Urkunde

Bischof Otto von Paderborn (Otto von Rietberg) genehmigt mit Zustimmung des Propstes, Dekans und Kapitels seiner Kirche und auf Bitten des Edelherrn Simon (I.) zur Lippe, Alheide, seiner Gemahlin, und ihrer Erben, daß die Priorin und Schwestern des Klosters in Lahde (Lode) in der Mindener Diözese vom Orden des heiligen Augustin nach der Regel des Predigerordens, zur Marienkirche auf der Neustadt in Lemgo in der Paderborner Diözese übersiedeln, dort Wohnungen, Kloster und Wirtschaftsgebäude bauen und nach ihren Privilegien und ihrer Gewohnheit Gott dienen. Er übergibt ihnen die Hauptkirche in Lemgo mit Kapellen und Patronat mit allen Zubehörungen und Einkünften, mit Ausnahme des Kirchenzehnten, welchen Paderborner Kanon durch ihn ein Lemgoer besitzt und für sich und seine Nachfolger behalten darf. Die Kirche darf die Priorin mit Zustimmung ihres Konvents nach dem Tode oder der Resignation des gegenwärtigen Rektors Albert mit einem Weltgeistlichen besetzen, der vom Archidiakon des Orts die Seelsorge empfangen und die bischöfliche Synode und alle bischöflichen und Archidiakonatsrechte nach Recht und Gewohnheit der Kirche ausüben wird. Dieser Geistliche oder Rektor ist nur mit Wissen des Archidiakons zu entfernen. Wenn Dekan, Priorin und Schwestern Grundstücke oder Häuser erwerben oder geschenkt erhalten, an denen dem Archidiakon ein Recht zusteht oder eine Abgabe oder zustehen kann, so können sie diese nur mit Zustimmung des Archidiakons erwerben. Wenn die Priorin und Schwestern Lemgo verlassen und sich anderswohin begeben, fällt die Kirche in Lemgo mit allen Zubehörungen nach dem vor der Schenkung bestandenen Recht an den Bischof zurück. Gesiegelt vom Bischof und vom Kapitel. Actum et datum Paderborne anno domini 1305 sexto idus Decembris. Original auf Pergament mit zwei anhängenden Siegeln mit Gegensiegeln.

Digitalisierung: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Ostwestfalen-Lippe

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Archivaliensignatur
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Ostwestfalen-Lippe, L 4 A, 31
Material
Pergament
Formalbeschreibung
Überlieferungsart: Original
Überlieferungskommentar: Auf der Rückseite des Pergaments eine wohl gleichzeitige lateinische Erzhlung, aus welchen Gründen die Übersiedlung nach Lemgo erfolgte. Darin heißt es u.a.: priorissa et forsan XXX, d.h. Schwestern, die übersiedelten; vgl. dagegen Lippische Regesten Nr. 555 Anm.

Sonstige Erschließungsangaben
Ausstellort: Paderborn

Bestand
L 4 A Stift St. Marien, Lemgo / Urkunden
Kontext
Stift St. Marien, Lemgo / Urkunden >> 1. Stift St. Marien, Lemgo

Laufzeit
1305 Dezember 8
Provenienz
Stift St. Marien/Lemgo (Depositum)

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Geliefert über
Letzte Aktualisierung
16.02.2024, 15:57 MEZ

Objekttyp


  • Urkunde

Beteiligte


  • Stift St. Marien/Lemgo (Depositum)

Entstanden


  • 1305 Dezember 8

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