Urkunde

Die Grafen Johann von Nassau und Johann von Katzenelnbogen schließen mit Rat ihrer Mannen und Burgmannen folgenden Burgfrieden: 'Zu dem ersten sal...

Archivaliensignatur
Hessisches Hauptstaatsarchiv, 170 I, U 908 b
Formalbeschreibung
zweite Ausfertigung, ebendort, mit beiden Siegeln (Nassauisches Exemplar)
Sonstige Erschließungsangaben
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: D. 1405 feria secunda post festum assumptionis gloriose Marie virginis

Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Die Grafen Johann von Nassau und Johann von Katzenelnbogen schließen mit Rat ihrer Mannen und Burgmannen folgenden Burgfrieden: 'Zu dem ersten sal der burgfridde zu Hademar angan zu Hademar zu Sneppinhusen zu, als der pad ubir dy Hornbach get, und dy Hornbach fort yn biß in dy Elbe, und durch dy Elbe biß zum Rode, von dem Rode den grunt uß biß off den weg, der von Obirnzutzsheim gein Fulbach get, den weg fort uß biß gein Niderolbach, da man uber den fort ridet, den grunt foln abe biß off dy Elbe, durch dy Elbe biß an daz Limpurger pedichen zuschen der mulen und Niderhademar; hinder demselben dorffe den weg uß biß wieder zu Sneppinhusen, und sal daz dorff Niderhademar bliben zu der linkenden handt. So sal der burgfridde zu Drydorff angen an der nuwen mulen biß an dy Harstrud, von der Harstrud herabe biß an dy leimkute vor des Grefenstrud, von des Grefenstruit herabe biß off dy Rihe biß zu Schuren, von Schuren biß off den Hekmansberg, den Hekmansberg heruß biß off dy wegescheide, dy da get gein Bilstein und Monichusen, von der wegescheide henabe biß wider off die nuwe mulen.' Innerhalb dieser Burgfriedensbezirke soll keiner den anderen an Leib, Gut, Gesinde oder sonst irgendwie schädigen oder bedrängen. Entzweien sich die Diener der Amtleute oder die Angehörigen beider Parteien innerhalb der Burgfrieden durch beleidigende Worte, dann kann der Beleidigte das einem oder beiden Herren oder ihren Amtleuten klagen, die den Fall darauf den beiden ältesten Burgmannen zur Untersuchung und Entscheidung nach Übereinkunft oder Recht übertragen werden. Ihr Spruch soll endgültig und rechtsverbindlich sein. Verwundet einer den anderen, ohne einen Knochen (meißel) zu verletzen, dann soll der Fall auf Klage gleichfalls vor die beiden Altesten gebracht und von diesen in gleicher Weise entschieden werden. Handelt es sich aber um eine Knochenverletzung (meißelwunde), wird dem Täter die Hand abgehauen. Schlägt einer einen anderen innerhalb der Burgfrieden tot, dann soll er dem Rechte gemäß (hin) gerichtet werden. Flieht der Täter, werden ihm beide Herren in ihren Gebieten niemals Friede oder Geleit geben und auf jede Weise versuchen, ihn zur Verantwortung zu ziehen. Schlägt einer den anderen aus Notwehr (noitwere und lipwerunge) tot, dann soll er nach der rechtsverbindlichen Erkenntnis der beiden ältesten Burgmannen zu einer Besserung begnadigt werden. Bestellt oder borgt einer der beiden Aussteller, ihrer Amtleute oder der Ihren innerhalb der Burgfriedensbezirke irgendetwas bei Wirten, Bäckern, Schmieden, Handwerksleuten oder anderen, die verkaufen, dann sollen sie dieselben, wenn sie ihr Geld fordern, unverzüglich bezahlen, andernfalls können die Gläubiger sie pfänden, ohne daß sie etwas dagegen tun dürfen. Will einer der beiden Grafen einer seiner Freunde, Verwandten oder Diener in die Schlösser legen, dann kann er das tun gegen welchen Gegner er will, vorausgesetzt, daß er des Aufzunehmenden mächtig ist; ist er das nicht, ist die Zustimmung des anderen Grafen zu dieser Besatzung erforderlich. Wer in einem solchen Falle aufgenommen wird, muß schwören, diesen Burgfrieden zu halten. Bricht er ihn, ohne Recht und Besserung zu leisten, wie oben ausgeführt ist, dann haftet sein Herr für ihn mit der Verpflichtung zur Besserungsleistung. Kein Erbe der beiden Herren soll in den Besitz der genannten Schlösser kommen, wenn er nicht vorher diesen Burgfrieden beschworen und beurkundet hat.

Vermerke (Urkunde): Siegler: Siegel der beiden Aussteller.

Bemerkungen
Regest: Demandt, Katzenelnbogener Regesten 2483 (dort die weitere Überlieferung)

Kontext
Nassau-Oranien: Urkunden >> 15. Jahrhundert >> 1400-1425 >> 1405
Bestand
170 I Nassau-Oranien: Urkunden

Laufzeit
1405-08-17

Weitere Objektseiten
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
01.03.2023, 13:59 MEZ

Objekttyp


  • Urkunde

Entstanden


  • 1405-08-17

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