Nachlass Uhrig, Karl Theodor (Bestand)

Archivbestand

Überlieferungsgeschichte

Geb. 14. Juni 1923 in Mannheim, gest. 7. Februar 2001 in Lahr. 1945-1950 Studium der Geschichte und Germanistik in Freiburg. Seit 1951 Lehrer an den Handelslehranstalten in Lahr, zuletzt Leiter des Integrierten beruflichen Gymnasiums, der Kaufmännischen Berufsschule, des Berufskollegs und der Berufsfachschule; Ehrensenator der Hochschule für Berufstätige (AKAD) in Rendsburg. 1956-1970 stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU, 1962-1991 Mitglied des Lahrer Gemeinderats, 1965-1984 Kreisrat im Landkreis Lahr bzw. nach der Gebietsreform im Ortenaukreis, 1967-1992 Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg (CDU), dort 1976-1980 Vorsitzender des kulturpolitischen Ausschusses, 1980-1992 Vorsitzender des Ausschusses für Schule, Jugend und Sport.

Inhalt und Bewertung

Persönliche Unterlagen; Partei- und Wahlkreisarbeit; Handakten aus der Zeit als Abgeordneter (v.a: Schulpolitik); Pressestimmen

Biographie: Karl Theodor Uhrig wurde in Mannheim am 14. Juni 1923 geboren, wuchs jedoch in Lahr auf. Dort machte er 1940 sein Abitur am humanistischen Theodor-Körner-Gymnasium (heute Scheffel-Gymnasium), bevor er zum Kriegsdienst an der Ostfront beim Luftnachrichtendienst herangezogen wurde. Er geriet in Gefangenschaft, wurde aber bereits im Mai 1945 aus dem Gefangenenlager Erding entlassen, so dass er im Herbst 1945 in Freiburg beginnen konnte Geschichte, Germanistik und Philosphie zu studieren. Nach dem 1. Staatsexamen 1949 und dem 2. 1950 wurde er Lehrer an den Handelslehranstalten Lahr, deren Leiter er 1967 wurde (bis 1981). Die Handelslehranstalten umfassen das Integrierte berufliche Gymnasium, die kaufmännische Berufschule, das Berufskolleg und die Berufsfachschule. 1953 trat er der CDU bei, war von 1956-1970 stellvertretender Kreisvorsitzender, von 1962-1991 Gemeinderat in Lahr, 1965-1984 mit Unterbrechungen Kreisrat und 1967 rückte er als Zweitkandidat in den Landtag nach, nachdem Hermann Person sein Mandat aufgab, um Regierungspräsident in Freiburg zu werden. Als Landtagsmitglied war er Vorsitzender des kulturpolitischen Ausschusses (1980 umbenannt in Ausschusses für Schule, Jugend und Sport). Dementsprechend war er in erster Linie bildungspolitisch tätig, engagierte sich aber auch in allen anderen Bereichen für seinen Wahlkreis Lahr und den Ortenaukreis. 1992 kandidierte er nicht mehr für den Landtag. Karl Theodor Uhrig war zudem aktives Mitglied in der evangelischen Kirche in Lahr: seit 1932 in der evanglischen Schülerarbeit, 1953-58 Leiter des Bibelkreises. Er war mitbeteiligt am Aufbau der evangelischen Männerarbeit nach dem 2. Weltkrieg und lange Jahre Kirchenältester. 1985-1987 war er Mitglied des Vorstands des Evangelischen Arbeitskreises der CDU-Baden-Württemberg, danach weiterhin beratendes Mitglied. Mit seiner Ehefrau Sigrid Uhrig, geborene Butter, die er 1947 geheiratet hatte, hatte er vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter. Karl Theodor Uhrig wurde 1974 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, 1978 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse, 1983 mit dem Großen Verdienstkreuz und 1989 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern geeehrt. Außerdem erhielt er 1992 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Er starb am 7. Februar 2001 in Lahr

