Intelligente Grenzen und interoperable Datenbanken für die innere Sicherheit der EU : Umsetzungsrisiken und rechtsstaatliche Anforderungen

Zusammenfassung: Die Studie untersucht die Bestrebungen der EU, sogenannte intelligente Grenzen zu schaffen und Datenbanken auszubauen, die der Strafverfolgung und der Migrationskontrolle dienen. Intelligente Grenzkontrollen werden durch die USA schon seit den frühen 2000er Jahren global vorangetrieben. Auf Seiten der EU sorgt die langfristige Entwicklung des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts dafür, dass die Ansprüche an das innereuropäische Informationsmanagement wachsen. Zudem folgt die EU seit 2017 dem übergeordneten Ziel, eine Interoperabilität von Datenbanken zur inneren Sicherheit herzustellen. Die Bemühungen, die komplexen Reformvorhaben zu verwirklichen, haben sich zuletzt beschleunigt. Dieser Prozess ist mit drei Risiken verbunden. Erstens kann sich die Einführung intelligenter Grenzen über Jahre hinziehen; dabei gibt es in vielen EU-Mitgliedstaaten bereits heute erhebliche Umsetzungsdefizite beim polizeilichen Informationsmanagement. Zweitens drohen überzogene Erwartungen, was die Effektivität intelligenter Grenzen im Kampf gegen Terrorismus und irreguläre Migration betrifft. Drittens besteht kein klarer Zusammenhang zwischen neuer Sicherheitstechnik und den Chancen darauf, die Personenfreizügigkeit aufrechtzuerhalten oder das Vertrauen der Bürger in die EU zu bewahren. Die Mitgliedstaaten sollten deshalb mit Umsicht agieren, wenn interoperable Datenbanken und digitale Grenzkontrollen geschaffen werden. Vorrang sollten verlässliche rechtsstaatliche Rahmenbedingungen haben. Drei Arbeitsfelder sind dabei vordringlich. Erstens vertiefen neuere Urteile des Europäischen Gerichtshofs die Zweifel, ob es verhältnismäßig ist, die Daten von Reisenden pauschal und anlasslos zu speichern. Zweitens muss das EU-Datenschutzrecht weiter konsolidiert werden. Drittens sind die Verfahren und Rechtswege zu stärken, mit denen sich Einreiseverweigerungen für die EU anfechten lassen

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
1 Online-Ressource (34 Seiten)
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Illustrationen
Gesehen am 21.08.2019

Erschienen in
SWP-Studie / Stiftung Wissenschaft und Politik ; 4
SWP-Studie ; 4

Klassifikation
Recht
Politik
Informatik
Schlagwort
Europäische Union
Europäische Union
Innere Sicherheit
Datenschutz
Informationsmanagement
Bekämpfung
Sicherheitspolitik
Migrationspolitik
Mitgliedsstaaten
Europäische Integration
Bedrohungsvorstellung
Innere Sicherheit
Grenzpolizeiliche Kontrolle
Elektronische Überwachung
Internationale Organisation
Entwicklung
Politisches Mandat
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen
Elektronischer Datenaustausch
Grenzüberschreitender Datenverkehr
Datenschutz
Tendenz

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Berlin
(wer)
SWP
(wann)
April 2018
Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen

URN
urn:nbn:de:101:1-2024020908415004680098
Rechteinformation
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:33 MESZ

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Beteiligte

Entstanden

  • April 2018

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