Bestand

Medizinische Klinik, Aktengutachten (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Übernommen: 1989.
1. Zur Gutachtentätigkeit der Medizinischen Klinik
Dieses Repertorium erschließt die Gutachten der Medizinischen Klinik. Von Alters her gehörte es zu den Pflichten der Tübinger Medizinprofessoren Medizinische Konsilien zu erstellen. Bei der Mehrzahl dieser Gutachten, die im Namen der Fakultät erstellt wurden, handelte es sich um forensische Gutachten. Mit der seit dem 19. Jahrhundert in Tübingen sich deutlich in eigenen Kliniken dokumentierenden Verselbständigung Medizinischer Teildisziplinen, die Entstehung eines flächendeckenden Versicherungswesens, das Gutachten notwendig macht, ---Verlagerung der Gutachtentätigkeit in Kliniken. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts lässt sich für die Medizinische Klinik und Poliklinik die Ärztliche Begutachungsstelle als eigenständige Dokumentationsstelle eingerichtet. Zum einen obliegt ihr die zentrale Buchführung über die Gutachtentätigkeit der Klinik wie auch Abrechnung aller Aktengutachten.
Von 1964 an, dem Jahr der Inbetriebnahme der Medizinischen Poliklinik als selbständiger Klinik, wurden nur noch Aktengutachten und Gutachten "auf Grund einer mindestens 3-tägigen stationären Beobachtung und Untersuchung" (UAT 493/105 (73), Freier) in der Medizinischen Klinik angefertigt. Auch wurden lediglich Gutachten in freier Form erstellt. Für ambulante Begutachtungsuntersuchungen und Formulargutachten war von da an ausschließlich die Medizinische Universitäts-Poliklinik zuständig. Seit der Zusammenlegung der Medizinischen Universitätsklinik und der Medizinischen Poliklinik im Jahr 1986 werden die Begutachtungen wieder ausnahmslos über die Gutachtenstelle abgewickelt.
2. Bestandsgeschichte
Die Verwaltung der Medizinischen Klinik lieferte 1985 dem Zentralen Krankenblattdepot neben Krankengeschichten und Aufnahmebüchern auch Gutachten im Umfang von 11,5 lfm ab. Weitere 2,05 lfm Gutachten der Medizinischen Klinik übergab 1989 die Gutachtenstelle zusammen mit Gutachten der Medizinischen Poliklinik (UAT 565) und Abrechnungsunterlagen sowohl der Medizinischen Klinik (UAT 427) wie auch der Medizinischen Poliklinik (UAT 520).
3. Bearbeiterbericht
Bei den Erschließungsarbeiten wurden aus Zeitgründen i.d.R. die vorgefundenen Titelaufnahmen unverändert übernommen. Die ungefähre Laufzeit der einzelnen Faszikel konnte lediglich an Hand von Stichproben ermittelt werden. Auch die vorgefundene Ordnung in Stehordner wurde weiterhin beibehalten.
Bei den Gutachten des Bestandes handelt es sich vor allem um fachinternistische Gutachten oder Obergutachten, um deren Erstellung die Medizinische Klinik gebeten wurde. Deren Direktor bzw. dessen Vertreter im Amt, beauftragte dann seinerseits einen im Hinblick auf die gutachterliche Fragestellung kompetenten Facharzt der Klinik mit der Erstellung des Gutachtens (UAT 493/105 (73)).
Der Gesamtbestand setzt sich aus mehreren Teilbeständen zusammen. Die weitaus größten sind hierbei die Aktengutachten und die Chefkartei-Gutachten. Daneben gehören u.a. auch Unterlagen zu ambulanten Begutachtungen bis 1965 und nach 1985, zur Gutachtertätigkeit einzelner Oberärzte und eine eigene Schriftwechsel-Serie zum Gesamtbestand.
a) Aktengutachten
Für die Erstellung von Aktengutachten liegen dem Gutachter lediglich Unterlagen vor, die die Klinik von Gerichten, Versorgungsämtern, Versicherungen u.ä. zugesandt erhält. Diese Aktenstücke werden nach Abschluss des Gutachtens der anfordernden Stelle wieder zurückgesandt. Die bei der Klinik verbleibende Zweitausfertigungen des Gutachtens und die Korrespondenz mit dem Auftraggeber werden gemeinsam abgelegt.
b) Chefkartei-Gutachten
Wohl aus dem Bedürfnis heraus über die Gutachtertätigkeit der Medizinischen Klinik vollständig informiert zu sein, erhielt der Direktor der Klinik von 1957 an Zweitausfertigungen aller in der Klinik erstellten Aktengutachten, Begutachtungen auf der Grundlage von stationären Beobachtungen bzw. Behandlungen sowie der Formulargutachten für Versicherungen. Diese Form der Zweitüberlieferung wurde bis 1972 praktiziert. Der Wechsel bei der Direktorenstelle und die gleichzeitige Neugliederung der Medizinischen Klinik in vier Abteilungen mit eigenen Vorständen dürfte für die Aufgabe dieser Praxis maßgeblich gewesen sei.
Bearbeitet von Irmela Klöden-Bauer
Tübingen 2011
Inhalt:
1. Aktengutachten in Auswahl (D, O, T) (62 Nrn 1953-1986)
2. "Privat-Gutachten" (1 Nr.: 1955-1977).
3. Gutachten der Poliklinik (4 Nrn: 1959-1966, 1985)
4. Oberarzt-Gutachten (5 Nrn: 1962-1970).
5. Chefgutachten (84 Nrn: 1957-1972).
6. Gutachten-Korrespondenz (8 Nrn: 1962-1986).

Reference number of holding
UAT 493/
Extent
25 Nrn; 3,30 lfm

Context
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> E Klinikum >> Ed Medizinische Klinik >> Medizinische Klinik (1795/1838-)

Date of creation of holding
1947-1988

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Last update
02.07.2025, 11:32 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1947-1988

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