Archivbestand
Vorderösterreichische Kameralbuchhaltung betr. Oberamt Rottenburg (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Mit der Errichtung der vorderösterreichischen Regierung auf 1.1.1753 wurde auch das Buchhalterei- und Rechnungswesen in Vorderösterreich von Innsbruck getrennt und der neuen Regierung eine eigene Abteilung hierfür angegliedert. Nach mehrmaligem Namenswechsel führte sie ab etwa 1769 die Bezeichnung vorderösterreichische Kameralbuchhaltung.
Ihr Geschäftskreis umfaßte in erster Linie die Rechnungslegung über Einnahmen und Ausgaben des Staates und über die verschiedenen Fonds (insbesondere den Religionsfonds, gebildet aus dem Vermögen der aufgehobenen Klöster), ferner die Prüfung aller Rechnungen der Städte, weltlichen Stiftungen, Heiligenpflegen, Bruderschaften und Klöster der vorderösterreichischen Lande.
Die Registratur der Kameralbuchhaltung enthielt demzufolge neben losen Akten umfangreiche Rechnungsserien. Von diesem Schriftgut entfielen bei der Aufteilung an die Nachfolgestaaten auf Württemberg 66 Kisten (ca. 100 lfd. m). Das Material wurde dann von Schloßstein, soweit er es nicht kassierte, mit den Regierungsakten vermengt und je nach territorialem Betreff den heutigen Beständen B 17, B 38, B 51, B 60 und B 63 zugewiesen, wo es in der Regel bis jetzt verblieben ist. Eine Ausnahme bilden lediglich die Akten betr. Hohenberg. Sie sonderte E. Stemmler bei der Neuverzeichnung von B 38 in den Jahren 1948-1950 aus und vereinigte sie zum vorliegenden Bestand. Auf weitergehende Pläne, auch die Rechnungen aus B 38 sowie Akten und Rechnungen aus den übrigen Beständen herauszunehmen und nach ihrer Provenienz zusammenzufassen, wurde aus pragmatischen Gründen verzichtet; auch ist die Vorlage lokaler Rechnungen bei der zentralen Prüfstelle - und damit deren Provenienz - häufig nicht mehr nachweisbar.
Der Bestand gliedert sich in:
1. Amts- und Landschaftssachen,
2. Städtische Verwaltung,
3. Weltliche Stiftungen,
4. Geistliche Stiftungen,
5. Bruderschaften,
6. Klöster (einschließlich Sequestrationsgegenstände),
7. Kameralgegenstände: a) Verkauf und Verpachtung, b) Lehen, c) Gefälle und Steuern,
8. Baugegenstände.
In den Abschnitten 3-8 finden sich insgesamt etwa 130 Urkundenabschriften von vereinzelt bis in das 13. Jahrhundert zurückreichenden Stücken, die in den 1780er Jahren von sämtlichen Stiftungen an die Kameralbuchhaltung einzureichen waren.
Aufschlußreich erscheinen auch die Akten über die städtische Verwaltung, insbesondere die sogenannte "Organisierung" der städtischen Magistrate.
- Bestandssignatur
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Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 38 a
- Umfang
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436 Büschel (8,5 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Neuwürttembergische Herrschaften vor 1803/1806-1810 >> Vorderösterreich >> Hohenberg, Grafschaft, ober- und vorderösterreichische Regierung und Oberamt Rottenburg
- Bestandslaufzeit
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(1209-) 1751-1806
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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13.11.2025, 14:39 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1209-) 1751-1806