Bestandsgeschichte: Der vorliegende Bestand gelangte in vier Schritten in das Staatsarchiv Freiburg. 1990 übergab Karl Theodor Uhrig Unterlagen aus seiner Zeit als Abgeordneter (Zugang 1990/92), 1993 und 1999 folgten weitere Unterlagen seiner politischen Tätigkeit (Zugang 1993/64 und Zugang 1999/43) und nach seinem Tod überließ seine Frau dem Archiv weiteres Material (Zugang 2002/33). Die aus den Zugängen gebildeten Bestände Nachlass Uhrig, Karl Theodor I und II wurden im Zuge der Verzeichnung zum vorliegenden Bestand zusammengefasst. In den Jahren 2004 und 2005 begann Frau Eva Gießler-Wirsig mit der Verzeichnung des Bestandes, zu dem vorher nur Ablieferungslisten vorlagen. Laut ihren Notizen waren die Unterlagen des Nachlassen in erster Linie chronologisch geordnet. Sie ordnete den Bestand neu und legte dabei eine Sachgliederung zugrunde. Da der größte Teil des Materials jedoch ohne Rücksicht auf inhaltliche Zusammenhänge von Herrn Uhrig chronologisch abgelegt war, gestaltete sich die sachliche Gliederung schwierig: inhaltlich zusammengehörige Schriftstücke fanden sich über mehrere Landtagsperioden hinweg wild durcheinander mit anderen Vorgängen. Daher gelang es Frau Gießler nicht, durchgängig alle zusammengehörigen Schriftstücke physisch zusammenzubringen; sie gingen in der Fülle des Materials vielfach unter. Frau Gießler-Wirsig konnte die Arbeiten an dem Nachlass nicht abschließen, ihre in Midosa angelegten Verzeichnungsarbeiten gingen verloren, lediglich ihre Gliederung war noch vorhanden. 2013 und 2014 wurde der Bestand durch Anja Steeger im Rahmen eines Projekts der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg neu erschlossen. Die sachliche Gliederung wurde beibehalten, allerdings die sehr kleinteilig angelegten Vorgänge zu größeren Einheiten zusammengefasst. Dabei gestalten sich die so entstandenen Akten nur grob chronologisch, da die von Frau Gießler zusammengefassten in sich weitgehend chronologisch geordneten Vorgänge unter übergeordneten Titeln in der Akte aneinandergereiht wurden. Die von Frau Gießler vergebenen Signaturen wurden bei der Neuverzeichnung weder übernommen noch nachgewiesen, da nur ein Teil ihrer Signaturen im Altrepertorium (den Übergabelisten) festgehalten war. CDU-Rundschreiben, -Informationen und -Pressemitteilungen, Kopien ohne Kennzeichnung (Unterstreichungen, Kommentare) Uhrigs und ohne Bezug zu von ihm bearbeiteter Vorgänge wurden kassiert, ebenso Druckschriften, Landtagsdrucksachen und Dubletten ausgehender Briefe. Der Bestand umfasst nun 249 Archivalieneinheiten in 5,9 lfd. m und ist unter der Signatur T 1 (Zugang 1990/0029) einsehbar. Freiburg, im Mai 2014 Anja Steeger

Angaben zum Objekt

• Bestandssignatur: Abt. Staatsarchiv Freiburg, T 1 (Zugang 1990/0029)
• Umfang: 1-249

Verweise und Beziehungen

• Kontext: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Nachlässe und Familienarchive >> Nachlässe und Vorlässe

Klassifikation und Themen

• Indexbegriff Sache: CDU; Uhrig, Karl Theodor
• Indexbegriff Person: Uhrig, Karl Theodor - Nachlass ; Uhrig, Karl Theodor; Oberstudiendirektor, Politiker, 1923-2000

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Bestandslaufzeit: (1918) 1930-2001

Weitere Informationen

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• Letzte Aktualisierung: 13.11.2025, 14:41 MEZ