Bestand
Küstensicherungsverbände der Kaiserlichen Marine (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Im Bereich der Nordsee war die am 2. August 1914
aufgestellte Küstenschutzdivision der Ems, die am 24. September
1915 zur Küstenschutzflottille der Ems umbenannt wurde, vom 21.
September 1914 bis 29. Februar 1916 dem Ältesten Seebefehlshaber
auf der Ems unterstellt. Der Küstenschutzflottille unterstand ab
22. Februar 1918 die I. und II. Geleitflottille. Der Älteste
Seebefehlshaber auf der Ems war ab 1. September 1915 zugleich Chef
der Küstenschutzdivision; seine Dienststelle ging in der
Küstenschutzflottille auf, die am 17. August 1918 aufgelöst
wurde.
Die Hafenflottille der Elbe wurde am
4. August 1914 aufgestellt und am 10. Juni 1917 in
Vorpostenflottille der Elbe umbenannt (siehe auch RM 63).
Die Hafenflottille Helgoland wurde am 30. Juli
1914 zusammengestellt und am 1. September 1914 wieder aufgelöst.
Einzelne ihrer Boote wurden ab 1. Oktober 1916 als Halbflottille
zusammengezogen, die am 18. Juni 1917 zur Küstenschutzflottille der
Ems überging.
Das am 10. Dezember 1915
aufgestellte Kommando der Netzfahrzeuge der Nordsee wurde
inoffiziell als Netzsperrverband der Nordsee bezeichnet.
In Kiel wurde am 31. Juli 1914 die
Küstenschutzdivision der Ostsee aufgestellt, die ab 15. April 1916
in Swinemünde stationiert war. Ihr Befehlsbereich wurde am 15.
August 1917 geteilt in den Sicherungsverband der westlichen Ostsee
und den Sicherungsverband der mittleren Ostsee.
Der Sicherungsverband der mittleren Ostsee und der
Sicherungsverband der westlichen Ostsee (von dem keine Unterlagen
überliefert sind) wurden am 24. Januar 1918 zusammengelegt zu der
Dienststelle des Befehlshabers der Sicherung der Ostsee.
Der Befehlshaber des Sicherungsverbands der
Ostsee, ab April 1919 Befehlshaber der Sicherung der Ostsee ist in
die vorläufige Reichsmarine übergegangen.
Aus der im Oktober 1915 aufgestellten Netzformation der Ostsee
ging im März 1917 der Netzsperrverband der Ostsee hervor, der 1919
aufgelöst wurde.
Bearbeitungshinweis: Die
überlieferten Akten wurden unter Berücksichtigung eines älteren
vorläufigen Verzeichnisses neu erschlossen. Die Unterlagen der
Verbände sind den Kriegsschauplätzen der Nordsee und der Ostsee
zugeordnet.
Bestandsbeschreibung: Im
Bereich der Nordsee war die am 2. August 1914 aufgestellte
Küstenschutzdivision der Ems, die am 24. September 1915 zur
Küstenschutzflottille der Ems umbenannt wurde, vom 21. September
1914 bis 29. Februar 1916 dem Ältesten Seebefehlshaber auf der Ems
unterstellt. Der Küstenschutzflottille unterstand ab 22. Februar
1918 die I. und II. Geleitflottille. Der Älteste Seebefehlshaber
auf der Ems war ab 1. September 1915 zugleich Chef der
Küstenschutzdivision; seine Dienststelle ging in der
Küstenschutzflottille auf, die am 17. August 1918 aufgelöst
wurde.
Die Hafenflottille der Elbe wurde am
4. August 1914 aufgestellt und am 10. Juni 1917 in
Vorpostenflottille der Elbe umbenannt (siehe auch RM 63).
Die Hafenflottille Helgoland wurde am 30. Juli
1914 zusammengestellt und am 1. September 1914 wieder aufgelöst.
Einzelne ihrer Boote wurden ab 1. Oktober 1916 als Halbflottille
zusammengezogen, die am 18. Juni 1917 zur Küstenschutzflottille der
Ems überging.
Das am 10. Dezember 1915
aufgestellte Kommando der Netzfahrzeuge der Nordsee wurde
inoffiziell als Netzsperrverband der Nordsee bezeichnet.
In Kiel wurde am 31. Juli 1914 die
Küstenschutzdivision der Ostsee aufgestellt, die ab 15. April 1916
in Swinemünde stationiert war. Ihr Befehlsbereich wurde am 15.
August 1917 geteilt in den Sicherungsverband der westlichen Ostsee
und den Sicherungsverband der mittleren Ostsee.
Der Sicherungsverband der mittleren Ostsee und der
Sicherungsverband der westlichen Ostsee (von dem keine Unterlagen
überliefert sind) wurden am 24. Januar 1918 zusammengelegt zu der
Dienststelle des Befehlshabers der Sicherung der Ostsee.
Der Befehlshaber des Sicherungsverbands der
Ostsee, ab April 1919 Befehlshaber der Sicherung der Ostsee ist in
die vorläufige Reichsmarine übergegangen.
Aus der im Oktober 1915 aufgestellten Netzformation der Ostsee
ging im März 1917 der Netzsperrverband der Ostsee hervor, der 1919
aufgelöst wurde.
Inhaltliche
Charakterisierung: Überliefert sind in diesem Bestand Dokumente aus
den Jahren 1914 bis 1919 sowie ein älterer Mobilmachungskalender
von 1893 bis 1911. Es handelt sich vor allem um Kriegstagebücher.
Von der Küstenschutzdivision der Ostsee, später Sicherungsverband
der mittleren Ostsee sind 46 Bände des "Telefonbuches" überliefert,
mit Angaben zu den geführten Telefongesprächen.
Hervorzuheben ist eine Akte der Küstenschutzdivision der
Ems/Küstenschutzflottille der Ems mit "Abhandlungen und
Gefechtsberichten", u.a. über die Flucht aus Tsingtau und aus
britischer Kriegsgefangenschaft des Oberleutnants zur See Gunther
Plüschow.
Erschließungszustand:
Findbuch
Vorarchivische Ordnung: Die
Akten dieses Bestandes waren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
nach Großbritannien verbracht worden und wurden später an die
Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben.
Umfang, Erläuterung:
203
Zitierweise: BArch RM
64/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RM 64
- Umfang
-
203 Aufbewahrungseinheiten; 5,4 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Preußische und Kaiserliche Marine 1849 bis 1918/1919 >> Kommandobehörden und Verbände
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: RM 60-I (Führer der Minensuchverbände und Räumverbände der Hochseestreitkräfte der Kaiserlichen Marine)
RM 60-II (Küstenschutzdivision der Ostsee der Kaiserlichen Marine)
RM 60-III (Befehlshaber der Sicherung der Nordsee der Kaiserlichen Marine)
RM 60-IV (Führer der Troßschiffe und Fischdampfer der Kaiserlichen Marine)
Literatur: Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945, Band 8:
2. Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände (Teil 2), Kleinkampfverbände, Beiboote, Bonn 1993.
Günter Wegmann (Hrsg.): Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815 - 1990, Teil 2: Hans H. Hildebrand: Die organisatorische Entwicklung der Marine nebst Stellenbesetzung 1848 bis 1945, Band 1, Osnabrück 2000.
- Provenienz
-
Küstensicherungsverbände der Kaiserlichen Marine, 1914-1919
- Bestandslaufzeit
-
(1893) 1914-1919
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Küstensicherungsverbände der Kaiserlichen Marine, 1914-1919
Entstanden
- (1893) 1914-1919