Arbeitspapier

Mögliche Auswirkungen einer Ausweitung der Gentechnik-Kennzeichnungspflicht auf Lebensmittel tierischen Ursprungs

Lebensmittel müssen auf Grundlage bestehender EU-Vorschriften gekennzeichnet werden, wenn das Lebensmittel oder einer der verwendeten Inhaltsstoffe gentechnisch verändert oder aus einem gentechnisch veränderten Organismus hergestellt ist. Dabei ist es unerheblich, ob die gentechnische Veränderung im Produkt nachgewiesen werden kann. Aktuell nicht gekennzeichnet werden müssen Lebensmittel von Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden. Die Regierungsparteien in Deutschland möchten die EU-Kennzeichnungspflicht auf diese Produktgruppe ausweiten. In diesem Bericht wird der Erfüllungsaufwand für Wirtschaft und amtliche Kontrollen qualitativ beschrieben werden. Ergänzend wurden betroffene Fachverbände und ausgewählte Landesministerien als Oberbehörden der amtlichen Landeskontrollstellen schriftlich befragt. Es lässt sich festhalten, dass mindestens etwa 270 Tsd. Unternehmen allein in Deutschland von der Ausweitung der Kennzeichnungspflicht betroffen wären. Zusätzliche Kosten fallen für Kennzeichnung, Dokumentation sowie die Trennung von nicht-kennzeichnungspflichtigen und kennzeichnungspflichtigen Warenströmen an. Angebotsseitig müssten ökonomische Konsequenzen in Form von Preis-, Verfügbarkeits- und Handelsverschiebungen von Futtermitteln erwartet werden, deren Höhe von der Reaktion der Verbraucher und des Lebensmitteleinzelhandels auf eine solche Kennzeichnung abhängt. Die amtlichen Kontrollstellen erwarten einen erheblichen Mehraufwand, da die gekennzeichnete Produkteigenschaft analytisch nicht nachweisbar ist. Dies erfordert eine intensivere Kontrolle entlang der Verarbeitungsketten und damit eine bessere Vernetzung der Kontrollstellen innerhalb Deutschlands und zwischen den EUMitgliedstaaten.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: Thünen Working Paper ; No. 21

Klassifikation
Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Agricultural R&D; Agricultural Technology; Biofuels; Agricultural Extension Services
Agricultural Policy; Food Policy
Thema
Gentechnik
GVO
Kennzeichnung
Folgeabschätzung
genetic engineering
GMO
labelling
impact assessment

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Peter, Günter
Krug, Oliver
Bendiek, Joachim
Stolz, Andrea
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Johann Heinrich von Thünen-Institut
(wo)
Braunschweig
(wann)
2014

DOI
doi:10.3220/WP_21_2014
Handle
URN
urn:nbn:de:gbv:253-201409-dn053435-2
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:42 MEZ

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Peter, Günter
  • Krug, Oliver
  • Bendiek, Joachim
  • Stolz, Andrea
  • Johann Heinrich von Thünen-Institut

Entstanden

  • 2014

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