Fabrik
Lloyd-Motoren-Werke, Halle 4 ; Bremen
Die Bremer Lloyd-Motoren-Werke gehörten zum Automobilkonzern von Carl F. W. Borgward. Sie waren 1949 als "Lloyd Maschinenfabrik G.m.b.H." gegründet und erst 1951 mit dem Umzug in neu errichtete Produktionshallen in der Neustadt in "Lloyd-Motoren-Werke" umbenannt worden. Borgward produzierte unter der Marke "Lloyd" seit 1950, zunächst noch am Standort in Bremen-Hastedt, Kleinwagen, deren Karosserie wegen der damals herrschenden Materialknappheit aus Sperrholz bestand, das mit Kunstleder überzogen worden war. Im Volksmund erhielten sie den Spitznamen "Leukoplast-Bomber", spöttisch reimte man: "Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd". Der preisgünstig hergestellte und nur schwach motorisierte Kleinwagen - das erste Modell LP 300 hatte einen 300 cm³ großen und 10 PS starken Zweitaktmotor - erzielte auf dem Automobilmarkt eine starke Nachfrage, so dass die Produktionskapazitäten bereits ab 1951 an dem neuen Standort in der Bremer Neustadt um ein Vielfaches gesteigert wurden. Bis 1960 entstanden hier nach und nach immer neue Werkshallen.
Nach dem Konkurs von Borgward 1961 übernahm Siemens Gebäude und Grundstücke. Ein Teil konnte bis 1963 zur Arabella-Produktion weitergenutzt werden. Im 1959 entstandenen Ersatzteilwerk residierten die aus dem Konkurs hervorgegangenen Lloyd Motoren Werke noch bis 1989. Zunächst als Ersatzteillieferant für alle Fahrzeuge der Borgward-Gruppe, später dann als Hersteller für Spezialmotoren und zuletzt als Handelsbetrieb für KFZ-Teile.
Die in den Monaten September 1953 bis Januar 1954 durch die Niederlassung Bremen der Wayss & Freytag AG errichtete Produktionshalle 4 diente der Endmontage der Lloyd-Automobile. In der insgesamt 212 Meter langen und 62 Meter breiten Halle befanden sich sechs Montagebänder. Die Architektur der Halle 4 entwarf der Hamburger Architekt Rudolf Lodders (1901-1978) gemeinsam mit dem Tragwerksplaner Hermann Bay (1901-1985). Lodders hatte zwischen 1934 und 1961 die Entwurfsleitung für alle Neu- und Umbauten des Automobilherstellers Borgward an den drei Standorten Sebaldsbrück (1936-1961), Hastedt (1934-1950) und Neustadt (1951-1958). Die Dachkonstruktion der Montagehalle mit Sheds und insbesondere deren Krümmung bestimmen wesentlich den Gesamteindruck des Halleninneren. Sie dokumentieren in besonderer Weise den hohen künstlerischen Anspruch des Architekten Rudolf Lodders an die Industriearchitektur.
- Standort
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Richard-Dunkel-Straße 122 & 124, Bremen
- Klassifikation
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Einzeldenkmal
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Entwurf: Bay, Hermann (Tragwerksplaner)
Ausführung: Wayss und Freytag AG (Baukonzern)
Bauherr: Lloyd-Motoren-Werke
- (wann)
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1953-1954
- Letzte Aktualisierung
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11.08.2025, 13:58 MESZ
Datenpartner
Landesamt für Denkmalpflege Bremen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Fabrik
Beteiligte
- Entwurf: Bay, Hermann (Tragwerksplaner)
- Ausführung: Wayss und Freytag AG (Baukonzern)
- Bauherr: Lloyd-Motoren-Werke
Entstanden
- 1953-1954