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Arbeitsgestaltungspolitik: ein neues Element gewerkschaftlicher Strategie

Hintergrund des Beitrags ist der in der ersten Hälfte der 60er Jahre begonnene interne Reformprozeß der Gewerkschaften. Dieser Wandel, der bis heute nicht abgeschlossen zu sein scheint, kann in zwei Phasen eingeteilt werden: 1. Phase, verstärkte Diskussion über die organisatorischen und strukturellen Voraussetzungen gewerkschaftlicher Politik, die ihren sichtbaren Ausdruck im Satzungskongreß von 1971 fand; 2. Phase, die mit der zweiten Nachkriegsrezession einsetzende intensivere Überprüfung der gewerkschaftlichen Programmatik. Auf diese zweite Phase konzentrieren sich die Ausführungen des Beitrags. Zunächst werden die Krisenerfahrungen der Gewerkschaften seit der Mitte der 70er Jahre skizziert. Die aus diesen Erfahrungen gezogenen praktischen Folgerungen der Gewerkschaften werden einer näheren Betrachtung unterzogen. Erstens werden neue politische Präferenzen gesetzt; zweitens erfolgt eine Rückbesinnung auf die tarifpolitischen Handlungsmöglichkeiten; drittens werden neue Qualitäten in der Tarifpolitik gesetzt: tarifpolitische Erschließung weiterer Arbeitsbedingungen; Erhöhung der Kontrollierbarkeit vereinbarter Normen; Schaffung wirksamerer Sanktionsmöglichkeiten. Daraus wird die These abgeleitet, daß sich eine neue Tarifpolitik, die Belastungen und Monotonie abbauen und den Einsatz von Qualifikationen sichern will, mittel- und langfristig nur dann durchsetzen und halten wird, wenn sie von den Betriebsräten, Vertrauensleuten und Arbeitnehmern am Arbeitsplatz umgesetzt und weiterentwickelt wird. Diese These wird am Beispiel der Nahrungs- und Genußmittelindustrie untersucht (N=372). Die Ausführungen schließen mit der Vermutung, daß (die Richtigkeit der These unterstellt) diese Tarifpolitik entweder eine weitere innerverbandliche Diskussion nach sich ziehen wird, oder die Gewerkschaften werden ihre tarifpolitischen Strukturen erneut verändern. (RW)

Arbeitsgestaltungspolitik: ein neues Element gewerkschaftlicher Strategie

Urheber*in: Wiedenhofer, Harald

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

ISBN
3-593-32620-5
Umfang
Seite(n): 316-329
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
19. Deutscher Soziologentag "Sozialer Wandel in Westeuropa". Berlin, 1979

Erschienen in
Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979

Thema
Sozialwissenschaften, Soziologie
Politikwissenschaft
Politikwissenschaft
Sozialpolitik
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Bundesrepublik Deutschland
Krise
Nahrungs- und Genussmittelgewerbe
Erfahrung
Strategie
Arbeitsplatz
Gewerkschaft
Gestaltung
Gewerkschaftspolitik
empirisch
anwendungsorientiert

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Wiedenhofer, Harald
Ereignis
Herstellung
(wer)
Matthes, Joachim
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
(wo)
Deutschland, Frankfurt am Main
(wann)
1979

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-136711
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
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Objekttyp

  • Sammelwerksbeitrag
  • Konferenzbeitrag

Beteiligte

  • Wiedenhofer, Harald
  • Matthes, Joachim
  • Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • Campus Verl.

Entstanden

  • 1979

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