Archivale

Angelegenheiten der Frühmesse und des Frühmessners zu Enslingen

Enthält laut Altfindmittel:
1. Die Frühmesse zu Enslingen und was dazu gestiftet wurde, welche Stiftungen mit Gunst und Verwilligung des Priors und Convents zu Goldbach sowie des Kirchenherrn und Priesters Conradi zu Untermünkheim von der Gemeinde zu Enslingen geschehen, wie die Kirche zu einem Filial von Münkheim gerichtet und der Altar dem Heiligen Briccio (Brictius) geweiht wurde; auch Zugehörigkeit des halben Zehnten zu Schöneberg zu den Stiftungen (1450);
2. 1541 ergangene Anweisung der Stadt Schwäbisch Hall an den gewesenen Frühmessner Petro (Peter) Herold, das Lesen der Frühmesse künftig einzustellen und sich dessen nimmer gelüsten zu lassen, hingegen das Evangelium anzunehmen und zu predigen und das heilige Abendmahl gut lutherisch zu halten oder aber einen anderen zu bestellen, der dies für ihn tue, wogegen er, Herold, sich bei Graf Albrecht von Hohenlohe beschwert und seinen Schutz als Pfarrlehensherren gesucht hat; darauf ergangene Anweisung Albrechts an Herold, er solle sich um das hällische Gebot nicht kümmern, sondern sich nach der ihm von Hohenloh verliehenen Frühmesse verhalten, wie es von Alters her das Herkommen sei, doch solle er dabei an Sonn- und Festtagen das Evangelium predigen und seine Pfarrkinder zur Kommunion in die Mutterkirche zu Münkheim schicken, weil seine Pfründe nur auf eine Frühmesse gestiftet und Enslingen nur ein Filial von Münkheim sei, dem keine Seelsorge anvertraut wurde. Dann: Trotz des durch Vermittlung des Landgrafen Philipp von Hessen und anderer Mediatoren errichteten Vergleichs zwischen Hohenlohe und Schwäbisch Hall erfolgte Abschaffung des Frühmessners im Jahr 1543 und das Vorhaben ihn durch einen evangelischen Diakon zu ersetzen, wobei Hohenlohe ihn, Herold, bis zu seinem Absterben auf der Stelle belassen habe, welches laut beiliegendem Hausregister (Sub. Nr. 20) erst nach 1563 eingetreten ist.
3. Revers oder Verschreibung des Frühmessners Peter Herold zu Enslingen an den Grafen Albrecht von Hohenlohe, dass er das von ihm empfangene Frühmesslehen in gutem Stand erhalten wolle;
4. Verkauf und Aufteilung der Frühmessgüter zu Enslingen zwischen den Linien Hohenlohe-Neuenstein und Hohenlohe-Waldenburg sowie die dadurch resultierende gemeinsame Besoldung des Pfarrers zu Enslingen;
5. Die um 1564 gleichfalls aufgelöste Frühmesse zu Geislingen und deren Wunsch, gleichfalls dem Pfarrsprengel Münkheim zugeschlagen zu werden, die Bereitschaft des damaligen Pfarrers Johann Jacob Herold zu Münkheim und seines Caplans zu Enslingen, den Ort Geislingen zu versehen, obgleich er, ohne Berücksichtigung von Trauer- und Hochzeitspredigten, in diesem Fall 5 und sein Kaplan 3 Predigten pro Woche halten müsste und die weitläufige Pfarrei nur ungenügend versehen könne; deshalb erfolgte Einsetzung eines eigenen Pfarrers zu Geislingen durch Schwäbisch Hall und Übertragung einiger Predigten in Eltershofen an diese Pfarrei.

Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, La 25 Bü 1021
Alt-/Vorsignatur
Schubl. 103 Lit. C; Schubl. 62 C
Umfang
20 Stück

Kontext
Kirchberger Behälter >> 4. Einzelne Herrschaftsgebiete und Besitzungen >> 4.6 Münkheim und Enslingen
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, La 25 Kirchberger Behälter

Laufzeit
1450-1561

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
08.02.0003, 03:55 MEZ

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Objekttyp

  • Archivale

Entstanden

  • 1450-1561

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