Archivbestand
Kirchengemeinde Mengede (Bestand)
Empfehlung zur Beständeübergreifenden Recherche: https://archiv-ekvw.de/fileadmin/mcs/archiv_ekvw/infomaterial/Anleitung_Recherche_DO.pdfZum BestandDas ältere Archiv der Kirchengemeinde Mengede ist zum großen Teil während des 2.Weltkriegs verloren gegangen, so auch 33 der Urkunden, die dem Stadtarchiv Dortmund 1910 als Depositum übergeben worden sind. Dadurch sind große Überlieferungslücken entstanden, im Bereich des Schulwesens sind zum Beispiel gar keine Unterlagen mehr vorhanden. Der verbliebene Archivbestand wurde im Frühjahr 1994 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet. Es besteht aus 277 Archiveinheiten im Zeitraum 1466-1984. Geordnet wurden sie nach dem Schema zur Ordnung von Kir-chengemeindearchiven.Ferner gehören zum Bestand 87 Karten und Pläne, die mit einer K-Signatur am Ende des Findbuchs aufgeführt sind. Um sie bei der Bearbeitung zu schonen, wurde die sachliche Ordnung nur auf der Findbuchebene vorgenommen, die Karten und Pläne selber aber nicht noch einmal umsortiert. Daher kommt es im Findbuch zu Springnummern.Die nach 1951 für die seit diesem Zeitpunkt selbständigen Kirchengemeinden Deusen und Nette angelegten Akten, die sich im Archiv Mengede befanden, sind jeweils getrennt im Anschluß an den Bestand Mengede aufgeführt worden. 1978 sind die Kirchengemeinden Deusen und Mengede wiederum vereinigt worden, somit bilden sie seitdem einen gemeinsamen Archivbestand.Zur Erläuterung des Findbuches ist zu sagen, daß in der ersten Spalte die gültigen Archivsignaturen aufgeführt sind. Darauf folgen in der mittleren Textspalte die Aktentitel, gegebenenfalls mit Erschließungsvermerken, ganz rechts sind die Laufzeiten der Archivalien angegeben.Bei den Laufzeitangaben wurden zwei verschiedene Arten von Klammern gesetzt: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, < > kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der EKvW vom 19.12.1989.Zur GemeindegeschichteÜber die Entstehung der Kirchengemeinde Mengede ist nichts genaues bekannt, die Chroniken sprechen lediglich davon, daß sie sehr alt sei. Erste Erwähnung fand die Kirchengemeinde laut dem Chronisten Pfarrer Stenger in einer Urkunde aus dem Jahre Uli. 1216 wurde Jonathan von Ardey Patronatsherr über Mengede, bis er dieses Recht 1222 dem Kloster Scheda übertrug. Dieses nahmen das Patronatsrecht bis Mitte des 15.Jahrhunderts wahr. 1275 vermachte der Ritter Bernhard von Strünkede der Kirchengemeinde Ländereien und mehrere Schenkungen, woraus vermutlich die Kirchen-, Schul- und Küsterfonds gebildet worden sind.Die Reformation wurde in Mengede vor 1590 eingeführt. Es war ein allmählicher Prozeß, denn zunächst wurden die Grundherrn Matthias von Büren auf Haus Mengede und der Junker Eickel auf Rittershofe evangelisch und nach und nach zogen die Bevölkerung und die Pfarrer nach. Mit Bernhard von Neuenhof genannt Ley (1606-1615) bekam die Kirchengemeinde ihren ersten evangelischen Pfarrer.Von 1686-1903 wurde das Amt des Pfarrers jeweils von einem Mitglied der Familie Hausemann wahrgenommen. 1800 ging eine 2. Pfarrstelle aus der Vikarie hervor, die 1605 durch die Erben des Gerhard von Bodelschwingh gestiftet worden war.Im Zuge der Industrialisierung des Ruhrgebiets nahm die Bevölkerung auch in Mengede explosionsartig zu. Im Bereich der Sozialarbeit stellten sich den Gemeinden neue Aufgaben. So wurde auf Anregung von Pfarrer Hausemann in Mengede 1899 ein Krankenhaus mit zunächst 30 Betten eingeweiht, was wenig später schon erweitert werden mußte. 1904 realisierten sich die Pläne von Pfarrer Stenger durch die Einrichtung einer Kleinkinderschule.1913 wurde Ickern, bisher Teil der Kirchengemeinde Mengede, selbständige Gemeinde. Bereits 1914 war laut Lagerbuchchronik die ursprüngliche Gemeindegliederzahl durch Zuzug wieder erreicht .Eine Teilung der Kirchengemeinde fand 1951 statt: Mengede, Nette und Deusen wurden jeweils selbständige Kirchengemeinden. 1978 wurden Mengede und Deusen jedoch wieder zusammengelegt.Literatur"Mengeder Urkundenbuch", hrsg. von A.Stenger, Dortmund 1910"Festschrift zur Tausendjahrfeier der Gemeinde Mengede", hrsg. vom Heimatverein, Dortmund 1928Bielefeld, den 20.4.1994(Silke Busch)
Form und Inhalt: Empfehlung zur Beständeübergreifenden Recherche: https://archiv-ekvw.de/fileadmin/mcs/archiv_ekvw/infomaterial/Anleitung_Recherche_DO.pdf
Zum Bestand
Das ältere Archiv der Kirchengemeinde Mengede ist zum großen Teil während des 2.Weltkriegs verloren gegangen, so auch 33 der Urkunden, die dem Stadtarchiv Dortmund 1910 als Depositum übergeben worden sind. Dadurch sind große Überlieferungslücken entstanden, im Bereich des Schulwesens sind zum Beispiel gar keine Unterlagen mehr vorhanden.
