verfahren einer vignettenbasierten Fokusgruppe.
In this article, we reflect on the ethical implications of a participatory security research project that focuses on police detention centers in Austria, that is, prisons run by police instead of the judiciary. In this project, we work together, on the one hand, with detainees to be deported - who are vulnerable in their specific situation. The detainees are asylum seekers with a negative asylum decision awaiting their deportation. On the other hand, we partner with the police, a powerful agent with respect to the detainees because of its institutional task of enacting detainment. Participatory research including two partners with such power differences raises ethical issues. For example, there is the question whether it is even possible to make a "free decision" to participate in the research given the existing dependency relation of the custody. We also reflect on how the empowerment of a vulnerable group can succeed in such a constellation. Our solution relates to the research design and includes the method of a vignette-based focus group.

Partizipatives Forschen im Kontext der Organisation Polizei: Ethisches Forschen mit vulnerablen Gruppen am Beispiel der Schubhaft

Urheber*in: Miko-Schefzig, Katharina; Reiter, Cornelia

Namensnennung 4.0 International

Weitere Titel
Participatory Organization Research in the Context of the Police: Ethical Research with Vulnerable Groups Using the Example of Detention Centers
ISSN
1438-5627
Umfang
Seite(n): 23
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Erschienen in
Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 19(3)

Thema
Sozialwissenschaften, Soziologie
Forschungsarten der Sozialforschung
Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsphilosophie, Wissenschaftslogik, Ethik der Sozialwissenschaften
Forschung
Wissenschaftsethik
Justizvollzugsanstalt
Abschiebung
Vulnerabilität
Sicherheitsforschung
Polizei
Macht
Österreich

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Miko-Schefzig, Katharina
Reiter, Cornelia
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Deutschland
(wann)
2018

DOI
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Miko-Schefzig, Katharina
  • Reiter, Cornelia

Entstanden

  • 2018

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