Bestand
Division Nr. 154 / 154. Reserve-Division / 154. (Feldausbildungs) Division /154. Infanterie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 7, Seite
89-91, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
Division Nr. 154
10.11.1939 in Dresden, WK IV, als 154.
Division aus dem am 26.8.1943 aufgestellten Kommandeur der
Ersatztruppen IV; 27.12.1939 umbenannt in Div. Nr. 154 für
sämtliche Ersatztruppen des WK IV. Nach Aufstellung der
Div. Nr. 174 am 10.6.1940 hatte die Division nur noch
folgende Truppen:
Inf. Ers. Rgt. 4
Dresden (Btl. 10, 192)
Inf. Ers.
Rgt. 223 Bautzen (Btl. 171, 344, 385)
Inf. Ers. Rgt. 255 Löbau (Btl. 103, 425, 455)
Inf. Ers. Rgt. 256 Teplitz (Btl. 32, 52,
234, 414)
Art. Ers. Rgt. 4 Dresden
(Abt. 4, 40, 223, 256)
Beob. Ers.
Abt. 4, Aufkl. Ers. Abt. 10, Brücken-Pi. Ers. Btl. 1, Pi.
Ers. Btl. 24
Kraftf. Ers. Abt. 4,
Fahr-Ers.Abt. 24.
15.9.1942
umgegliedert in
154.
Reserve-Division
(WK IV, E 514
Dresden)
und in das
Generalgouvernement nach Landshut (Lancut) verlegt mit
folgenden Einheiten (Stand Dez. 1943):
Res. Gren. Rgt. 56 Jaroslau (Btl. 171, 475,
514)
Res. Gren. Rgt. 223 Krakau
(Btl. 192, 234, 465)
Res. Gren.
Rgt. 255 Lemberg (Btl. 385, 440, 455)
Res. Art. Abt. 24 Reichshof
Res. Pi. Btl. 24 Zurewice.
Mit
Befehle vom 5.3.1944 erfolgte die Neugliederung der
Division nach Auflösung der für die Inf. Div.
Generalgouvernement verwendeten Stäbe und Einheiten. Die
aus der 154. Res. Div. gebildeten Eingreifgruppe Zimmer
(Stab und drei verstärkte Btle.) wurde nach den Kämpfen
bei Tarnopol am 21.4.1944 in den Raum Namslau verlegt und
in die 68. Inf. Div. eingegliedert.
11.8.1944 Neugliederung aus Resten der 154. und 174.
Res. Div.; erst im September 1944 erhielt die Division
Feldpostnummern für folgende Einheiten:
Res. Gren. Rgt. 56 (Btl. 171, 455, 514)
Res. Gren. Rgt. 223 (Btl. 192, 440,
465)
Res. Art. Abt. 24, Res. Pi.
Btl. 24.
Die Division wurde am 1.
Oktober umgegliedert zur
154.
(Feldausbildungs-)Division
Sie
erhielt zusätzlich das bisherige Feldausb. Rgt.
Nordukraine und folgende Gliederung:
Gren. (Feldausb.)Rgt. 562 I., II. aus
Nordukraine
Gren. (Feldausb.)Rgt.
563 I., II. aus Res. Gren. Rgt. 56 (Btl. 171, 192)
Gren. (Feldausb.)Rgt. 564 I., II. aus
Res. Gren. Rgt. 223 (Btl. 465, 440)
Art. (Feldausb.)Abt. 1054 4 Bttr. aus Res. Art. Abt.
24
schw. Btl. 1054 aus Res. Gren.
Btl. 455
Pi. (Feldausb.)Btl. 1054
aus Res. Pi. Btl. 24.
Die
Feldpostnummern wurden erst im Februar 1945 vergeben, für
die Rgter. 56 und 223 zunächst noch unter dieser Nummer
und erst März als 563 und 564. Im März wurde die Division
(auf Befehl vom 11.2.1945 in die
154. Infanterie-Division
umgewandelt. Die Bezeichnung "Feldausb." fiel bei
allen Einheiten fort. Zusätzlich trat eine Pz. Jäger-Abt.
1054 zur Division (aus Pz. Jg. EuA, Abt. 43)
Unterstellung:
a)
als 154. Res. Div.:
1944
Aug.: z. Vfg.; 17. Armee; Nordukraine;
Osten
Sept.: z. Vfg; 1. Pz. Armee;
Nordukraine; Osten
b) als 154.
Feldausb. Div.:
1944
Okt.: z. Vfg; "A"; Osten
Nov./Dez.: z. Vfg.; 1. Pz. Armee; "A";
Osten
1945
Jan.: z. Vfg; 1. Pz Armee; "A"; Osten
Feb./Apr.: z. Vfg.; 1. Pz.Armee; Mitte;
Oderberg
c) als 154. Inf.
Div.:
nicht mehr in der Schem.
Kriegsgliederung genannt.
Anmerkung:
Die
Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen
Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro
Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
9. Juni, 21. Juli, 1.
Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7.
Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6.
Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5.
Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
1. Jan., 3.
Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug.,
5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
15. Apr., 15. Mai, 15.
Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov.
(26. Nov.), (31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen"
setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten
Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1988 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
- Juli
1963: 19.-23. Division
- März 1964:
24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
Manteuffel
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
Operational History (German) Section der Historical
Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
Heer.
Die Gliederung des
Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
Unterabteilungen
III
(Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
(Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
Geistliche)
- Kommandant des
Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: TB von Apr. bis Ende Sept. 1943
sowie das KTB der Eingreifgruppe von Mitte Juni bis Ende
Dez. 1943.
Ib: TB von Apr. bis Ende
Sept. 1943.
Ic: TB von Apr. bis
Ende Sept. 1943.
IIa: TB von Apr.
bis Ende Sept. 1943 sowie Kriegsrang- und Verlustlisten
der Eingreifgruppe Zimmer 1943
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-154/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-154
- Umfang
-
10 Aufbewahrungseinheiten; 0,3 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
PERS 15 (Verfahrensakten von Gerichten der Reichswehr und Wehrmacht)
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 68
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenienz
-
Division Nr. 154 / 154. Reserve-Division / 154. (Feldausbildungs-) Division / 154. Infanterie-Division (Div. Nr. 154/154. Res.Div./15. In), 1943-1943
- Bestandslaufzeit
-
1943-1944
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Division Nr. 154 / 154. Reserve-Division / 154. (Feldausbildungs-) Division / 154. Infanterie-Division (Div. Nr. 154/154. Res.Div./15. In), 1943-1943
Entstanden
- 1943-1944