Sachakte Bestand
Von Waldenfels, Familienarchiv Gumpertsreuth (Bestand)
Die Familie von Waldenfels kann ihre Herkunft bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie stammt vermutlich von den Förtsch von Thurnau ab. Welcher Zusammenhang zwischen der Familie von Waldenfels und Burg und Ort Wallenfels im Frankenwald besteht, ist unsicher.
Gumpertsreuth bei Hof ist das einzige Gut, das vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart durchgehend im Besitz der Familie von Waldenfels geblieben ist. Im Jahr 1591 erwarb Christoph von Waldenfels der Ältere das Gut von den Brüdern von Feilitzsch. Auch in Schlegel, Unterkotzau, Hartmannsreuth und Haidt bei Hof erwarben die Freiherren von Waldenfels im 15. und 16. Jahrhundert Besitzungen. Pacht-, Tausch- und Kaufverträge bezeugen zahlreiche Veränderungen in Eigentum und Besitz der Familie von Waldenfels in diesem Gebiet im 17. bis 20. Jahrhundert.
Vielleicht aus ursprünglichem Eigengut der Familie von Waldenfels rührte das Bamberger Lehen Oberrodach im Frankenwald her, das der jeweilige Familiensenior verliehen bekam. Als Entschädigung für Schulden des Markgrafen Christian von Brandenburg kam 1652 Oberröslau bei Wunsiedel in Waldenfelsschen Besitz. Zwischen 1671 und 1684 gelangte Groschlattengrün (zwischen Marktredwitz und Mitterteich) infolge Erbes und Kaufs in die Hände der von Waldenfels. Durch die Heirat mit Christiane Wilhelmine von Trott erhielt Gottlob von Waldenfels im Jahr 1792 das Gut Libenz (oder Liebenz) bei Bebra in Hessen. Ebenfalls aus dieser Verbindung rührt die Beteiligung an Gut Kendelstein im Harz. Die seit 1861 mit Ottmar von Waldenfels verheiratete Elise Weyse stammte vom Rittergut Unterlosa bei Plauen. Seit der Heirat Otto von Waldenfels’ mit Helene Wunnerlich im Jahr 1898 befindet sich das Rittergut Döhlau im Besitz der Familie von Waldenfels. Von den anderen überaus zahlreichen, häufig wechselnden weiteren Besitzungen und Rechten der von Waldenfels werden in diesem Bestand außerdem die in Sendelbach, Berglesdorf, Unterhöchstadt, Dechantsees, Obersuhl, Nentschau, Neuhaus, Stadtsteinach und Schwarzenhasel erwähnt. Da diese Orte im Bestand nur kursorisch behandelt werden, wird für weitere Informationen über sie auf die Familiengeschichte Otto von Waldenfels’ verwiesen.
1. Familienangelegenheiten
2. Beziehungen zum Reich, zu Landesherren und Landesbehörden, Vogtländische Ritterschaft
3. Rechtsstreitigkeiten
4. Finanz- und Steuerangelegenheiten
5. Brand- und Hagelversicherung
6. Haidt, Gumpertsreuth, Oberhartmannsreuth, Unterkotzau
6.1. Lehen, Pachten, Käufe, Grundstückstausch
6.2. Gebäude, Baumaßnahmen
6.3. Sonstiges
7. Hof
8. Trogen
9. Leimitz
10. Oberrodach
11. Libenz
12. Oberröslau
13. Döhlau
14. Andere Güter und Orte
15. Patronats- und Präsentationsrechte
16. Literatur (gedruckt und exzerpiert), Flugblätter, Karten
17. Angebote und Rechnungen von Firmen
18. Verschiedenes
Der Bestand umfasst Archivalien vom 15. bis zum 20. Jahrhundert mit einem Schwergewicht bei Unterlagen des späten 18. und des 19. Jahrhunderts.
Form und Inhalt: - Signatur des Bestandes: N 10
- Bezeichnung des Bestandes: Von Waldenfels, Familienarchiv Gumpertsreuth
- Umfang des Bestandes: 11 Regalmeter.
- Findmittel: Findbuch. Für den Bestand gibt es ein gedrucktes Findbuch (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Hof, Band 1, Hof 1996 (nur noch antiquarisch erhältlich).
- Beschreibung des Bestandes (wesentliche Inhalte mit Angabe der Laufzeit):
1. Familienangelegenheiten
2. Beziehungen zum Reich, zu Landesherren und Landesbehörden, Vogtländische
Ritterschaft
3. Rechtsstreitigkeiten
4. Finanz- und Steuerangelegenheiten
5. Brand- und Hagelversicherung
6. Haidt, Gumpertsreuth, Oberhartmannsreuth, Unterkotzau
6.1. Lehen, Pachten, Käufe, Grundstückstausch
6.2. Gebäude, Baumaßnahmen
6.3. Sonstiges
7. Hof
8. Trogen
9. Leimitz
10. Oberrodach
11. Libenz
12. Oberröslau
13. Döhlau
14. Andere Güter und Orte
15. Patronats- und Präsentationsrechte
16. Literatur (gedruckt und exzerpiert), Flugblätter, Karten
17. Angebote und Rechnungen von Firmen
18. Verschiedenes
Der Bestand umfasst Archivalien vom 15. bis zum 20. Jahrhundert mit einem Schwergewicht bei Unterlagen des späten 18. und des 19. Jahrhunderts.
