Archivale

Zeugenaussagen zu einer Deflorationsklage

Enthält: Schon am 13.4.1733 reicht Margaretha Aussems, Dienstmagd im Antoniterhof, beim Amtmann eine Deflorationsklage gegen Laurentz Wirtz ein. Nach mehreren Schriftwechseln und der Übergabe von Artikeln für das Zeugenverhör werden die Beteiligten zur Einsichtnahme vorgeladen und die Akten, die bisher von einer Kommission unter Amtmann Moss geführt wurden, dem Schöffengericht übergeben, das den Prozess weiterführen soll. Die Anhörung der Zeugen findet offensichtlich erst im Jahr darauf statt. Am 28.6.1734 werden Adelheid Schießers und Magdalena Mausbach, Mitmägde auf dem Antoniterhof, vernommen. Sie sagen übereinstimmend aus, dass der Beklagte Wirtz mehrfach des Nachts durch das Fenster in die Mägdeschlafkammer gekommen wäre. Er und Margaretha hätten sich dann auf eine Kiste gesetzt und sich unterhalten. Keine der Mägde will aber dabei etwas Unehrenhaftes oder heftige Bewegungen ("frasselen") wahrgenommen haben. Einmal habe er sie auch auf das Bett gestoßen, sie sei aber gleich wieder aufgestanden und man habe sich auf die Kiste gesetzt. Mehr wussten die Zeuginnen nicht, da sie jeweils wieder weiter geschlafen hätten. Am 4.7. wurde das Protokoll der Klägerin mitgeteilt, am 25.9. sind die Gebühren für die Ausfertigung und Zustellung gezahlt worden.

Archivaliensignatur
GerKer, 1160
Umfang
Schriftstücke: 2

Kontext
Schöffengericht Kerpen >> 4 Kriminalfälle der Niedergerichtsbarkeit >> 4.4 Unzucht, Ehebruch
Bestand
GerKer Schöffengericht Kerpen

Laufzeit
1733 - 1734

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Letzte Aktualisierung
05.11.2025, 15:22 MEZ

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Objekttyp

  • Archivale

Entstanden

  • 1733 - 1734

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