Netsuke

Manju mit Chrysanthemenblüte

Bei dem Netsuke aus Knochen (= Bein) handelt es sich um einen runden und gewölbten sogenannten »Ryûsa Manjû«, der aus zwei Teilen besteht. Die Vorderseite ist im durchbrochenen, geschnitzten Relief mit einer Chrysanthemenblüte und Blättern dekoriert. Auf der Rückseite sind drei symmetrisch angeordnete Blätter und drei durchbrochene Sterne zu erkennen.

Ein »Netsuke« (gesprochen: netske) ist ein Knebel mit zwei Löchern für die Schnurführung. Es wurde als Gegenstück zu einem sogenannten »Inro« an dem japanischen Obi (= Gürtel) lose befestigt und war damit ein Teil der der zum Kimono zählenden traditionellen japanischen Bekleidung. In der dazugehörigen Tasche, dem Inro, führten wohlhabende Kaufleute, Künstler und Handwerker ihr Siegel, ihre Stempelfarbe, später auch ihre Medizin mit sich.

Netsuke nehmen mit ihrer Gestaltung häufig Bezug auf die Dichtkunst und Mythologie Japans. Der fast unerschöpfliche Motivreichtum der Netsuke spiegelt ab dem 17. Jahrhundert und bis zu zeitgenössischen Schnitzereien die diesseitige Welt Japans in Natur und Gesellschaft wider, aber auch alles Transzendentale und Phantastische.

Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 71; Joe Earle, An Introduction to Netsuke, London 1980.

Standort
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Sammlung
Global Art History
Inventarnummer
A 10818
Maße
Durchmesser: 4.1 cm, Tiefe: 1.7 cm
Material/Technik
Knochen (tierisch); geschnitzt; durchbrochen

Ereignis
Herstellung
(wo)
Japan
(wann)
1. Hälfte 19. Jh.

Rechteinformation
Badisches Landesmuseum
Letzte Aktualisierung
12.07.2024, 10:56 MESZ

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Objekttyp

  • Netsuke

Entstanden

  • 1. Hälfte 19. Jh.

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