Bestand

Berichte von Gemeinden über die Kriegsereignisse 1945 und das Ausmaß der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg (Bestand)

Vorbemerkung: Bereits im Dezember 1945 regte Professor Dr. Oskar Paret beim Kreiskulturrat Ludwigsburg die Aufzeichnung der Kriegsereignisse bei der Besetzung im April 1945 an. Seinen 15 Punkte umfassenden Fragebogen übernahm im wesentlichen das Württ. Statistische Landesamt für die Erhebungen im Jahr 1948 über die letzten Kriegstage un ddie Anfänge der Besatzungszeit im nachmaligen Regierungsbezirk Nordwürttemberg. Die Berichte und Unterlagen auf das Rundschreiben Nr. III 11-530/48 vom 14.7.1948 (in Bü 88) kamen bis 1950, meist in doppelter Ausfertigung beim Württ. Statistischen Landesamt ein. Friedrich Blumenstock, der die Berichte für sein Buch "Der Einmarsch der Amerikaner und Franzosen im nördlichen Württemberg im April 1945" (Darstellungen aus der württ. Geschichte, Bd. 41, Stuttgart 1957) ausgewertet hat, beurteilt diese wie folgt: "Die Berichte sind von verschiedenem Wert und Umfang, je nach der Bedeutung der Vorkommnisse im Ort oder in der Nähe und dem Eifer und Geschick, mit dem die mit der Beantwortung der gestellten Fragen Beauftragten die Aufgabe angefaßt haben. Im ganzen ist ein gewaltiges Material von einigen tausend Seiten in den Berichten von rund 450 Gemeinden zusammengekommen, da außer der kurzen schematischen Beantwortung der Fragen viele besonderen Vorkommnisse und persönliche Erlebnisse berichtet wurden. Manche gehen über das hinaus, was nur vom örtlichen Standpunkt zu beobachten war und geben wertvolle Hinweise auf den Zusammenhang der militärischen Bewegungen". Die Erstschriften wurden im September 1977 von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Abt. Landesbeschreibung dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart übergeben, das Zweitschriften der Berichte bereits früher erhalten hatte. Eine weitere systematische Erhebung über Kriegszerstörungen und Vorkommnisse bei der Besetzung im April 1945 wurde im Jahre 1955 durch das Landratsamt Balingen bei den Gemeinden dieses Landkreises durchgeführt (Bü 21). Von der Abteilung Landesbeschreibung beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg, das diese Bericht für die Landkreisbeschreibung Balingen (1960/61), ausgewertet hat, gelangten sie an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Schließlich führte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg im Einvernehmen mit der Archivdirektion Stuttgart im Jahre 1960 eine Erhebung in allen Städten und Gemeinden des Landes durch (Rundschreiben an die Landratsämter Nr. VIII 51-4059 vom 18. Okt. 1960, in Bü 61), um einen Gesamtüberblick über die Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg zu erhalten und zugleich die Dokumentationslücke der nicht erfassten Landkreise in den Regierungsbezirken Südwürttemberg, Nordbaden und Südbaden zu schließen. Die Erhebung zielte darauf ab, die Gemeinden zur Überlassung von Abschriften aller Aufzeichnungen über die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, insbesonderer über die letzten Kriegstage und die Anfänge der Besatzungszeit, zur Anzeige solcher Ausarbeitungen sowie zur Anzeige oder Abgabe von Veröffentlichungen zu veranlassen. Fehlanzeige konnte erstattet werden, wenn keine bzw. nur geringfügige Zerstörungen vorlagen oder wenn irgendwelche Aufzeichnungen oder Schriften darüber nicht vorhanden waren. Da zahlreiche Gemeinden und vereinzelt auch Landkreise "Fehlanzeige" meldeten, blieb das Ergebnis weit hinter dem der Erhebung von 1948 zurück. Die Berichte wurden wie die erste Serie aus den Jahren 1948ff. von der Landesarchivdirektion Abteilung Landesbeschreibung im Sept. 1977 dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart übergeben. Die mit den Berichten eingesandten Bücher und Schriften erhielt die Bücherei der Abteilung Landesbeschreibung bei der Landesarchivdirektion zugewiesen. Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart finden sich überdies in den Zeitungsausschnittssammlungen zur Ortsgeschichte und zur allgemeinen Landeskunde (J 190 und 192) einzelne Ausschnitte über das Kriegsende 1945, insbesondere die anlässlich des Gedenkjahres 1975 erschienenen Zeitungsserien über den Raum Hechingen, Murrhardt und Schwarzwald/Oberer Neckar. Die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes sowie die Abfassung des Vorworts erfolgte 1977/78 durch Archivamtmann Karl Hofer. Der Umfang des Bestandes beträgt 1,6 lfd. m. Die Reinschrift besorgte Margot Schulze-Kahleyß Stuttgart im März 1978 M. Bull-Reichenmiller

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 170
Extent
153 Büschel

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Zeitgenössische Berichte >> Weitere Erlebnisberichte

Indexbegriff subject
Kriegsende 1945
Zweiter Weltkrieg

Date of creation of holding
1948-1952, 1955, 1960-1962

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Rights
Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

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  • Bestand

Time of origin


  • 1948-1952, 1955, 1960-1962

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