Collection article | Sammelwerksbeitrag

Professionalisierungsprozesse und Geschlechter-Wissen

Der folgende Aufsatz knüpft an zwei Thesen von Meuser zum Verhältnis von Professionalisierungsprozessen und Geschlechter-Wissen an: Im Anschluss an die Einleitung werden im zweiten Kapitel seine Überlegungen zur wachsenden Nachfrage nach Geschlechter-Wissen und Geschlechter-Kompetenz aufgenommen. In diesem Teil kann der Aufsatz als Plädoyer dafür gelesen werden, dass sich die Geschlechterforschung im Kampf verschiedener gesellschaftspolitischer Akteure und Akteur_innengruppen um Definitionsmacht darüber, was Geschlechter-Wissen und Geschlechter-Kompetenz ausmacht, einmischt. Argumentiert wird, dass es gerade angesichts der wachsenden Spannung zwischen und Ausdifferenzierung von Geschlechter-Wissen gilt, eine engere Kommunikation zwischen Wissenschaft und außerwissenschaftlicher Praxis herzustellen, deren Voraussetzung allerdings die Anerkennung und die Wahrung von Distanz zwischen den unterschiedlichen Wissenstypen zu Geschlecht ist. Weiter geht es darum, zu zeigen, dass Qualitätskriterien und Standards für Geschlechter-Kompetenz und für einen gelungenen Wissenschafts-Praxis-Transfer zu Geschlechter-Wissen auszuformulieren sind. Die Formulierung von Qualitätsstandards und -kriterien für eine hochwertige Geschlechter-Expertise und Geschlechter-Beratung verweist wiederum auf notwendige Professionalisierungsprozesse, in denen diese Standards vermittelt werden. Die Entstehung einer Profession, dies zeigen die Arbeiten an der Schnittstelle von Geschlechter- und Professionsforschung, ist wiederum dergestalt eng mit Machtprozessen im Geschlechterverhältnis verbunden, dass der Prozess in der Regel mit einer Aufwertung des Arbeitsfeldes und einer Vermännlichung einhergeht. Was bedeutet dies wiederum für die eingangs aufgeworfene Frage nach dem Strukturwandel von Geschlechterpolitik? Im dritten Kapitel wird der Frage nach dem Stand des Professionalisierungsprozesses von Gleichstellungspolitik und den Auswirkungen nachgegangen. (Autorenreferat)

Professionalisierungsprozesse und Geschlechter-Wissen

Urheber*in: Riegraf, Birgit; Vollmer, Lina

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

ISBN
978-3-531-19653-4
Umfang
Seite(n): 33-48
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Erschienen in
Wissen - Methode - Geschlecht: erfassen des fraglos Gegebenen; Geschlecht & Gesellschaft (54)

Thema
Wirtschaft
Sozialwissenschaften, Soziologie
Berufsforschung, Berufssoziologie
Frauen- und Geschlechterforschung
Gender Mainstreaming
Wissenschaft
Managing Diversity
Erkenntnis
Professionalisierung
Geschlecht
berufliches Selbstverständnis
Gleichstellungspolitik
geschlechtsspezifische Faktoren
Geschlechterpolitik
Geschlechterverhältnis
Geschlechterforschung
Standardisierung
Wissen

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Riegraf, Birgit
Vollmer, Lina
Ereignis
Herstellung
(wer)
Behnke, Cornelia
Lengersdorf, Diana
Scholz, Sylka
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Springer VS
(wo)
Deutschland, Wiesbaden
(wann)
2014

DOI
URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-463885
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Sammelwerksbeitrag

Beteiligte

  • Riegraf, Birgit
  • Vollmer, Lina
  • Behnke, Cornelia
  • Lengersdorf, Diana
  • Scholz, Sylka
  • Springer VS

Entstanden

  • 2014

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