- Angaben zur Bestandsgeschichte:
Auf Vermittlung des Vorsitzenden des Nordoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde, Dr. Axel Herrmann, wandte sich der Senior der Familie von Waldenfels auf Schloss Gumpertsreuth bei Hof im Jahr 1994 an das Hofer Stadtarchiv mit dem Angebot, das bislang auf Schloss Gumpertsreuth verwahrte Familienarchiv leihweise zu übernehmen. Am 9. März 1994 wurden die Unterlagen aus dem Schloss, wo sie sich in einem alten Schrank befanden, ins Stadtarchiv Hof überführt. Das Familienarchiv Gumpertsreuth der freiherrlichen Familie von Waldenfels wurde von Otto von Waldenfels, ehemaligem Staatsarchivdirektor beim Bayerischen Hauptstaatsarchiv München, zuerst geordnet. Das „Repertorium“ Otto von Waldenfels’ ist im 4. Band seiner Familiengeschichte, S. 476-484, abgedruckt. Die Ordnung und Verzeichnung Otto von Waldenfels’ war sehr grob und in vielen Details unzutreffend. Daher entschloss sich das Stadtarchiv Hof, den Bestand detaillierter und präziser zu ordnen und zu verzeichnen. Selbstverständlich waren die Vorarbeiten Otto von Waldenfels’ dabei immer wieder eine Hilfe. Im Findbuch sind die Verzeichnungseinheiten Otto von Waldenfels’ (Umschläge, Bunde, Bündel, Pakete) als „Vorsignatur“ angegeben, sofern dies möglich war und sinnvoll erschien. Bei einer größeren Anzahl an Unterlagen wurde auf die Angabe der Vorsignatur verzichtet, weil die Stücke außerhalb der Ordnung Otto von Waldenfels’ an das Stadtarchiv Hof kamen oder in seiner Verzeichnung keine Erwähnung gefunden hatten. Bei der Verzeichnung wurde versucht, auf die Bedürfnisse von Heimat- und Familienforschern, aber auch auf die von Wirtschafts- und Sozialhistorikern und Historikern anderer Richtungen einzugehen. Daher wurden auch zahlreiche Einzelstücke gesondert erfasst, die bei archivischen Verzeichnungsarbeiten üblicherweise keine Erwähnung finden.
- rechtliche Verhältnisse (Leihvertrag, Sperrfristen)/Benutzung:
In einem notariell beglaubigten Depositalvertrag zwischen Ernst Albrecht Freiherr von Waldenfels, Gumpertsreuth, als derzeitigem Familiensenior und der Stadt Hof, vertreten durch das Stadtarchiv Hof, vom 27./28. April 1994 wurden unter anderem vereinbart:
1. Der Bestand wird (unter der beiden Vertragsparteien eingeräumten Möglichkeit der Kündigung) dauerhaft im Stadtarchiv Hof deponiert.
2. Namensträger der Familie von Waldenfels und von ihr benannte Dritte dürfen den Bestand jederzeit benutzen.
3. Für Dritte unterliegt die Benutzung des Bestandes den Bestimmungen, die in der Benutzungssatzung des Stadtarchivs Hof festgelegt sind. Danach gilt unter anderem, dass die Unterlagen in der Regel nach Ablauf einer dreißigjährigen Sperrfrist, gerechnet vom letzten Datum einer Verzeichnungseinheit an, zugänglich sind. Für personenbezogene Unterlagen gilt, dass sie zehn Jahre nach dem Tod der Person, auf die sich die Verzeichnungseinheit bezieht, ersatzweise neunzig Jahre nach der Geburt, benutzbar sind. Unterlagen, die einer besonderen gesetzlichen Geheimhaltung unterliegen (z.B. Bankgeheimnis, Steuergeheimnis, ärztliche Schweigepflicht) gelten Sperrfristen von sechzig bzw. achtzig Jahren. Im Zweifelsfall ist stets der Leiter des Stadtarchivs Hof vor einer Vorlage der Unterlagen an Benutzer zu befragen.
