Bestand

Gemeinde Ahrensfelde (Bestand)

Form und Inhalt: Bearbeitungsbericht Gemeinde Ahrensfelde

1. Zugang ins Archiv

Wann und durch wen die Abgabe der 48 Akten (ca.1,2 lfm) an das Kreisarchiv erfolg-te, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. 1989 lagen die Akten ohne Übergabelisten oder Ablieferungsverzeichnisse bereits im Kreisarchiv Bernau vor.
Die Überlieferung ist lückenhaft und deckt weitestgehend nur den Zeitraum von 1945 bis 1974 ab.
In der Gemeinde Ahrensfelde könnten sich noch Unterlagen befinden.
Informationen zu Kassationen in der Gemeinde liegen uns nicht vor.


2. Registraturverhältnisse

Aktenpläne oder Registraturpläne der Gemeinde konnten nicht ermittelt werden.
In einigen Akten war zu erkennen, dass sich am Einheitsaktenplan für die kreisangehörigen Gemeinden von 1956 orientiert wurde.
Vor allem handelte es sich um Betreff- und Korrespondenzakten. Dabei überwog eine chronologische Reihung nach einzelnen Schriftstücken.
Es bestand sowohl eine kaufmännische als auch buchmäßige Ablage.
Registraturhilfsmittel lagen nicht vor.
An den Briefköpfen ist zu sehen, dass Ahrensfelde 1945 zur Bezirksmeisterei Neuenhagen und 1946 als Ortsteil zur Stadt Hoppegarten gehörten.


3. Frühere archivische Bearbeitung

Da keine Abgabelisten vorlagen, wurden zwischen 1989 und 1991 31 der vorliegenden Akten durch Mitarbeiter des Kreisarchivs Bernau und durch ABM- Kräfte einfach auf Karteien verzeichnet. Dabei wurde keine Kontrolle der Provenienz und keine Bewertung vorgenommen.


4. Ordnung

Das im Rat der Gemeinde entstandene Schriftgut wurde zum Bestand Gemeinde Ahrensfelde zusammengefasst.
Im Bestand befinden sich 3 Akten zum Standesamt Mehrow in Ahrensfelde für den Zeitraum 1945 - 1947 (K.I. 12609, 12610 und 12611). Die Angaben zu den darin enthaltenen Gemeinden Mehrow und Eiche sind im Enthält -Vermerk entsprechend verzeichnet.
Die innere Ordnung der Akteneinheiten, sofern noch vorhanden, wurde beibehalten und bei losen Akten chronologisch und buchmäßig geordnet. Zu dicke Akten wurden nach Jahren getrennt. Dabei handelte es sich vor allem um sogenannte Schriftverkehrsakten.
Die Akte EA(B) 2183 wurde der Provenienz der Gemeinde Seefeld zugeordnet.
Die Systematisierung erfolgte nach den Hauptgruppen der "...Ordnung der Bestands-typen....Gemeindevertretung und Rat der Gemeinde ab 1945" von 1989.


5. Verzeichnung

Die 55 Verzeichnungseinheiten sind endgültig und erweitert über das Archivprogramm Augias im Bestand der Gemeinde Ahrensfelde (K.I.Ahrensf) verzeichnet.
Sofern die aktenführende Stelle zu ermitteln war, wurde sie unter der Spalte Organisationseinheit erfasst.
Die Vergabe der Archivsignatur K.I. (arabische Zahlen) erfolgte fortlaufend entsprechend der Lagerung (Bär'sche Prinzip).
Die Aktentitel mussten zum Teil neugebildet werden, da die ursprünglichen Titel nicht immer überliefert oder nicht zutreffend waren (z.B. "Personenstandsunterlagen" wurden in "Schriftverkehr des Standesamtsbezirkes Mehrow in Ahrensfelde", "Informationsbericht" in "Informationsbericht an den Rat des Kreises" und "Grenzgänger" in "Übersicht der in Westberlin arbeitenden Einwohner (Grenzgänger)" umbenannt).
Es wurden neue Aktendeckblätter mit den Angaben zur Provenienz, der Organisationseinheit, der Klassifikation (Systematik), der alten Aktenzeichen, des Aktentitels mit den Enthält- Vermerken, dem zeitlichen Umfang und der neuen Archivsignatur angefertigt.
Als Archivhilfsmittel liegt ein vorläufiges Findbuch vor. Außerdem steht das Computerprogramm Augias- Archiv zur Recherche zur Verfügung


6. Wertermittlung und Kassation

Die zu bewertenden Akten umfassten vor allem den Zeitraum von 1945 bis 1974.

