Bestand
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wurde durch
Erlass vom 20. Juli 1967 (GMBI. S. 375) als nichtrechtsfähige
Bundesanstalt im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für das
Gesundheitswesen mit Sitz in Köln errichtet. Die BZgA sollte der
Förderung der Gesundheit der Menschen dienen, insb. durch Erarbeitung
von Grundsätzen und Richtlinien für die Gesundheitserziehung und die
Aus- und Fortbildung von in diesem Bereich tätigen Personen. Mit dem
Gesundheitserziehungsausschuss der Obersten Landesgesundheitsbehörden
und Gesundheitserziehungsreferenten der Kultusminister und -Senatoren
der Länder, dem erweiterten Arbeitskreis der
Gesundheitserziehungsreferenten und Geschäftsführer der
Landeszentralen für Gesundheitserziehung sowie der Bundesvereinigung
für Gesundheitserziehung e.V. erfolgte eine enge Zusammenarbeit.
Vorläufer der BzgA war das Deutsche
Gesundheits-Museum in Köln, das am 17. Dezember 1949 als eingetragener
Verein gegründet wurde. Es entstand aus dem Bestreben heraus, in der
Bundesrepublik eine Einrichtung zu schaffen, die mit dem 1930 in
Dresden gegründeten Deutschen Hygiene-Museum, das seine Arbeit auch
nach 1945 in der SBZ bzw. später in der DDR fortsetzte, vergleichbar
war (vgl. hierzu B 142/2007 und B 310/314). Träger des Deutschen
Gesundheits-Museums waren die Bundesrepublik Deutschland, das Land
Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln. Als Aufgabe hatten diese sich
gesetzt, mit Schausammlungen, Ausstellungen und Lehrgängen für
Personen, die im Gesundheitswesen tätig waren, die Tradition des
Deutschen Hygiene-Museums fortzuführen. 1952 erfolgte mit der
Umbenennung in "Deutsches Gesundheits-Museum - Zentralinstitut für
Gesundheitserziehung" eine Erweiterung der Aufgaben hin zu einer
zentralen Informationsstelle, die in Zusammenarbeit mit anderen
fachlichen Organisationen eine breite Volksaufklärung betreiben
sollte. Auf Grund dieser neuen Zweckbestimmung über die Tätigkeit
eines Gesundheitsmuseums hinaus schied die Stadt Köln zum 31. Dezember
1962 aus dem Trägerverein aus. In einer Entschließung der Konferenz
der für das Gesundheitswesen zuständigen Minister und Senatoren der
Länder von 9. Oktober 1964 wurde das Bundesministerium für das
Gesundheitswesen gebeten, "diese Institution in einer geeigneten
Rechtsform zu übernehmen und die notwendige Finanzierung aus dem
Bundeshaushalt zu ermöglichen" (vgl. B 142/2005). Die Entwicklung des
Deutschen Gesundheits-Museums - Zentralinstitut für
Gesundheitserziehung e.V. hin zu einer zentralen Einrichtung der
Gesundheitserziehung für die gesamte Bundesrepublik fand daraufhin mit
der Errichtung der BZgA ihren Abschluss.
Heute
gliedert sich die BZgA in fünf Abteilungen (eine Zentralabteilung und
vier Fachabteilungen). Die Schwerpunkte der Aufklärungsarbeit der BZgA
sind: Beiträge zur Entwicklung und Umsetzung nationaler Aktionspläne
und Programme, Erfüllung gesetzlicher Aufgaben (Sexualaufklärung,
Aufklärung zum Thema Organ- und Gewebespenden sowie Aufklärung über
die Blut- und Plasmaspende) und die Wahrnehmung nationaler
Gemeinschaftsaufgaben mit bevölkerungsweiter Wirkung (Koordination,
Evaluation, Qualitätssicherung).
