Bestand
Oberkommando der Wehrmacht (OKW) - Chef des OKW, einschl. Wehrmachtrechtsabteilung (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Als Hitler am 4. Februar 1938 die Funktion des
Reichskriegsministers übernahm, wurde das bisherige Wehrmachtamt
im Reichskriegsministerium unter der Bezeichnung Oberkommando
der Wehrmacht (OKW) als neuer militärischer Stab eingerichtet.
An der Spitze des Oberkommandos der Wehrmacht stand der Chef des
OKW; er nahm allgemeine Aufgaben des früheren
Reichskriegsministers wahr und war im Range den Reichsministern
gleichgestellt. Im Frieden oblag ihm die Vorbereitung der
Reichsverteidigung auf allen Gebieten. Unterstellt waren:
Adjutantur beim Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht,
Wehrmachtzentralabteilung bzw. -amt, Justizdienststelle beim
Chef OKW, Wehrmachtrechtsabteilung, Wehrmachtführungsamt (ab
August 1940: Wehrmachtführungsstab), Amtsgruppe
Auslandsnachrichten und Abwehr im OKW (später: Amt
Ausland/Abwehr), Amtsgruppe Allgemeine Wehrmachtangelegenheiten
(ab November 1939: Allgemeines Wehrmachtamt-, Wehrwirtschaftsamt
(ab November 1939: Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt) und die
Wehrmachthaushaltabteilung. Außerdem unterstanden dem Chef OKW
das Reichskriegsgericht und das Reichsfürsorge- und
Versorgungsgericht, die Wehrmachtakademie sowie die Bücherei des
OKW (später dem Wehrmachtzentralamt zugeordnet). Das OKW war
allerdings keine einheitliche Führungsstelle für die gesamte
Wehrmacht. Vielmehr behielten die Oberbefehlshaber der drei
Wehrmachtteile (Heer, Luftwaffe, und Marine) weitgehende
Selbständigkeit in Führungsfragen.
Bestandsbeschreibung:
Vorprovenienz: Wehrmachtamt
Inhaltliche
Charakterisierung: Außer einer Kriegsspitzengliederung (mit
KStN) des OKW vom 1. September 1939, einer Akte mit
Schriftwechsel zwischen dem Chef OKW Generaloberst, später GFM
Keitel und dem Leiter der Parteikanzlei, NSDAP-Reichsleiter
Bormann, zur Vorbereitung auf die Feindoffensive im Westen
(Februar 1945) sowie einigen Eingaben und Vorschlägen von
Privatpersonen zur Verbesserung der Bewaffnung (Zusendungen an
Feldpostnummer 12000) sind vor allem Akten der
Wehrmachtrechtsabteilung überliefert. Diese setzen sich
hauptsächlich aus Dokumenten zu Untersuchungen über Verletzungen
des Völkerrechts durch die Kriegsgegner zusammen; dabei
entfallen 10 Bände auf Polen (1939-1940), 88 Bände auf die
Westmächte (1940-1945, davon 25 Bände zu Vorgängen in einzelnen
US-amerikanischen Kriegsgefangenenlagern, 13 Bände zu Vorfällen
auf Kreta 1941-1942), 99 Bände auf die Sowjetunion (1941-1945)
und 20 Bände mit allgemeinen Angaben. Außerdem liegen Vorgänge
über die Anwendung des Wehrrechts (10 Bände, 1936-1944) und über
Rechtsfolgen der Kapitulation (4 Bände, 1945) vor.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung: 267
AE
Zitierweise: BArch RW
2/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RW 2
- Umfang
-
371 Aufbewahrungseinheiten; 8,1 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Zentrale Einrichtungen der Reichswehr und der Wehrmacht >> Spitzenbehörden
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, mit Wehrmachtrechtsabteilung, 1936-1945
Entstanden
- 1936-1945