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"Frauenüberschuß" und "alleinstehende Frauen" : Zur Konstruktion einer Existenz des Mangels

Maria Mesner analysiert in ihrem Beitrag die Topoi des "Frauenüberschusses" und der "alleinstehenden Frauen" in der öffentlichen Rede der Nachkriegszeit und weist sie als Kehrseite des Diskurses über die Ehe aus, welche Reproduktion und Familienleben impliziert und die zur absoluten Norm und zum wünschenswerten Lebensentwurf für Frauen stilisiert wird. In der Zeit der höchsten Heiratsraten im europäischen Raum wird die alleinstehende Frau zur vom Schicksal gebeutelten Mangelerscheinung. Alternative weibliche Lebensformen fanden im öffentlichen, politischen Diskurs keine Anerkennung als positive und aktive Entscheidung von Frauen. Das Glücksversprechen der Nachkriegszeit zielte nicht auf die Erreichung langentbehrter individueller Freiheiten, sondern auf die Realisierung des bürgerlichen Familienideals, eines Ideals, das sich zwar schon lange neben dem zölibatären, religiösen Leben als das einzig anerkannte durchgesetzt hatte, lange Zeit aber einer privilegierten Schicht von Menschen vorbehalten war.

Identifier
GE-348
ISBN
3-85256-062-4

Erschienen in
1998. "Frauenüberschuß" und "alleinstehende Frauen" : Zur Konstruktion einer Existenz des Mangels. In: Der ledige Un-Wille. Zur Geschichte lediger Frauen in der Neuzeit. Clementi, Siglinde (Hrsg). Wien; Bozen : Folio. 3-85256-062-4

Thema
alleinstehende Frau
Lebensformen
Nachkriegszeit

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Mesner, Maria
Clementi, Siglinde [Hrsg.]
Spada Alessandra [Hrsg.]
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Folio
(wann)
1998

Geliefert über
Letzte Aktualisierung
11.08.2025, 13:36 MESZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Mesner, Maria
  • Clementi, Siglinde [Hrsg.]
  • Spada Alessandra [Hrsg.]
  • Folio

Entstanden

  • 1998

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