Nach 1945 beschreiben die Unterlagen fragmentarisch die Überwindung der Folgen des 2. Weltkrieges, den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft in der DDR und das gesellschaftliche Leben in der Randgemeinde zu Berlin bis 1974.
Die Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen und Grundstücksstrukturen ab 1945 bis Anfang der 50er Jahre werden vor allem durch die Unterlagen zur Bodenreform, der Bodenbenutzungserhebungen und der beiden Akten zu den Grundstücksangelegenheiten dokumentiert. Ergänzend hierzu geben die Akten zum Standesamt Informationen zur Veränderung der Bevölkerungsstruktur nach dem Krieg und zu den unmittelbare Folgen des Krieges.
Für den Zeitraum 2. Hälfte 60er bis Anfang der 70er Jahre liegen weitestgehend nur Aussagen zur Arbeit der Kommissionen, zum Wohnungswesen, zur Vorbereitung der X. Weltfestspiele, zur Verkehrssicherheit und zum Straßenwesen sowie Berichte zur Verwaltungsarbeit vor.
Zeitübergreifend finden sich Aussagen zu den Wahlen und zum Haushalt der Gemeinde. Der Einfluss der Stadt Berlin auf das Leben in der Gemeinde durchzieht die Unterlagen.
Zu erwähnen wäre auch, dass der Schriftverkehr des Standesbeamten Aussagen zu den durch Kriegseinwirkungen verstorbenen Personen und zu den Kriegsgräbern treffen.
Da zum Zeitraum und zum Geschehen der Bau der Berliner Mauer nur die Akte zur Erfassung der sogenannten "Grenzgänger" und deren Verpflichtung zur Arbeit im Gebiet der DDR überliefert wurde, sind die Einzelverpflichtungen aufbewahrt (K.I.12608).
Die lückenhafte Überlieferung wiederspiegelt nur Fragmente der Tätigkeit der Gemeindeverwaltung. Dadurch gewannen auch zweitrangige Dokumente an Bedeutung und sind positiv bewertet.

Kassiert wurden daher nur 2 Akteneinheiten und lose Unterlagen (ca. 0,1 lfm). Dabei handelte es sich vor allem um Belege und Rechnungen der öffentlichen Fürsorge und der Rentenauszahlungen sowie um Bereitschaftserklärungen zur Teilnahme an der Volks-, Berufs-, Wohnraum- und Gebäudezählung (VBWGZ)1971.
Die beiden Akten (Bereitschaftserklärungen und Belege der Rentenauszahlung) sowie die losen Rechnungen und Belege waren nicht verzeichnet oder anderweitig erfasst.


7. Lagerung

Die Lagerung der Archivalien erfolgt nach der Bearbeitungsfolge entsprechend des Bär'schen Prinzips in der Lagerungseinheit I.


8. Konservierung und Restaurierung

Die Akten waren teilweise schmutzig, leicht beschädigt, zum Teil geheftet, auch lose und ungeordnete sowie mit Rostschäden von Metallteilen behaftet.
Nach der Säuberung und Ausbesserung der größten Schäden mit Filmoplast P der Firma Neschen wurden die Dokumente in Mappen abgeheftet und in Archivkartons gelagert.


9. Arbeitsorganisation

Im April 2007 bewertete und erschloss Frau Gerloff den Bestand, orientiert an den Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätzen für die staatlichen Archive der DDR von 1964, dem Methodischen Leitfaden zur Ordnung der Bestandstypen Gemeindevertretung und Rat der Gemeinde ab 1945 (Potsdam 1989) sowie dem Einheitsaktenplan für die kreisangehörigen Gemeinden von 1956.
Die Bauakten wurden im Mai 2013 in den Bestand aufgenommen.

10. Später durchzuführende Arbeiten

Erstellung des endgültigen Findbuches.


Eberswalde, April 2007
Ergänzung Mai 2013

Anlage

Zusammenfassung

Abliefernde Stelle: Gemeinde Ahrensfelde

Abgabezeitraum: unbekannt

Umfang: ca. 1,2 lfm (48 AE + loses Schriftgut)

Bewertungszeitraum: April 2007

Bearbeitungszeitraum: April 2007 und Mai 2013

Bewerter / Bearbeiter: Frau Gerloff

Kassation: ca. 0,1 lfm ( 2 AE + loses Schriftgut)

Abführung:

Zustand: leicht verschmutzt; leicht beschädigt; teilweise geheftete,
auch lose Akten; Rostschäden von Metallteilen

Vollständigkeit: lückenhaft

Laufzeit: 1940 bis 1974

vorherige
Registraturbildner:

alte Signaturen: VA, EA und ohne

neue Signatur: K.I.Ahrensf fortlaufend nach Einlagerung in Archivbehäl-tern

Aktenbildung: 55 Akten (ca. 1,1 lfm)

ergänzend: Protokolle Ratssitzungen im Bestand E.I. RdK Bernau / Instrukteurabteilung

Bestandssignatur
Kreisarchiv Barnim, K.I.Ahrensf

Kontext
Kreisarchiv Barnim (Archivtektonik) >> Amtliche Überlieferung >> Kreisangehörige Kommunen und Kommunalverbände

Bestandslaufzeit
1940 - 1974

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Letzte Aktualisierung
06.09.2023, 10:06 MESZ

Objekttyp


  • Bestand

Entstanden


  • 1940 - 1974

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