Akte

Querulationis Auseinandersetzung um die Verteilung einer Konkursmasse

Kläger: (2) Hans Wegner auf Poel (Kl. in 1. Instanz) seit 20.04.1779 dessen Erben

Beklagter: Philipp Wilhelm Sengebusch als gemeinsamer Anwalt der Gläubiger des Jacob Fenger (Bekl. in 1. Instanz)

Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Joachim Christoph Gabriel Hasse (A & P) Bekl.: Dr. Joachim Christoph Ungnade (P)

Fallbeschreibung: Nach Bitte des Bekl. vom 21.12. um Fristverkürzung für den Kl. zum Einreichen seiner Beschwerden gegen ein Ratsgerichtsurteil fordert das Tribunal den Kl. am 22.12. auf, sofort nach den Gerichtsferien seinen Schriftsatz vorzulegen. Am 28.12.1772 berichtet der Kl., daß der Schiffer Fenger 1767 seinen Konkurs erklären mußte, daß daraufhin sein Haus, die Möbel und sein Schiffsteil zwangsversteigert und das erlöste Geld zinsbar angelegt wurde. Der Plan zur Verteilung des Geldes wurde erst im November 1772 erstellt, der Kl. queruliert dagegen, bittet, mit der Verteilung einzuhalten und greift den Verteilungsplan in einzelnen Punkten an, beklagt, daß die Zinsen nicht mit verteilt werden, sondern die Gläubiger die Arbeit des gemeinsamen Anwalts bezahlen sollen. Das Tribunal fordert den Rat am 04.05.1773 zur Einsendung der Akten der Vorinstanz auf. Am 05.07. und 18.10.1773 sowie am 24.01.1774 bittet der Kl. um Fristverlängerung, die er am 09.07. und 22.10.1773 sowie am 28.01.1774 erhält. Am 18.04. bittet der Kl. um Eröffnung der Akten der Erstinstanz, die am 22.04. auf den 09.05. angesetzt wird. Am 11.07. und 17.10.1774, , 23.01., 01.05., 10.07. und 23.10.1775 sowie am 22.01., 27.02. und 14.04.1777 bitten die Parteien um Prozeßbeschleunigung, am 07.07.1777 lädt das Tribunal den Bekl. auf den 16.09. zu einem Eid vor, daß er keine Möglichkeit gehabt habe, das Geld zinsbar und mit Zustimmung der Gläubiger anzulegen. Am 12.08.1777 wehrt sich der Bekl. gegen die Unterstellung, Zinsen unterschlagen zu haben, ergreift restitutio in integrum und erbittet aber zunächst am 12.08., 26.09. und 18.10. Fristverlängerung zum Einreichen seines Schriftsatzes, die er am 13.08., 27.09. und 18.10. erhält. Am 29.10. weist der Bekl. alle Unterstellungen zurück und fordert vom Kl. Beweise, wo er die Gelder angelegt habe oder daß es die Möglichkeit gegeben habe, diese anzulegen. Am 22.01.1778 bittet der Kl. um Prozeßbeschleunigung, am 04.05.1778 weist das Tribunal ihn zur Antwort an, am 03.03.1779 bittet der Bekl. um Erneuerung des Mandates an den Kl., die am 05.03. ergeht. Am 20.04. bitten die Erben Wegners um Fristverlängerung, die sie am 23.04.1779 erhalten. Weiteres erhellt nicht.

Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1767-1772 2. Tribunal 1772-1777 3. Tribunal 1777-1779

Prozessbeilagen: (7) Supplik des Kl.s an das Ratsgericht vom 09.12.1772; von Notar August Wilhelm Rüdemann aufgenommene Appellationen vom 09. und 17.12.1772; Ratsgerichtsurteile vom 16.02. und 27.04.1768, 24.11., 01., 03. und 10.12.1772; Verteilungsplan des Fengerschen Konkurses vom 28.11.1772; Supplik des Bekl. an das Ratsgericht vom 30.11.1772; Aufstellung der Konkursmasse Jacob Fengers; Quittungen von Mathias Gabriel Meyer vom 08.02.1772, Christian Jacob Hintze vom 11.03.1771; Ratsgerichtsbescheide vom 03.07.1773 und 22.01.1774; Prozeßvollmacht des Bekl. für Dr. Ungnade vom 21.01.1774; Rationes decidendi des Ratsgerichts

Archivaliensignatur
(1) 3870
Alt-/Vorsignatur
Wismar W 224 (W W n. 224)

Kontext
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 23. 1. Kläger W
Bestand
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803

Laufzeit
(1768-1772) 21.12.1772-23.04.1779

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29.10.2025, 11:29 MEZ

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Objekttyp

  • Akten

Entstanden

  • (1768-1772) 21.12.1772-23.04.1779

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