Die Benutzung der Originalunterlagen ist nur mit besonderer Genehmigung des Stadtarchivars erlaubt. Im Normalfall sind die Mikrofilme der Archivalien zu benutzen:
N 10, Nr. 1 - 45: MIK 1814
N 10, Nr. 46 - 95 (September 1732): MIK 1815
N 10, Nr. 95 (Lit. A) - 177: MIK 1816
N 10, Nr. 178 - 230 (10.1.1808): MIK 1817
N 10, Nr. 230 (23.10.1808) - 298 (ad num. 2530): MIK 1818
N 10, Nr. 298 (Abschrift 4626) - 316 (Januar 1802): MIK 1819
N 10, Nr. 316 (22.12.1801) - 339 (S. 37): MIK 1820
N 10, Nr. 339 (S. 29) - 350: MIK 1821
N 10, Nr. 351 - 420: MIK 1822
N 10, Nr. 421 - 578: MIK 1823
N 10, Nr. 579 - 664: MIK 1824
Von den Mikrofilmen können Fotokopien hergestellt werden. Um Voranmeldung zur Benutzung der Mikrofilme wird gebeten.
- Angaben zur Geschichte der Provenienzstelle (mit Literaturhinweisen):
Die Geschichte der Familie von Waldenfels ist von Otto von Waldenfels bearbeitet und unter dem Titel „Die Freiherrn von Waldenfels“ gedruckt im Eigenverlag veröffentlicht worden:
- Band 1: Stammfolgen mit urkundlichen Belegen, 1. Teil: 1248 - Mitte des 16. Jahrhunderts, München 1952
- Band 2: Stammfolgen mit urkundlichen Belegen, 2. Teil: 16. Jahrhundert - Ende des Dreißigjährigen Krieges, München 1956
- Band 3: Stammfolgen mit urkundlichen Belegen, 3. Teil: Ende des Dreißigjährigen Krieges - Gegenwart, München 1959
- Band 4: Besitzgeschichte, Lichtenberg 1966
- Band 5: 18 Lebensbeschreibungen, Lichtenberg 1970
Dieses Werk trägt im Stadtarchiv Hof die Signatur 8°A 133.
Da bei Otto von Waldenfels eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der Familie von Waldenfels zu finden ist, beschränken sich die folgenden Ausführungen auf wenige, für die historische Einordnung der im Bestand vorkommenden Unterlagen notwendige Daten.
Die Familie von Waldenfels kann ihre Herkunft bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie stammt vermutlich von den Förtsch von Thurnau ab. Welcher Zusammenhang zwischen der Familie von Waldenfels und Burg und Ort Wallenfels im Frankenwald besteht, ist unsicher.
Gumpertsreuth bei Hof ist das einzige Gut, das vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart durchgehend im Besitz der Familie von Waldenfels geblieben ist. Im Jahr 1591 erwarb Christoph von Waldenfels der Ältere das Gut von den Brüdern von Feilitzsch. Auch in Schlegel, Unterkotzau, Hartmannsreuth und Haidt bei Hof erwarben die Freiherren von Waldenfels im 15. und 16. Jahrhundert Besitzungen. Pacht-, Tausch- und Kaufverträge bezeugen zahlreiche Veränderungen in Eigentum und Besitz der Familie von Waldenfels in diesem Gebiet im 17. bis 20. Jahrhundert.
Vielleicht aus ursprünglichem Eigengut der Familie von Waldenfels rührte das Bamberger Lehen Oberrodach im Frankenwald her, das der jeweilige Familiensenior verliehen bekam. Als Entschädigung für Schulden des Markgrafen Christian von Brandenburg kam 1652 Oberröslau bei Wunsiedel in Waldenfelsschen Besitz. Zwischen 1671 und 1684 gelangte Groschlattengrün (zwischen Marktredwitz und Mitterteich) infolge Erbes und Kaufs in die Hände der von Waldenfels. Durch die Heirat mit Christiane Wilhelmine von Trott erhielt Gottlob von Waldenfels im Jahr 1792 das Gut Libenz (oder Liebenz) bei Bebra in Hessen. Ebenfalls aus dieser Verbindung rührt die Beteiligung an Gut Kendelstein im Harz. Die seit 1861 mit Ottmar von Waldenfels verheiratete Elise Weyse stammte vom Rittergut Unterlosa bei Plauen. Seit der Heirat Otto von Waldenfels’ mit Helene Wunnerlich im Jahr 1898 befindet sich das Rittergut Döhlau im Besitz der Familie von Waldenfels. Von den anderen überaus zahlreichen, häufig wechselnden weiteren Besitzungen und Rechten der von Waldenfels werden in diesem Bestand außerdem die in Sendelbach, Berglesdorf, Unterhöchstadt, Dechantsees, Obersuhl, Nentschau, Neuhaus, Stadtsteinach und Schwarzenhasel erwähnt. Da diese Orte im Bestand nur kursorisch behandelt werden, wird für weitere Informationen über sie auf die Familiengeschichte Otto von Waldenfels’ verwiesen.
- Bearbeiter des Bestandes (mit Angabe des Bearbeitungszeitraumes):
Dr. Arnd Kluge, Mai 1994 - Februar 1996
- Kontext
-
Stadtarchiv Hof (Archivtektonik) >> Nachlässe von Einzelpersonen und Familien
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
19.05.2023, 17:24 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Hof. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Sachakte; Bestand