Bestand

Redern, Wilhelm Graf von (Bestand)

Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.

Bestandsbeschreibung: Lebensdaten: 1802 - 1883

Lebensdaten des Friedrich Wilhelm Graf von Redern


09.12.1802 geboren in Berlin
Vater: Kammerherr und Hofmarschall des Prinzen Heinrich von Preußen Graf Wilhelm Jakob Moritz
Mutter: Gräfin Wilhelmine Florentine Dorothea, geb. v. Otterstädt

Gymnasiums- und Universitätsbesuch (Jurastudium) in Berlin

1820 Aufführung einer Ouvertüre seiner Komposition in Berlin

1823 Eintritt in den Staatsdienst

1825 Kammerherr bei der Kronprinzessin, spätere Königin Elisabeth v. Preußen

1828 interimistisch Generalintendant der Königlichen Schauspiele

1832-1842 offiziell Generalintendant der Königlichen Schauspiele

1834 Hochzeit mit der Tochter des Senators Jenisch zu Hamburg (gest. 1875)

1839 Ernennung zum Ehrenmitglied der Congregazione e Academica di Santa Cecilia in Rom

1842 Ernennung zum Generalintendant der Königlichen Hofmusik

1853 Obertruchsess

17.01.1860 Aufführung seiner Oper "Christine" im Berliner Opernhaus

1861 - 1883 Oberstkämmerer

18.01.1865 Verleihung des Schwarzen Adlerordens

18.01.1866 Investitur

28.11.1877 Ernennung zum Kanzler des Schwarzen Adlerordens

05.11.1883 gestorben

Wilhelm von Redern hatte keine Kinder. Er verstarb als sehr vermögender Großgrundbesitzer.
In seiner selbständigen musikalischen Tätigkeit entstanden neben der Oper "Christine" u.a. verschiedene Kirchenmusikkompositionen, Quadrillen, ein Triumphmarsch und eine Kantate. Er war General der Kavallerie à la suite, erbliches Mitglied des Herrenhauses und Ehrenmitglied der Akademie der Künste.

Die Lebensdaten wurden anhand der Allgemeinen Deutschen Biographie und des Deutschen Biographischen Archivs zusammengestellt. (Details siehe bei Literatur)


Bestandsgeschichte:

Das vorliegende Manuskript der Selbstbiographie des Friedrich Wilhelm von Redern gelangte vermutlich im Jahre 1909 an das Brandenburg-Preußische Hausarchiv. Sie umfasst das gesamte Leben des Grafen bis ca. 1876. Nähere Informationen über den Zugang konnten nicht ermittelt werden, da die Akzessionsjournale (Zugangsverzeichnisse) des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs im Krieg verbrannt sind. Der vor 1909 existierende Nachlass Redern bestand aus 88 Nummern und ist laut einer Anmerkung im Altfindbuch zu der Repositur 192 im Jahre 1885 in das Brandenburg-Preußische Hausarchiv gelangt. Diese 88 Archivalien sind dann auf andere Bestände des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs aufgeteilt worden (siehe Anhang des Findbuchs), da sie zur Überlieferung dieser Bestände und nicht zum Nachlass Redern gehörten. Laut der Beständeübersicht des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs geschah diese Aufteilung bereits vor 1925 - wahrscheinlich in den 1890er Jahren, da im Findbuch an den neuen Verbringungsorten Daten mit den Jahresangaben 1891 und 1896 stehen.

