Archivale
Erwerb der Sammlung von Professor Haßler (Ulm) für das Museum vaterländischer Altertümer
Schriftstücke zur Übernahme der Haßler'schen Sammlung, überwiegend in umgekehrt chronologischer Reihenfolge geordnet und foliiert, z. T. mit laufenden Eingangsnummern:
a) Verzeichnisse der Haßler'schen Sammlung:
- Inventar von Gemälden (überwiegend Altarbilder), einem Holzaltar, Steinfiguren und Möbeln, u.a. von Martin Schongauer, Hans Schühlein (typologische Gemälde aus dem Kloster Zwiefalten), Bartholomäus Zeitblom (ein Holzaltar von aus der Ortskirche von Hausen, heute Ortsteil von Neu-Ulm), Martin Schaffner (aus der Deutschordenskirche von Ulm), Hans Holbein dem Jüngeren (aus St. Anna in Augsburg), weitere Bilder aus dem Nonnenkloster Herzbach, drei Steinfiguren und drei Schränken, in 14 Teilen.
Am 2. Juni 1863 bescheinigt Professor (Adolf Friedrich) Haakh (1815-1881, Sammlungsinspektor), die verzeichneten Objekte in die Sammlung vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmäler übernommen zu haben, für die sie käuflich erworben wurden.
- Zwei weitere Ausfertigungen desselben Verzeichnisses, ohne Haakhs Vermerk.
- Liste von Objekten, die ebenfalls von der Staatssammlung erworben wurden.
- Liste von 34 mittelalterlichen Holzfiguren, die (Landeskonservator Professor Konrad Dietrich) Haßler (1803-1873) am 13. Februar 1858 für 100 fl. von dem Ulmer Stadtbaumeister (Georg Karl Ferdinand) Thrän (1811-1870) erworben hat.
b) Korrespondenz zum Ankauf der Sammlung durch die Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmale:
(Regierungsrat) Silcher, (Ministerialassessor im Ministerium des Kirchen- und Schulwesens), an (Professor Haßler) wegen des Ankaufs seiner Sammlung durch die Staatssammlung für 11.500 fl. U.a. kündigt Silcher die bevorstehende Reise Professor Haakhs nach Ulm an und erwähnt, dass (Haßlers) altes Manuskript dem König vorgelegt wurde; o. D. (um 1863; vgl. Bericht des Verwaltungsrats der Staatssammlung vom 4. November 1863 in A 20 a Bü 163).
Derselbe an denselben in gleicher Sache. O. D. (um 1863).
Vertrauliches Schreiben des (Hauptmanns von) Dürrich, (topographischer Ingenieur und Archäologe), an Professor Haßler wegen des bevorstehenden Aufenthalts des Professors Haakh in Ulm. O. D. (um 1863).
Foliobogen mit Kopie dreier ausgegangener Schreiben Haßlers:
Haßler an ... wegen des Ankaufs seiner Sammlung, Kaufpreis und Verzinsung der Zahlungsraten, weiterer zum Konvolut gehöriger Objekte, die in dem übergebenen Inventar noch nicht verzeichnet sind sowie Abholung der Sammlung nach Ratifikation des Kaufs durch das Ministerium; 30. Oktober 1862. (fol. 45r-v)
Haßler an Haakh wegen Abholung der Sammlung und Zahlungsmodalitäten. (fol. 45v-46r)
Schreiben Haßlers wegen Einverständnis zu dem im folgenden beschriebenen Modus des Ankaufs seiner Sammlung; 5. Mai 1863. (fol. 46r-46v)
Notizen Haßlers zu Baudenkmälern (fol. 47)
Kostenaufstellung für Ankauf (100 fl.), Verpackung und Restaurierung (der von Thrän angekauften Holzfiguren?). (fol. 48)
Minister (Ludwig von) Golther (1823-1876) an Verwaltungsrat der Staatssammlung wegen Kenntnisnahme des Berichts zum Ankauf der Haßler'schen Sammlung (s. fol. 51-52) und Anfrage, wann die Staatssammlung eröffnet werden könne; 10. Juni 1863. (118/1863) (fol. 50)
Verwaltungsrat der Staatssammlung an Ministerium des Kirchen- und Schulwesens wegen Bericht über den Erwerb der Haßler'schen Sammlung und dessen Finanzierung; 4. Juni 1863.
