Bahnhof (U) | Hochbahnhof

U-Bahnhof Möckernbrücke; Berlin, Friedrichshain-Kreuzberg

Als nüchternes Ingenieurbauwerk präsentiert sich der Hochbahnhof Möckernbrücke. Der Bahnhof zwischen Halleschem Ufer und Tempelhofer Ufer wurde im Rahmen grundlegender Erneuerungsarbeiten an der Stammstrecke der Hoch- und Untergrundbahn 1934-36 errichtet. (1) Die Pläne kamen aus dem Konstruktionsbüro der BVG. Dabei wurde der ursprüngliche Hochbahnhof, 1901 durch Siemens & Halske nach einem Typenentwurf errichtet, durch ein individuelles Einzelbauwerk ersetzt, dessen Gestalt wesentlich aus den besonderen topografischen Gegebenheiten entwickelt wurde. Als Baugrund stand nur ein schmaler geschwungener Geländestreifen zwischen Landwehrkanal und Uferstraße zur Verfügung, weshalb der Bahnhof eine unregelmäßige Grundrissfläche besitzt. Wie die übrigen Hochbahnhöfe der Linie wurde auch diese Station als aufgeständerter Stahlhallenbau konzipiert. Kennzeichnend ist die sachliche Formgebung. Die mit flachem Walmdach gedeckte Halle zeigt eine klar geschnittene Kubatur. Die ausgefachte Skelettkonstruktion wirkt leicht und transparent. Auf repräsentative Gesten und schmückende Details wurde vollständig verzichtet. Gleichwohl sollte der Bau nicht nur ein "Zweckinstrument billiger Art" (2) sein, sondern durch gefälliges Aussehen und gute stadträumliche Wirkung überzeugen. Um die an den Längsseiten unregelmäßig gekrümmte Bahnsteighalle zu ordnen und ihr zu größerer Ausdruckskraft zu verhelfen, setzte man auf eine nachdrückliche Betonung waagerechter Linien. Fenster- und Brüstungsbänder wurden deshalb ohne Unterbrechungen durchgezogen. Auch das durchlaufende Traufkantenprofil und der Laufgang unterstützten die horizontale Gliederung. Da außerdem eine ruhige Unteransicht gewünscht war, lagerte man die Halle lediglich an drei Stellen auf freigestellte Stützenpaare auf. Mit dem Bau einer neuen U-Bahn-Linie (U7) wurde der Hochbahnhof 1965 zu einem Umsteigebahnhof umgebaut. Unterhalb des Hochbahnhofs entstand ein geschlossener Erschließungsbereich mit Rolltreppen. Zugleich errichtete man als Anbindung an den Untergrundbahnhof Möckernbrücke eine Fußgängerbrücke über den Landwehrkanal. ° _________________° (1) Ollert, G.: Die Erneuerung des Hochbahnhofs Möckernbrücke in Berlin. In: Der Stahlbau 10 (1937), S. 145 ff.; BusB X B (1), S. 105-106; Bohle-Heintzenberg 1980, S. 42-43. Um 1930 begannen die Arbeiten, es wurde dabei ein Großteil der Viaduktstrecke erneuert. Damals hat man zudem neben dem Hochbahnhof Möckernbrücke auch den Hochbahnhof Kottbusser Tor vollständig erneuert und den Hochbahnhof Prinzenstraße grundlegend überholt.° (2) Ollert, G.: Die Erneuerung des Hochbahnhofs Möckerrnbrücke in Berlin. In: Der Stahlbau 10 (1937), S. 145 ff.

Urheber*in: Konstruktionbüro der BVG; BVG / Rechtewahrnehmung: Landesdenkmalamt Berlin

In copyright

Location
Hallesches Ufer / Tempelhofer Ufer, Kreuzberg, Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin

Classification
Baudenkmal

Event
Herstellung
(who)
Entwurf: Konstruktionbüro der BVG
Bauherr: BVG
(when)
1934-1936 & 1962-1965

Last update
04.06.2025, 11:55 AM CEST

Data provider

This object is provided by:
Landesdenkmalamt Berlin. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Bahnhof (U); Hochbahnhof

Associated

  • Entwurf: Konstruktionbüro der BVG
  • Bauherr: BVG

Time of origin

  • 1934-1936 & 1962-1965

Other Objects (12)