Bestand

LWL-Klinik Marsberg - Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Verwaltungs- und Patientenangelegenheiten. Laufzeit: 1803-1984 Zitierweise: LWL-Archivamt für Westfalen, Archiv LWL, Best. 657/lfd. Nr.

Form und Inhalt: Klinikgeschichte:

In Marsberg wurde am 10. November 1814 durch die Großherzoglich-hessische Regierung für das Herzogtum Westfalen eine Irren- und Krankenanstalt unter dem Namen Landeshospital Marsberg in dem ehemaligen Kapuzinerkloster Marsberg offiziell eröffnet. Nach Gründung der preußischen Provinz Westfalen als Folge des Wiener Kongresses wurde am 1. Juni 1816 aus dem Großherzoglich-hessischen Landeshospital die erste Provinzial-Irrenanstalt für die Provinz Westfalen mit einer anfänglichen Kapazität von 30 Betten. Ständig steigende Patientenzahlen erforderten die Errichtung einer zweiten westfälischen Provinzial-Irrenanstalt, die 1867 in Lengerich errrichtet wurde. Damit erfolgte auch eine konfessionelle Aufteilung der Patienten: Während die Lengericher Anstalt für Kranke evangelischer Konfession bestimmt war, erfolgte in Marsberg die Aufnahme von Kranken katholischer Konfession. Die konfessionelle Aufteilung wurde erst in den 1930er-Jahren aufgehoben. Nach Errichtung der Lengericher Anstalt betrug die Patientenzahl in Marsberg knapp über 300. Von Ende 1940 bis November 1941 bestand eine sogenannte Kinderfachabteilung in Marsberg. Während des zweiten Weltkrieges dienten zwei Anstaltsgebäude als Reservelazarett der Wehrmacht. Die Bezeichnung Provinzial-Irrenanstalt wurde 1902 durch die Benennung Provinzial-Heilanstalt ersetzt. Weitere Namensänderungen erfolgten 1954 in Landesheilstätte, 1960 in Westfälisches Landeskrankenhaus, 1989 in Westfälische Klinik für Psychiatrie und 2004 in LWL-Klinik.

Bestandsinformationen:

- Aufgrund der räumlichen Nähe zwischen der Erwachsenen- und der Jugendpsychiatrie und der daraus resultierenden Tatsache, dass eine gemeinsame Verwaltung beider Häuser bestand bzw. besteht, befindet sich in diesem Bestand auch die Hauptüberlieferung der Verwaltungsakten zur Jugendpsychiatrie.
- Patientenakten liegen ab 1814 vor, sie sind bis zu einem Zeitschnitt in den 1950er-Jahren komplett übernommen worden. Anschließend liegt eine Buchstabenauswahl (A, D, St, X und Y) vor. Die größtenteils nicht erschlossenen Patientenakten sind im Magazin alphabetisch geordnet, eine Nutzung ist über die Aufnahmeregister möglich.Zudem liegen Patientenakten aus der Kinderfachabteilung vor.
- Eine Bestandsbesonderheit im Vergleich zu anderen Klinikbeständen im Archiv LWL ist die relativ dichte Überlieferung von Stationsberichten und somit einer relativ unmittelbaren Quelle aus dem Stationsalltag.
- Zum Reservelazarett, das zur Zeit des 2. Weltkrieges bestand, gibt es eine Handvoll Akten. Für die Verwaltung dieses Lazarettes war die Wehrmacht verantwortlich.
- Personalakten von Bediensteten befinden sich zentral im Bestand 132.
- Die Erschließungsqualität entspricht in den meisten Fällen nicht den wünschenswerten archivfachlichen Standards. Trotzdem liegt ein Online-Findbuch vor, um trotzdem einen leicht zugänglichen Überblick in die reichhaltige Überlieferung gewähren zu können.
- Einige ältere Bewertungsentscheidungen erscheinen durchaus diskussionswürdig, allerdings ist aus zeitlichen Gründen darauf verzichtet worden, den Bestand bei der Überarbeitung als Online-Findbuch nochmals zu bewerten.

Zitierweise: LWL-Archivamt für Westfalen, Archiv LWL, Best. 657/lfd. Nr.

Bestandssignatur
657
Umfang
48 lfm.

Kontext
Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Archivtektonik) >> Gesundheitswesen und Psychiatrien >> Einzelne Einrichtungen

Bestandslaufzeit
01.01.1803-31.12.1996
Provenienz
Westf. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Marsberg
LWL-Klinik Marsberg - Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik

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Letzte Aktualisierung
13.11.2024, 07:44 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Westf. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Marsberg
  • LWL-Klinik Marsberg - Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik

Entstanden

  • 01.01.1803-31.12.1996

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