Archivbestand
Stuttgarter Privatgesellschaft freiwilliger Armenfreunde/Lokalwohltätigkeitsverein Stuttgart (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Der Lokalwohltätigkeitsverein für den Stadtbezirk Stuttgart entstand 1817 durch Erweiterung und Neuorganisation einer schon seit 1805 bestehenden Gesellschaft von Armenfreunden. Er widmete sich in Zusammenwirken mit der Zentralleitung der Wohltätigkeitsvereins der freiwilligen Armenpflege in Stuttgart. Nach Entwertung seiner Geldmittel im Gefolge der Inflation wurden seine Aufgaben von der Zentralleitung übernommen, die dafür unter dem Namen 'Wohlfahrtsverein Stuttgart' eine eigenständige Abteilung mit separater Verwaltung und eigenem Vorstand einrichtete, die bis in die 30er Jahre existierte. Die vorhandenen, vor allem aus der zweiten Hälfte des 19. und dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stammenden Unterlagen spiegeln das gesamte Spektrum an Aktivitäten des Wohltätigkeitsvereins wider.
Vorbemerkung: Die freiwillige Armenpflege in Stuttgart und Württemberg wurde im Jahr 1816/1817 neu organisiert und durch die Zentralleitung in Zusammenwirken mit den Orts- und Bezirksverein besorgt. Der im Stadtbezirk Stuttgart tätige Lokalwohltätigkeitsverein (auch Ortswohltätigkeitsverein) Stuttgart hatte gleichzeitig auch die Aufgaben eines Bezirkswohltätigkeitsvereins im Rahmen der Zentralleitung zu erfüllen. Seine Gründung erfolgte 1817 durch Erweiterung und Neuorganisation einer schon seit 1805 bestehenden Gesellschaft von Armenfreunden (siehe Anhang). Die Anstalten des Lokalwohltätigkeitsvereins Stuttgart und dessen Organisation der Armenpflege hatten teilweise überörtliche Bedeutung. Durch die Inflation nach dem ersten Weltkrieg verlor der Wohltätigkeitsverein seine Kapitalien und musste von der Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg (Bestand E 191) übernommen werden. Hier wurden seine Aktivitäten in einer selbständigen Abteilung als "Wohlfahrtsverein Stuttgart" zusammengefasst. Der Wohlfahrtsverein Stuttgart forderte die bisherigen Mitglieder des Lokalwohltätigkeitsvereins zum Beitritt auf; er hatte einen eigenen Vorstand und eine eigene Verwaltung. Nach der Machtübernahme der NSDAP wurden die jüdischen Mitglieder aus dem Verein ausgeschlossen, die Anstalten übernahm bald darauf die NS-Volkswohlfahrt, der Verein wurde vom 1.Juli 1934 an noch als "Abteilung Stuttgart" der Zentralleitung für Wohltätigkeit fortgeführt und schließlich ganz aufgehoben. Die hier verzeichneten Archivalien wurden 1967 und 1971 vom Landeswohlfahrtswerk Württemberg-Hohenzollern an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben und hier zu einem eigenen Bestand "Lokalwohltätigkeitsverein Stuttgart" mit Nachtrag "Stuttgarter Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde" zusammengefaßt. Die Akten dieses Bestands wurden im Rahmen eines von der VW-Stiftung geförderten Projekts von dem Wiss. Angestellten Dr. H.E. Keßler 1979 verzeichnet; nach dem der Archivangestellte Erwin Biemann zuvor die Verzeichnung der Bände abgeschlossen hatte. Die Ordnung und Gliederung der Titelaufnahmen besorgte ebenfalls Dr. Keßler, kleinere Abschlussarbeiten erledigten Archivinspektor z.A. Udo Herkert im Dezember 1980 und Amtsrat Karl Hofer im Juli 1981. Der Bestand umfaßt nun 358 Büschel und Bände = 6,3 lfd. m. Ludwigsburg, Juli 1981 Dr. Schmierer
- Bestandssignatur
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Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 240/1
- Umfang
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358 Büschel (7,2 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Innenministerium >> Wohltätigkeitsvereine
- Bestandslaufzeit
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1805-1938
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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13.11.2025, 14:40 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1805-1938