Bestand
Moorversuchsstation (Bestand)
Enthält: Verhältnis zum Naturwissenschaftlichen Verein - Pachtverträge
Geschichte des Bestandsbildners: Die Außenstelle Bremen des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung besteht aus zwei ursprünglich getrennten Einrichtungen: Das Bodentechnologische Institut Bremen, hervorgegangen aus der Moorversuchsanstalt, und der Geologische Dienst des Landes Bremen.
Die Moorversuchsstation wurde 1877 als Landwirtschaftliche Versuchsstation zur Hebung der Moorkultur durch die preußische Zentral-Moor-Kommission unter Mitwirkung des Naturwissenschaftlichen Vereins, des Landwirtschaftsvereins für das Bremer Gebiet und des Nordwestdeutschen Vereins gegen das Moorbrennen gegründet. Die Geschäftsführung übernahm zunächst der Naturwissenschaftliche Verein. 1934 wurde die Moorversuchsanstalt eine Anstalt des preußischen Staates. 1949 wurde ein Kuratorium für die Staatliche Moor-Versuchsanstalt Bremen gebildet, in dem die Länder Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen vertreten waren. 1969 wurde die Moorversuchsanstalt organisatorisch dem Niedersächsischen Landesamts für Bodenforschung als Außeninstitut für Moorforschung und angewandte Bodenforschung angegliedert. 1978 erhielt sie den Namen Bodentechnologisches Institut Bremen.
Für den Geologischen Dienst des Landes Bremen wurde 1950 aufgrund eines Staatsvertrages zwischen Bremen und Niedersachsen die Außenstelle Bremen des Amts für Bodenforschung gegründet. 1982 wurde über die Außenstelle Bremen des Niedersächsischen Landesamts für Bodenforschung ein Verwaltungsabkommen geschlossen, das bis heute Arbeitsgrundlage ist. Bodentechnologisches Institut und Geologischer Dienst sind heute in einem Gebäude (Friedrich-Mißler-Str. 46/48) vereint.
Bestandsgeschichte: Die Aktenüberlieferung der Moorversuchsanstalt bis zum Zweiten Weltkrieg wurde bei der Zerstörung des Stationsgebäudes am Neustadtswall vollkommen vernichtet. Erhalten blieben nur einige auswärts aufbewahrte Druckschriften. Aussonderungen von Akten nach 1945 fanden ohne Zuziehung des Staatsarchivs statt.
Am 13.6.2005 erhielt das Staatsarchiv von Herrn Prof. Dr. Joachim Blankenburg eine Mappe mit Dokumenten der ehemaligen Moorversuchsanstalt, die sich in der Außenstelle des Niedersächsischen Landesamts für Bodenforschung angefunden hatte. Die abgelieferten Unterlagen aus den Jahren 1877 - 1933 betreffen hauptsächlich das Verhältnis der Moorversuchsanstalt zum Naturwissenschaftlichen Verein in Bremen. Sie enthalten u.a. Originale der Verträge zwischen der Central-Moor-Commission und dem Naturwissenschaftlichen Verein von 1877 und 1892 und der Verträge zwischen der Moorversuchsstation und der Königlichen Regierung in Schleswig bzw. in Aurich über die Pachtung von Marschländereien im Cecilienkoog bei Bredstedt 1906 und eines Versuchsgartens im Kaiser-Wilhelm-Polder bei Emden 1915. Die Unterlagen überstanden den Krieg, wie aus einem Vermerk von 1965 über ihre Übergabe an die Moorversuchsanstalt entnommen werden kann, im Archiv des Naturwissenschaftlichen Vereins.
Die rechtliche Stellung der Moorversuchsanstalt bzw. heute des Bodentechnologischen Instituts und des Geologischen Dienstes ist eine besondere. Das Archivgut der ehemaligen preußischen Anstalt bzw. der heutigen Außenstelle gehört in die Bestandsgruppe 6 des Staatsarchivs. Trotz des geringen Umfangs dieser ersten Ablieferung wird sie im Hinblick auf eventuelle weitere Ablieferungen als eigener Bestand 6,38 Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung - Außenstelle Bremen formiert.
Bearbeitet von Adolf E. Hofmeister, 2008
- Bestandssignatur
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6.38
- Umfang
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0,1
- Kontext
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Staatsarchiv Bremen (Archivtektonik) >> Gliederung >> 6. Besondere staatliche Stellen mit Zuständigkeit in Bremen >> 6.7. Wirtschaft, Handel, Arbeit und Versicherungen
- Verwandte Bestände und Literatur
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Literatur: Moritz Fleischer, Die Moorversuchsstation, in: Die Freie Hansestadt Bremen und ihre Umgebungen, Bremen 1890, S. 294-296 Bruno Tacke, Die Moorversuchsstation, in: Bremen und seine Bauten, Bremen 1900, S. 356-359 Bruno Tacke/ Bernhard Lehmann, Die Norddeutschen Moore, Bielfeld 1912 Dietrich Steilen, Höhenrauch - Wie es zur Gründung der Moorversuchsstation in Bremen kam, in: Der Schlüssel 5, 1940, S. 78-81 Karl Schierloh, Die Preußische Moorversuchsstation in Bremen und die Erschließung der deutschen Moore, in: Der Schlüssel, 6. Jg., 1941, H.6, S. 109-114; H. 7, S. 116-117 Freidrich Brüne, Die niedersächsischen Moore und ihre landwirtschaftliche Nutzung, Bremen 1952 Werner Baden, 75 Jahre Moor-Versuchsstation Bremen. Rückblick und Ausblick, in: Festschrift zum 75jährigen Bestehen der Anstalt, Bremen 1952 (Mitteilungen über die Arbeiten der Moor-Versuchsstation in Bremen, 7. Bericht), S. 9-74 Werner Baden, Die Wandlung in den Urbarmachungs- und Nutzungsverfahren der nordwestdeutschen Hochmoore, im besonderen seit Bestehen der Moor-Versuchsstation in Bremen, in: Jahrbuch der bremischen Wissenschaft 1, 1955, S. 45-62 Dieter Ortlam/ Jens Dieter Becker-Platen, 25 Jahre Geologischer Dienst im Lande Bremen 1950-1975, in: Geologisches Jahrbuch 1976, S. 25-41
Literatur: Jörg Kues/ Bernhard Scheffer, 125 Jahre Moor- und Bodenforschung in Bremen - Rückblick und Ausblick, aus: Arbeitshefte Boden, Heft 3, 2002, S. 4-34 Zur Gründung der Moor-Versuchsstation in Bremen und des Geologischen Dienstes für das Land Bremen. Eine Zusammenstellung historischer Dokumente [Hrsg.: Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Außenstelle Bremen/ Bodentechnologisches Institut Bremen], o.O und J. [2002]. 127 S. (Computerausdruck) 125 Jahre Moor- und Bodenforschung in Bremen. Kurzdokumentation der Veranstaltungen, zusammengestellt von Annette Baumann, Bremen 2003, 40 S. (Computerausdruck)
- Bestandslaufzeit
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1877 - 1933
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
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30.06.2025, 11:55 MESZ
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1877 - 1933