Bestandsbeschreibung: Das
Schriftgut der BZgA wurde seit 1989 in das Bundesarchiv übernommen und
umfasst derzeit 1092 archivwürdige Einheiten mit einer Laufzeit von
1948 bis 1999. Der Bestand enthält Handakten ehemaliger
wissenschaftlicher Mitarbeiter, Vorstudien zu Projekten und
Veröffentlichungen, den allgemeinen Schriftwechsel aus dem Büro des
Präsidenten bzw. Direktors, Schriftgut des Deutschen
Gesundheitsmuseums - Zentralinstitut für Gesundheitserziehung e. V.
sowie eine Sammlung der in der BZgA abgeschlossenen Studien und
Untersuchungen. Eine Ergänzung zum Aktenbestand stellen die amtlichen
Veröffentlichungen der BZgA dar (Bundesarchiv-Bestand BD 174), sowie
die halbamtlichen Druckschriften (Umfrage-, Forschungs- und
Untersuchungsberichte, i.d.R. im Auftrag der BZgA), die im Findbuch B
310 Teil II verzeichnet sind (B 310/355-1102). Die Klassifikation
dieser halbamtlichen Druckschriften richtet sich nach dem jährlich
erscheinenden Veröffentlichungsverzeichnis der BZgA.
Veröffentlichungen ab dem Jahr 2000 werden ohne weitere Unterscheidung
zwischen halbamtlichen und amtlichen Druckschriften im
Bundesarchiv-Bestand BD 174 verwahrt.
Unterlagen zum Deutschen Gesundheits-Museum bzw. zur BZgA
spiegeln sich auf ministerieller Ebene v.a. im Bestand B 142
Bundesministerium für Gesundheitswesen (v.a. B 142/2005-2008) und B
189 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (B
189/3184, 9032, 16835, 19717, 19685, 19783, 27134) wider. Die
Entstehung des Deutschen Gesundheits-Museums als Vorläufer der BZgA
ist daneben auch in Akten des Gesundheitsamtes der Stadt Köln
dokumentiert, die im Stadtarchiv Köln verwahrt werden.
Inhaltliche Charakterisierung:
In erster Linie sind Unterlagen zu fachlichen Grundsatzangelegenheiten
und zur Planung von Lehrgängen und Projekten der Bundeszentrale
überliefert. Schwerpunkte der Überlieferung im Bereich der
Gesundheitsaufklärung als der zentralen Aufgabe der Bundeszentrale
bilden folgende Themenbereiche:
- Sucht und
Drogen,
- Ernährung,
-
Familie, Familienplanung und Sexualerziehung,
-
Freizeit, Erholung, gesundheitlicher Verbraucherschutz,
- Behinderte Menschen und psychisch Kranke,
- Vorsorge, Früherkennung, Hygiene und
Zivilisationskrankheiten.
Erschließungszustand: Findbücher
I (Schriftgut) und II (halbamtliche Druckschriften),
Online-Findbuch
Vorarchivische Ordnung: In der
BZgA bestand keine geregelte Schriftgutverwaltung, sondern eine
Sachbearbeiterablage ohne Aktenplan. Serien sind daher fast
ausschließlich archivisch gebildet. Die Klassifikation der Akten
orientiert sich an der von den 70er bis zu den 90er Jahren relativ
stabil gebliebenen Organisationsstruktur. Dabei unterschied die BZgA
zwischen der Abteilung "Gesundheitliche Aufklärung", die
Schwerpunktprogramme und -maßnahmen konzipierte und durchführte, und
der Abteilung "Gesundheitserziehung", die die Schwerpunkte flankierend
unterstützte (vgl. B 310/314).
Umfang, Erläuterung: 1092
archivwürdige Einheiten (Akten und halbamtliche
Druckschriften).
Zitierweise: BArch B
310/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch B 310
- Umfang
-
1102 Aufbewahrungseinheiten; 38,7 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Jugend, Familie, Senioren, Gesundheit
- Bestandslaufzeit
-
1948 - 1999
- Provenienz
-
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1967-
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1967-
Entstanden
- 1948 - 1999