Bestand
Nachlass Karl Christian von Berckheim (1774 - 1849), badischer Innenminister und Bundestagsgesandter (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Abschriften aus dem Freiherrlich von
Berckheim'schen Familienarchiv in Rittersbach (1909)
Inhalt und Bewertung
Korrespondenz (mit den Mitgliedern des großh. Hauses, Prof.
Thibaut in Heidelberg, Frh. v. Meysenbug), Gutachten und
Druckschriften (u.a. in Fragen des großh. Hauses, Nachlaß der Ks.
Elisabeth v. Rußland).
1. Vorwort: Freiherr Karl
Christian von Berckheim, geboren am 12.08.1774 in Lörrach,
studierte in Freiburg im Breisgau sowie in Erlangen Jura. Seit 1797
war er im badischen Staatsdienst bzw. seit 1800 auch im Hofdienst
tätig und stieg dort über verschiedene Stationen in Karlsruhe bis
zum Geheimen Hofrat auf. Diesen Titel erhielt er 1803. Anschließend
war Berckheim zwischen 1806 und 1812 als Oberhofmeister der
Markgräfin Amalie, der Witwe des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden,
tätig. 1812 trat er wieder in den Staatsdienst ein, wobei er ab
1813 als bad. Innenminister auch an den Verhandlungen des Wiener
Kongress teilnahm. Nach dem Ende des Kongresses war Berckheim
kurzzeitig als Gesandter am Wiener Hof tätig, bevor er ab 1817 als
Bundestagsbevollmächtigter in Frankfurt am Main die Belange Badens
vertrat. Die territoriale Absicherung des Großherzogtums stellte
dabei den zentralen Schwerpunkt seiner Tätigkeit dar. Wie nach
außen war er nach innen um die Wahrung der Souveränität des
Großherzogtums bzw. des Großherzogs bedacht. So übte er seit 1821,
erneut als bad. Innenminister, einen starken Druck auf die liberale
Opposition aus und galt als konservative Stütze des Großherzogs
Ludwig I. Mit dem Regierungsantritt von dessen liberaleren
Halbbruder Leopold verlor Berchheim sodann auch 1831 seinen
Ministerposten, erhielt jedoch in Anerkennung seiner Verdienste den
Titel des Großhofmeisters. Darüber hinaus nahm er als Mitglied der
Ersten Kammer des Badischen Landtags auch weiterhin Anteil am
politischen Leben des Großherzogtums. Berckheim starb am 03. März
1849 in Karlsruhe.
2. Zur Ordnung: Der Nachlass
von Berckheim besteht zu einem Großteil aus Abschriften. Dabei
wurden die ersten zehn Nummern des Bestandes 1909 aus dem
Berckheimschen Familienarchiv abgeschrieben. Bei den anschließenden
Nummern des Bestandes handelt es sich um Originale. Die Gliederung
des Bestandes erfolgte durch Karl Obser um 1909. Die
Tiefenerschließung und die Übertragung des analogen Findmittels in
ein Online-Findmittel erfolgte 2017 durch Frank Bauer im Rahmen
eines von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg finanzierten
Projektes. Zusätzlich versah Bauer den Bestand mit Orts- und
Personenindizes. Der überaus heterogene Bestand gliedert sich in
insgesamt 17 Akten, die chronologisch gegliedert sind. Mit Ausnahme
der Nummer 4, 5 und 6 handelt es sich dabei ausschließlich um
Korrespondenzen. Diese umfassen neben militärischen (1) und
kirchlichen (9, 10) auch universitäre Angelegenheiten (3). Bedingt
durch die Funktion als Oberhofmeister und den auch zuvor gepflegten
Kontakt zum badischen Hof wird diese staatliche Dimension um die
Korrespondenz mit Mitgliedern der großherzoglichen Familie ergänzt.
Dabei ist sicherlich die Korrespondenz mit dem späteren
Großherzögen Ludwig II. (15) und Friedrich I. (16) von großem
historischem Interesse. Bei den Nummer 4 - 6 handelt es sich um
Abschriften von Vorträgen und Gutachten, die sich mit
verwaltungstechnischen sowie landständischen Themen befassen. Der
Bestand enthält darüber hinaus eine Korrespondenz aus sechs Briefen
des Hans Jakob Wurmser von Vendenheim an seine Braut Maria Veronika
Bock zu Gerstenheim (17). Die Briefe stammten aus dem Jahr 1620.
Der Bestand umfasst 17 Mappen und 0,25 lfm.
3. Benutzungshinweise: Der
Bestand ist vollständig digitalisiert. Benutzung nur über das
Online-Findmittel.
4. Quellen und Literatur: 1.
Quellen - "Berckheim, Karl Christian", Dienerakten, GLA 76 Nr. 658
[Laufzeit: 1797-1806]. - "Berckheim, Karl Christian", Dienerakten,
GLA 76 Nr. 659 [Laufzeit: 1800-1806]. - "Berckheim, Karl
Christian", Dienerakten, GLA 76 Nr. 660 [Laufzeit: 1800-1831]. -
"Berckheim, Karl Christian", Dienerakten, GLA 76 Nr. 661 [Laufzeit:
1806-1831]. - "Berckheim, Staatsminister Karl Christian Freiherr",
48 Nr. 86 [Laufzeit: 1815]. - "Berckheim, Staatsminister Karl
Christian Freiherr", 48 Nr. 87 [Laufzeit: 1813]. - "Berckheim,
Staatsminister Karl Christian Freiherr", 48 Nr. 88 [Laufzeit:
1830]. 2. Literatur - Körner, Hans: "Berckheim, Christian von", in:
Neue Deutsche Biographie, Bd. 2, Berlin 1955, S. 66 f. - Weech,
Friedrich von: "Karl Christian Freiherr von Berckheim", in:
Badische Biographien, Bd. 1, Heidelberg 1875, S. 73 -
75.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 52 von Berckheim
- Umfang
-
17 Akten
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Politische Nachlässe >> von Berckheim
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
1620-1848
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1620-1848