Buch

Warten auf Kerouac : Ein Leben in der Beat Generation

Joyce Johnson (damals Glassman) gehörte zwischen 1956 und 1969, den entscheidenden Jahre der Beat Generation, zu deren "inner circle". Sie schreibt ohne Verklärung und ohne sich zu distanzieren von dieser Zeit der radikalen Ablehnung der Werte und Organisation der US-amerikanischen Gesellschaft und ihrer bürgerlichen "Wohlanständigkeit", von der Suche nach existentiellen Erfahrungen und Intensität sowie dem ständigen Bedürfnis unterwegs zu sein, die eigenen und die gesellschaftlichen Grenzen zu überschreiten. Dabei nimmt einen wichtigen Raum die Beschreibung ihrer zweijährigen "Nähe-Distanz-Beziehung" zu Jack Kerouac ein, einem der Kultautoren der Beat Generation."Warten auf Kerouac" ist aber auch ein Buch über die widersprüchliche Rolle der Frauen in der Beat-Generation, die z.T. selber schreibend und innerhalb der Bewegung ihre eigene Befreiung von den gesellschaftlichen Normen suchend, doch nicht ins Rampenlicht dieses männerdominierten Zirkels gerieten. Johnson lebte, zu dem Zeitpunkt als sie Kerouac kennenlernte - für die fünfziger Jahre außergewöhnlich - mit einundzwanzig Jahren schon alleine, arbeitete an einem Roman und verdiente ihren Lebensunterhalt selbständig als Verlagssekretärin. Ihre Freizügigkeit erfuhr aber bei weitem nicht die Anerkennung, die die männlichen "Outlaws"für die ihre erhielten. Johnson beschreibt wie mehrere der Frauen in der Beat-Generation als "Stützpfeiler für das selbstzerstörerische Genie eines anderen" (S.187) auf ihre Frauenrolle verwiesen wurden und wie sie selbst von einem von Kerouacs Lektoren mit der Bitte: "Geben Sie acht auf diesen Mann." beschworen wurde. Die Beat-Frauen deutet Johnson aus dieser Perspektive als Übergangsphänomen zu den Frauen der sechziger Jahre, die tatsächlich ihre Rechte einzufordern begannen. (ke)Joyce Johnson hat vier Romane veröffentlicht und schreibt für den "New Yorker", "Vanity Fair" und "The New York Times Magazine". Für ihre Erinnerungen "Warten auf Kerouac" erhielt sie 1983 den "National Book Critics Award". Sie lebt in New York und unterrichtet an der Columbia University Creative Writing.

Identifier
LI-172
ISBN
3-88897-176-4
Extent
279

Bibliographic citation
Johnson, Joyce. 1997. Warten auf Kerouac : Ein Leben in der Beat Generation. München : Antje Kunstmann. S. 279. 3-88897-176-4

Subject
New York
Fünfziger Jahre
Sechziger Jahre
Kunst
Literatur
alternative Lebensformen
Beziehungsmuster
Sexualität
Lebensperspektive
Frauen in Männerdomänen
Drogen
Alkoholismus
Gesellschaftskritik
Weiblichkeitsrolle

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Johnson, Joyce
Event
Veröffentlichung
(who)
Antje Kunstmann
(when)
1997

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Last update
11.08.2025, 1:36 PM CEST

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  • Buch

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  • Johnson, Joyce
  • Antje Kunstmann

Time of origin

  • 1997

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