Druckgraphik

Die Kreuztragung

1589 gab Wilhelm Reich eine gegenseitige Kopie nach Dürers Kupferstich "Die Kreuztragung" heraus. Gemeinsam mit anderen künstlerischen Nachahmungen von Dürers Kupferstich-Passion diente sie als Illustration eines Gebetbuchs. Wie im Original zeigt der Künstler Christus umgeben von zahlreichen Menschen. Trotz des geschulterten Kreuzes und eines Schergen, der ihn heftig vorwärts zu zerren versucht, geht er aufrecht. Zudem wird das Kreuz kompositorisch genutzt und damit die begleitenden Menschen in Gut und Böse geteilt. Durch die Seitenverkehrung verliert sich die inhaltsgeladene Gliederung zur Rechten und Linken Christi. So kniet Veronika mit dem Schweißtuch zu seiner Linken, traditionell die Seite der Verdammten, während sich zu seiner rechten Seite aggressive Kriegsknechte sammeln. Neben dem Monogramm, das auf Dürer als geistigen Schöpfer der Bildidee verweist, gibt der Schriftzug "W. Reichius. exc." den Verleger der künstlerischen Nachahmung preis. Eine weitere Zugabe, die beim Original fehlt, ist die Ziffer "9" oberhalb Christi, die das Blatt in der Reihenfolge der Reichischen Kopien verortet.
Erhaltungszustand: Bis an die Darstellung beschnitten

Material/Technique
Radierung
Measurements
Bogen: 48,7 x 36,0 cm
Blatt: 11,5 x 7,3 cm (beschnitten)
Inscription/Labeling
Inschrift: 1512 || AD (Oben links auf dem Monogrammtäfelchen)
Inschrift: W. Reichius || exc (Oben mittig)
Inschrift: 9 [spiegelverkehrt] (Oberhalb Christi)
Inschrift: Rückseitig handschriftliche Hinweise fremder Hand (Nummerierung, Zuschreibung betreffend)
Inschrift: Rückseitig deutscher Letterntext der Buchausgabe
Location
Staatsbibliothek Bamberg
Other number(s)
I Bb 12bc (Signatur)

Subject (what)
Christus wird von den Frauen Jerusalems beweint, die er manchmal tröstet
Christus trifft Veronika, die ihm ihr Tuch gibt, damit er sein Gesicht trocknen kann

Event
Konzeption des Werks/der Idee
(who)
(when)
1512
Event
Herstellung
(when)
1589
Event
Veröffentlichung/Publikation
(where)
Köln
(when)
1589
Event
Provenienz
(who)
(where)
Bamberg
(when)
Frühestens 1827-1849

Last update
10.02.2023, 6:14 PM CET

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