Die Autobiographie ist im Jahre 2003 unter dem Titel "Friedrich Wilhelm von Redern. Unter drei Königen. Lebenserinnerungen eines preußischen Oberstkämmerers und Generalintendanten." Bearbeitet und eingeleitet von Sabine Giesbrecht. Köln, Weimar, Wien 2003 (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Bd. 55 - Bibliothekssignatur des GSTA PK 1 V 47 Band 55) erschienen. Laut der Publikation beauftragte "1880 Redern den Potsdamer Schriftsteller Georg Horn mit der Abfassung eines Lebensberichts, der bei Hofe höchst ungnädig aufgenommen wurde und der Zensur zum Opfer fiel. Die Erben des Grafen kauften das vom Cotta-Verlag bereits angekündigte Werk zurück. Das Originalmanuskript ist seither verschollen. Basis für die vorliegende Edition ist ein Zweitmanuskript, vermutlich aus dem Besitz von Georg Horn, das im Geheimen Staatsarchiv PK zu Berlin überlebt hat." (Text auf Buchrücken) "Das Manuskript besteht aus 640 Seiten in deutscher Schrift und enthält zwei deutlich voneinander zu unterscheidende Schriftarten. Die erste Handschrift ist sauber, deutlich, gut lesbar und stammt offenbar von einem professionellen Schreiber. In diese meist durchgehend paginierten Seiten im DIN A4 Format wurden von zweiter Hand zahlreiche Verbesserungen, schwer zu entziffernde Einfügungen am Rand, flüchtige Überschreibungen, z. T. ganzseitige Streichungen, Umpaginierungen, Querverweise oder Fragezeichen eingefügt, welche den Text an einigen Stellen unübersichtlich [...] machten." (S. 9) In der Einleitung dieses Buches (S. 3) wird ferner ausgeführt, dass "Rederns Biographie z.B. Aufschluss über "die politischen und sozialen Verhältnisse seiner Zeit gibt. Die Memoiren enthalten z. B. relativ ausführliche Passagen über die Einstellung Preußens zum französischen Bürgerkönig Louis Philippe, die Revolution von 1848 oder über aufkommende Verfassungsfragen. Von Interesse für die Innenansicht der preußischen Monarchie sind zahlreiche informative Angaben zu Charakter und Lebensgewohnheiten der Könige Friedrich Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV., die Redern aus größter Nähe wahrnehmen konnte."

Auf dem alten Findbuchdeckel befindet sich die Notiz "NB der Nachlass befindet sich in Greiffenberg (Uckermark) im Archiv des Fürsten von Lynar." Laut der Fußnote 22 auf S. 8 der oben genannten edierten Selbstbiographie ist dieser Nachlassteil "nach Auskunft des Grafen Alexander Lynar von Redern 1945 in Greiffenberg verloren gegangen."

Wer das ursprüngliche Findbuch erstellte, konnte nicht ermittelt werden.
Vorliegende Fassung fertigte die Unterzeichnete im August 2004.

Umfang: 0,05 lfm

Laufzeit: 1880-1882

Der Nachlass ist zu bestellen: BPH, Rep. 192 Redern, W. v., Nr. #

Der Nachlass ist zu zitieren: GStA PK, Brandenburg-Preußisches Hausarchiv, Rep. 192 Nl Wilhelm Graf von Redern, Nr. #




Berlin, im August 2004
(AOInsp.in Sylvia Rose)







Literatur:

" H. v. Redern, Geschichte des Geschlechts von Redern. 2 Bde, Görlitz 1936

" K. H. Börner (Hrsg.), Prinz Wilhelm von Preußen an Charlotte. Briefe 1817-1860. Berlin 1993

" Friedrich Wilhelm von Redern. Unter drei Königen. Lebenserinnerungen eines preußischen Oberstkämmerers und Generalintendanten. Bearbeitet und eingeleitet von Sabine Giesbrecht. Köln, Weimar, Wien 2003 (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Bd. 55)

" Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben durch die Historische Kommission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften, Bd. 27 Nachdruck von 1888, Berlin 1970

" Deutsches Biographisches Archiv I, Microfiche-Edition, herausgegeben von Bernhard Fabian, bearbeitet unter der Leitung von Willi Gorzny, München 1982, Fiche 1006, Bl. 168-170.




weitere Archivalien in anderen Beständen zu Wilhelm von Redern:
(die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