Ebenso; 6. Juni 1863. (fol. 1-52)####fol. ang. stimmt nicht###
Haßler an Haakh wegen Anfrage, mit welchem Zug er am 2. Juni in Ulm ankommen wolle, und Bitte um Einholung von Informationen nach dem Preis eines Taufbeckens aus Messing; 31. Mai 1863. (98/1863) (fol. 53) (98/1863)
Haakh an Haßler wegen Antwort auf sein Schreiben vom 31. Mai; 1. Juni 1863. (fol. 54). Haßler an Verwaltungsrat der Staatssammlung wegen Nachricht zur Übergabe seiner Sammlung am 2. Juni; 29. Mai 1863. (97/1863) (fol. 55) (97/1863)
Haakh an ... wegen Ladung der Haßlerschen Sammlung sei in einen Eisenbahnwaggon am 3. Juni und geplanter Überführung nach Stuttgart am 5. durch den Hauptmann von Dürrich; 4. Juni 1863. (fol. 56, 59)
Ministerium des Kirchen- und Schulwesens an Verwaltungsrat der Staatssammlung wegen des Modus zur Finanzierung des Kaufpreises von 11.500 fl. für die Haßlersche Sammlung; 27. Mai 1863.
Nachtrag: Kopie des Schreibens vom 28. Mai 1863 (s.u. fol. 60-61). (96/1863) (fol. 57-58).
Verwaltungsrat an Professor Haßler wegen Weiterleitung des Vorschlag zur Finanzierung sowie eines Szenario zur Übernahme der Sammlung durch Hauptmann von Dürrich, die für den 2. Juni vorgesehen ist; 28. Mai 1863. (vgl. fol. 58v). (fol. 60-61).
Dürrich an Haßler wegen seiner bevorstehenden Reise nach Ulm zur Übernahme von Haßlers Sammlung sowie privaten Angelegenheiten; 27. Mai 1863. (fol. 62-63)
Regierungsrat Silcher an Haßler wegen Bericht über Fortschritte bei der Klärung der Modalitäten des Ankaufs seiner Sammlung; 19. Mai 1863. (fol. 64-65)
Verwaltungsrat der Staatssammlung an Ministerium des Kirchen- und Schulwesens wegen Möglichkeit, die Haßler'sche Sammlung durch eine einmalige Zahlung zu erwerben anstatt durch eine Zahlung von vier verzinsten Jahresraten; 6. Mai 1863. (fol. 66-67)
Schreiben Professor Haßlers wegen Einverständnis mit dem alternativen Zahlungsmodus; 6. Mai 1863. (80/1863) (fol. 68-69)
Ministerium des Kirchen- und Schulwesens an Verwaltungsrat der Staatssammlung wegen Antragstellung an höchster Stelle betreffs des Ankaufs der Haßlerschen Sammlung, sowie gleichzeitiger Ablehnung des vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Zahlungsmodus (vier jährliche Raten) wegen Vermeidung einer vorzeitigen Bindung von Mitteln der nächsten Etatperiode, außerdem Erörterung alternativer Zahlungsmodi und Bitte um Äußerung zu diesen Alternativen; 4. Mai 1863. (fol. 70-71) (78/1863)
Dürrich an Haßler wegen seiner und Haakhs bevorstehenden Reise nach Ulm; 1. Mai 1863. (fol. 72)
Golther an Haßler wegen Überlegungen zum Zahlungsmodus des Kaufpreises für dessen Sammlung; 21. April 1863. (fol. 73-74)
Haakh an Haßler wegen der Bedingungen des Ankaufs seiner Sammlung; 2. April 1863. (fol. 75-76)
(Konrad) Dietrich (Haßler d. J., 1837-1919) an seinen Vater; 28. März 1863:
Der Ankauf seiner Gemäldesammlung sei durch das Ministeriums nicht bestätigt worden, jedoch allein aus dem formalen Grund, dass die Ratenzahlung in die nächste Etatperiode reichen würde und man nicht über noch nicht bewilligte Gelder verfügen könne. Dankt für einen Brief seiner Mutter und kündigt Rückkehr nach Hause für den kommenden Mittwoch an. (fol. 77-78)
Haakh an Professor Haßler wegen Terminierung der nächsten Sitzung (des Verwaltungsrats der Sammlung vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmale), der Haßler in seiner Eigenschaft als Konservator nach Möglichkeit beiwohnen sollte, sowie Fehlen von Nachrichten über die Angelegenheit von Haßlers Sammlung; 14. März 1863. (fol. 79-80)
Haakh an Professor Haßler wegen Entschuldigung für die mehrmonatige Verzögerung bei der Antragstellung beim Ministerium (des Kirchen- und Schulwesens) für den Erwerb seiner Privatsammlung und Begründung derselben diese durch seine lange Augenerkrankung; 3. März 1863. Dürrich an Haßler wegen Äußerung seiner Empörung über die Verzögerung der Antragstellung und besonders über Professor Haakh; 3. März 1863.