Der verbliebene Archivbestand wurde im Frühjahr 1994 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet. Es besteht aus 277 Archiveinheiten im Zeitraum 1466-1984. Geordnet wurden sie nach dem Schema zur Ordnung von Kir-chengemeindearchiven.
Ferner gehören zum Bestand 87 Karten und Pläne, die mit einer K-Signatur am Ende des Findbuchs aufgeführt sind. Um sie bei der Bearbeitung zu schonen, wurde die sachliche Ordnung nur auf der Findbuchebene vorgenommen, die Karten und Pläne selber aber nicht noch einmal umsortiert. Daher kommt es im Findbuch zu Springnummern.
Die nach 1951 für die seit diesem Zeitpunkt selbständigen Kirchengemeinden Deusen und Nette angelegten Akten, die sich im Archiv Mengede befanden, sind jeweils getrennt im Anschluß an den Bestand Mengede aufgeführt worden. 1978 sind die Kirchengemeinden Deusen und Mengede wiederum vereinigt worden, somit bilden sie seitdem einen gemeinsamen Archivbestand.
Zur Erläuterung des Findbuches ist zu sagen, daß in der ersten Spalte die gültigen Archivsignaturen aufgeführt sind. Darauf folgen in der mittleren Textspalte die Aktentitel, gegebenenfalls mit Erschließungsvermerken, ganz rechts sind die Laufzeiten der Archivalien angegeben.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der EKvW vom 19.12.1989.
Zur Gemeindegeschichte
Über die Entstehung der Kirchengemeinde Mengede ist nichts genaues bekannt, die Chroniken sprechen lediglich davon, daß sie sehr alt sei. Erste Erwähnung fand die Kirchengemeinde laut dem Chronisten Pfarrer Stenger in einer Urkunde aus dem Jahre Uli. 1216 wurde Jonathan von Ardey Patronatsherr über Mengede, bis er dieses Recht 1222 dem Kloster Scheda übertrug. Dieses nahmen das Patronatsrecht bis Mitte des 15.Jahrhunderts wahr. 1275 vermachte der Ritter Bernhard von Strünkede der Kirchengemeinde Ländereien und mehrere Schenkungen, woraus vermutlich die
Kirchen-, Schul- und Küsterfonds gebildet worden sind.
Die Reformation wurde in Mengede vor 1590 eingeführt. Es war ein allmählicher Prozeß, denn zunächst wurden die Grundherrn Matthias von Büren auf Haus Mengede und der Junker Eickel auf Rittershofe evangelisch und nach und nach zogen die Bevölkerung und die Pfarrer nach. Mit Bernhard von Neuenhof genannt Ley (1606-1615) bekam die Kirchengemeinde ihren ersten evangelischen Pfarrer.
Von 1686-1903 wurde das Amt des Pfarrers jeweils von einem Mitglied der Familie Hausemann wahrgenommen. 1800 ging eine 2. Pfarrstelle aus der Vikarie hervor, die 1605 durch die Erben des Gerhard von Bodelschwingh gestiftet worden war.
Im Zuge der Industrialisierung des Ruhrgebiets nahm die Bevölkerung auch in Mengede explosionsartig zu. Im Bereich der Sozialarbeit stellten sich den Gemeinden neue Aufgaben. So wurde auf Anregung von Pfarrer Hausemann in Mengede 1899 ein Krankenhaus mit zunächst 30 Betten eingeweiht, was wenig später schon erweitert werden mußte. 1904 realisierten sich die Pläne von Pfarrer Stenger durch die Einrichtung einer Kleinkinderschule.
1913 wurde Ickern, bisher Teil der Kirchengemeinde Mengede, selbständige Gemeinde. Bereits 1914 war laut Lagerbuchchronik die ursprüngliche Gemeindegliederzahl durch Zuzug wieder erreicht .
Eine Teilung der Kirchengemeinde fand 1951 statt: Mengede, Nette und Deusen wurden jeweils selbständige Kirchengemeinden. 1978 wurden Mengede und Deusen jedoch wieder zusammengelegt.
Literatur
"Mengeder Urkundenbuch", hrsg. von A.Stenger, Dortmund 1910
"Festschrift zur Tausendjahrfeier der Gemeinde Mengede", hrsg. vom Heimatverein, Dortmund 1928
Bielefeld, den 20.4.1994
(Silke Busch)
- Bestandssignatur
-
4.78
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden >> 04.2.03. Kirchenkreis Dortmund
- Verwandte Bestände und Literatur
-
"Mengeder Urkundenbuch" hrsg. von A. Stenger, Dortmund 1910; "Festschrift zur Tausendjahrfeier der Gemeinde Mengede" Dortmund 1928
- Bestandslaufzeit
-
1357 - 1984
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
05.11.2025, 13:59 MEZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1357 - 1984