Baudenkmal

Bad Nauheim, Gradierwerk, Auf dem Siebel, Zanderstraße 16

Von den vielen Gradierwerken, die einst entlang der Usa aufgestellt waren, sind heute noch fünf erhalten. Die ersten Gradierwerke sollen in Nauheim im 16. Jahrhundert erbaut worden sein. Es waren zunächst mit Stroh und Schilf, später mit Schwarzdorn behangene Hölzgerüste. Die schwachprozentige Nauheimer Sole wurde über sie geleitet, dabei der Verdunstung ausgesetzt, so daß sich ein zum Sieden besser geeigneter Sättigungsgrad einstellte.Die heute erhaltenen Gradierwerke wurden im Laufe der Zeit immer wieder erneuert, sind aber dennoch von geschichtlicher und technischer Aussagekraft. Neben ihrer Funktion für die Salzgewinnung gewannen die Gradierwerke Bedeutung für den Nauheimer Kurbetrieb als Inhalationsstätte salzhaltiger Luft.Die fünf erhaltenen Gradierwerke befinden sich einmal südlich des sog. „Inhalatoriums", dann südlich der Bonifatiuskirche, die übrigen drei waren Bestandteil der „Langen Wand", einer mehrere hundert Meter langen Reihe hintereinandergeschalteter Gradierwerke am Südrand der Saline. Die beiden östlichen der hier noch befindlichen Gradierwerke inkorporieren den Turm einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden Windmühle. Zusammen mit dem Wasserrad beim Ludwigsbrunnen (Zanderstraße 35) hatte sie die Aufgabe, die Sole auf die Gradierwerke zu heben.

Detailschnitt eines Gradierwerkes aus dem Jahre 1825, Archiv Staatsbad Bad Nauheim | Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Land
Hessen
Kreis
Wetterau
Ort
Bad Nauheim
Ortsteil
Bad Nauheim
Straße und Hausnummer
Gradierwerk, Auf dem Siebel, Zanderstraße 16
Bezeichnung
Gradierwerke

Rechteinformation
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Letzte Aktualisierung
19.03.2021, 11:49 MEZ

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