I. HA Rep. 89 Geheimes Zivilkabinett, jüngere Periode
" Nr. 3336 Kammerherren von Rochow und Graf von Redern, 1827
" Nr. 21153 Personal des Intendanturbüros der königlichen Schauspiele, Bd. 1 1813-1846
" Nr. 21157 Ernennung und Angelegenheiten des Generalintendanten der königlichen Schauspiele, Bd. 1 1814-1886

I. HA Rep 100 Ministerium des Königlichen Hauses
" Nr. 1086 Eintritt des Vizegeneralintendanten der königlichen Schauspiele Graf von Redern als Mitglied in das Theaterkuratorium, 1826-1830
" Nr. 1089 Ernennung des Intendanten der Schauspiele Graf Redern zum Wirklichen Geheimen Rat, 1842
" Nr. 2653 Luise, Prinzessin (Gemahlin des Prinzen Friedrich, geb. Prinzessin v. Anhalt-Bernburg) Bestellung des Oberstkämmerers Graf von Redern zum Kurator der verwitweten Prinzessin Friedrich bei Regulierung ihres Wittums, 1863
" Nr. 5081 Das den Besitzern des Familienfideikommisses der Grafen v. Redern verliehene Teilnahmerecht an der Kollektivstimme der adligen Majorate in der Kurmark, 28.3.1847

VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nachlass Savigny
" Nr. 53 Politische Korrespondenz K.F. von Savignys, enthält u. a. Redern, 1846-1867

VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nachlass Werther
" Nr. 249 Thile an Baron Werther: Graf Redern wird das Schreiben mitnehmen. Kurze Hinweise auf Neuigkeiten, 29.4.1868

X. HA Brandenburg, Rep. 16 Kleine Erwebungen
" Nr. 46 Materialien zur Geschichte der Familie von Redern, (darin auch Bl. 176 Staatsarchiv Magdeburg an Redern: Übersendung von Urkunden der Familien v. Redern und v. Hacke, 1879)

Brandenburg-Preußisches Hausarchiv (BPH), Rep. 19 M Theaterkuratorim
" u.a. Nr. 1 Gründung des "Kuratoriums zur Aufrechterhaltung des Theateretats" in Berlin sowie Berufung des Oberfinanzrats Semmler, des Regierungsrats Tzschoppe und des Kammerherrn Graf v. Redern zu Mitgliedern des Kuratoriums, 1824-1826

BPH, Rep. 50 König Friedrich Wilhelm IV.
" J Nr. 1120 Korrespondenz des Grafen von Redern mit Friedrich Wilhelm IV., 1828, 1837-1848

BPH, Rep. 119 Generalintendanz der Staatstheater
" Nr. 1184/1 Prinz Karl von Preußen an den Generalintendanten der Hofmusik Graf von Redern über eine Ordensverleihung an den Ballettmeister Hoguet, 20. Mai 1856

BPH, Rep. 192 Nachlass Wittgenstein
" u.a. IV 1,14 Ernennung des Grafen v. Redern zum Intendanten der Hofmusik mit dem Titel Wirklicher Geheimer Rat, 1842.


Zitierweise: GStA PK, BPH, Rep. 192 Nl Redern, W. v.

Bestandssignatur
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, BPH, Rep. 192 Nl Redern, W. v.
Umfang
Umfang: 0,1 lfm (1 VE); Angaben zum Umfang: 0,1 lfm (1 VE)
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Tektonik >> NICHTSTAATLICHE PROVENIENZEN >> Firmen, Familien und Personen >> Personen >> Haus und Hof der Hohenzollern >> Angehörige des Hofes (ausgenommen Hofprediger)

Bestandslaufzeit
Laufzeit: 1876

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Letzte Aktualisierung
28.03.2023, 08:52 MESZ

Objekttyp


  • Bestand

Entstanden


  • Laufzeit: 1876

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