Verwaltungsrat der Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmal an Ministerium des Kirchen- und Schulwesens wegen der Verhandlungen um den Ankauf der Haßlerschen Sammlung; 27. Februar 1863:
U.a. wird über den Beschluss des Verwaltungsrats vom 11. Oktober 1862 berichtet, eine Kommission zu bilden, die die Sammlung in Augenschein nehmen und mit dem Eigentümer über den von ihm geforderten Preis von 13.750 fl. verhandeln soll. Diese Kommission bestand aus dem Inspektor der Sammlung (Haakh) sowie den Verwaltungsratsmitgliedern (Bernhard) v. Neher (1806-1886), (Josef von) Egle (1818-1899), (Theodor) von Wagner (1800-1880) und Abel. In einer Verwaltungsratssitzung am 25. Oktober berichtete die Kommission in mündlicher Form, man habe sich mit Haßler auf einen Kaufpreis von 11.500 fl. und eine Zahlung in mehreren Jahresraten geeinigt. Die Vorlage des schriftlichen Berichts habe sich aus Gründen, die im Bericht selbst genannt werden (vgl. fol. 88-93), leider bis zum heutigen Tag verzögert. (fol. 85, 94).
Dr. Ludwig Lindenschmit (1809-1893), Direktor des Römisch-Germanischen Centralmuseums in Mainz, an den Verwaltungsrat wegen der Haßlerschen Sammlung; 6. November 1862. (fol. 86-87)
Am 2. bzw. 27. Februar 1863 erstattet Professor Haakh als Referent im Namen der Kommission zur Beaugenscheinigung der Haßlerschen Sammlung dem Verwaltungsrat der Sammlung vaterländischer Kunst- und Altertumsdenkmale Bericht über den geplanten Ankauf der Haßlerschen Sammlung (inkl. einer Aufstellung des Werts der einzelnen Sammlungsstücke) und ihre Unterbringung und erklärt die Verzögerung durch die Berichterstattung durch seine Erkrankung bzw. mehrere Rückfälle. (fol. 88-93) (33/1863)
Teilentwürfe des Kommissionsberichts. (fol. 95-97)
Am 5. Februar informiert Dürrich (Haßler) in einem vertraulichen Brief über Haakhs Wiederaufnahme seiner Arbeit sowie seine Absicht, Haßler für die lange Verzögerung der Entscheidung über den Ankauf seiner Sammlung zu entschädigen. (fol. 98-99)
Am 3. Dezember 1862 teilt Haakh Haßler den Beschluss des Verwaltungsrats vom 8. November mit, seine Sammlung nach Ratifikation des Kaufs sofort zu übernehmen, und entschuldigt die lange Verzögerung des Verfahrens durch seine Erkrankung. (fol. 100, 103)
Am 9. November 1862 teilt Haakh Haßler den Beschluss des Verwaltungsrats vom 8. November mit, seine Sammlung nach Ratifikation des Kaufs sofort zu übernehmen. Die Verpackung der Sammlungsstücke werde Hauptmann von Dürrich persönlich übernehmen. Die Ausfertigung des Berichts an das Ministeriums sei in der vergangenen Woche aufgrund dringender Amtsgeschäfte noch nicht möglich gewesen, soll nun aber ohne weitere Verzögerung in Angriff genommen werden. (fol. 101-102)
Am 22. November 1862 teilt Dürrich (Haßler) vertraulich mit, dass (Haakh) zur Zeit das Bett hüten müsse, dass er ihn jedoch "an die Sache gemahnt" habe und zuversichtlich sei, dass (Haakh) am heutigen Tag den Beschluss des Ausschusses dem Ministerium übergeben werde. (fol. 104)
Am 3. November 1862 kündigt Haakh gegenüber Haßler an, dass das Ministerium um Ratifikation des Kaufvertrags gebeten werden soll und fragt, ob Haßler damit einverständen wäre, wenn erst ein Teil seiner Sammlung nach Stuttgart geschafft würde, da die Sammlung bis zum Umzug in neue Räumlichkeiten an Georgii 1863 noch unter Raummangel leidet. (fol. 105-106)
