Villmar, Gesamtanlage Langhecke

Flächendenkmal

Die dörfliche Bergarbeitersiedlung ist aufgrund ihrer ehemaligen Schieferförnoch weithin bekannt. Bereits im 16. Jahrhundert wurden hier die sog. "Laiensteine" gegraben. Der im Stollengeförderte Schiefer war im 19. Jahrhundert bezüglich seiner Menge, Spaltbarkeit und Qualität sehr geätzt. Einen Aufschwung brachte 1809 das Verbot der nassauischen Re, für die Dachdeckung weiterhin Stroh zu verwenden.1857 schlossen sich die Grubenbesitzer, meist schon Gesellschaften aus dem Ruhrgebiet, zu einer Dachschiefergezusammen. Bald machte sich jedoch die Konkurrenz des engliSchablonenschiefers bemerkbar. In den 1920er Jahren wurde die Fördeeingestellt und nach 1945 noch kurzfristig, jedoch als Raubbau, wieder.Die eigenständige Gemeinde entstand erst 183 8 aus einer kleinen Hausgruppe bei der Silber- und Bleigrube "Alter Mann" und der unteren Schieferarbei. Zentrum des Abbaues war der Schulberg am unteren Ortseingang, wo heute noch teilweise neu bewalde Halden aus dem Bearbeitungsbruch an.Die Talstraße weitet sich hier platzartig auf. Größtes Gebäude ist eine ehern. Brauerei, nachdem 1955 die Gaststätte zum "Grünen Wald" (erb. 1822) ver. Kleinere Fachwerkhäuschen säumen unregelmäßig die zu den Gruführenden Hangwege. Zu einer giebelständigen Reihung fügen sich die Häuser 35-43 und 32-46. Viele waren Eigentum der Gewerkschaft und wurden von den Arbeitern gemietet, die auch das Gartenland an den Ortsrän, die "Lappen", als Pächter nutzten. Der schon im 18. Jahrhundert üblichen Milchkuh-Haltung dienten die Kleinälle. 1953 wurden in Langhecke noch über 50 Stolleneingänge gezählt, die zunächst vermauert, vor einigen Jahren jedoch bis auf wenige Ausnahmen zugeschowurden.Die Gesamtanlage umfasst bis auf einiAussparungen den Siedlungsbereich des unteren Dorfes beidseits der Talße.

Angaben zum Objekt

• Land: Hessen
• Kreis: Limburg-Weilburg
• Ort: Villmar
• Ortsteil: Langhecke
• Lage: Gesamtanlage Langhecke
• Bezeichnung: Gesamtanlage

Weitere Informationen

• Rechteinformation: Landesamt für Denkmalpflege Hessen
• Letzte Aktualisierung: 19.03.2021, 11:49 MEZ