Am 2. November 1862 berichtet Dürrich (Haßler) vertraulich über sein Verhältnis zu Haakh sowie eine Ausgrabung römischer Überreste in Zazenhausen und kommentiert den Stand der Erwerbung von Haßlers Sammlung. (fol. 107-108) Am 26. Oktober 1862 berichtet Dürrich (Haßler) über den Beschluss des Verwaltungsrats der Sammlung vaterländischer Denkmale, Haßlers Sammlung zu erwerben. (fol. 109-110)
Am 26. Oktober 1862 teilt Haakh dem Professor Haßler den Beschluss des Verwaltungsrats der Sammlung vaterländischer Denkmale zum Erwerb seiner Sammlung zum Preis von 11.500 fl. in vier jährlichen Raten mit einer Verzinsung von 4 % mit. (fol. 111-112)
Am 14. Oktober 1862 informiert Haakh den Professor Haßler über die Einrichtung einer Kommission zur Begutachtung seiner Sammlung. (fol. 113-114)
Am 6. März 1862 berichtet B(ernhard von) Neher (1806-1886) über den Wert und Erhaltungszustand der Haßlerschen Sammlung und spricht sich für ihren Erwerb aus. (fol. 115-116)
Am 4. November 1862 antwortet Professor Haßler auf Haakhs Schreiben vom 3. (vgl. o. fol. 105-106) und erklärt sich mit einer vorerst partiellen Übernahme seiner Sammlung nach Stuttgart unter der Bedingung einverstanden, dass die Ratifikation des Ankaufs der gesamten Sammlung mit seinen Zahlungs- und Zinsterminen nicht weiter verzögert würde, dass der Käufer die Verantwortung für das Risiko möglicher Schäden übernehme und außerdem für die Lagerung in Haßlers Wohnung Untermiete zahle. (fol. 117-118) (136/1862)
Am 30. Oktober 1862 erklärt Professor Haßler gegenüber Haakh sein Einverständnis mit dem Angebot des Verwaltungsrats (vgl. fol. 111-112) und bittet um Informationen zum weiteren Verlauf. (fol. 119-120) (134/1862)
Am 21. Oktober 1862 informiert Haakh den (Konsistorial-)Präsidenten (August Köstlin) über die Einigung der Kommission mit Haßler zum Erwerb von dessen Sammlung für den Preis von 11.500 fl. (fol. 121)
- Archivaliensignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 20 a Bü 168
- Umfang
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1 Fasz.
- Kontext
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Kunstkammer (Kunstkabinett) >> 2. Erwerbungen und Abgaben >> 2.1 Erwerbungen und Übernahme (1624 - 1898)
- Bestand
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 20 a Kunstkammer (Kunstkabinett)
Egle, Joseph von; Architekt, Hofbaudirektor, 1818-1899
Golther, Ludwig von; Politiker, Kultusminister, 1823-1876
Haakh, Adolf; Philologe, Übersetzer, 1815-1881
Haßler, Konrad Dieterich; Parlamentarier, Landeskonservator, 1803-1873
Haßler, Konrad Dietrich; Philologe, Lehrer, 1837-1919
Holbein der Ältere, Hans; Künstler, 1460-1524
Köstlin, August Friedrich von; Jurist, Beamter, 1792-1873
Lindenschmit, Ludwig; Archäologe, Prähistoriker, Maler, Kunsterzieher, 1809-1893
Neher, Bernhard; Maler, Zeichner, Direktor der Kunstschule Stuttgart, 1806-1886
Schaffner, Martin; Künstler, Maler, ca. 1478/79-1546/49
Schongauer, Martin; Maler, Kupferstecher, um 1440/1445-1491
Schühlein, Hans
Silcher, Gustav; Ministerialrat, Oberregierungsrat, 1829-1896
Thrän, Ferdinand; Architekt, Baumeister, 1811-1870
Wagner, Theodor von; Künstler, Maler, Bildhauer, Professor an der Stuttgarter Kunstschule, 1800-1880
Zeitblom, Bartholomäus; Künstler, Maler, 1455-1518
Ulm UL
Ulm UL; Deutschordenshaus
Zazenhausen : Stuttgart S
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20.01.2023, 16:49 MEZ