Frankfurter Buchmesse: Gastland Finnland in der Deutschen Digitalen Bibliothek

Frankfurter Buchmesse: Gastland Finnland in der Deutschen Digitalen Bibliothek

08.10.2014

 

Seelenvogel (Grabschmuck)

Vom 8. - 12. Oktober wird die Frankfurter Buchmesse erneut zum Dreh- und Angelpunkt des internationalen Literaturbetriebs. Und auch dieses Jahr ist wieder eine Nation Ehrengast: Finnland und seine kulturelle Vielfalt stehen 2014 im Fokus des Interesses. Mehr als 500 Veranstaltungen laden während der Messetage dazu ein, sich mit Literatur und Alltag des Landes vertraut zu machen.

Vorgestellt wird neben dem Buchmarkt Finnlands in all seinen Facetten – von Klassikern über aktuelle Belletristik und Poesie bis hin zu Kinderbüchern und der lebendigen Comicszene – auch die finnische Kultur. Unter dem Motto "Finnland.Cool" erlebt der Besucher Kulturprogramme über den zeitlichen und örtlichen Rahmen der Buchmesse hinaus: von der Gegenwartskunst bis zum Film, von der Fotografie bis zu modernem Tanz und finnischem Tango.

Aber auch ein Blick in die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) lohnt in diesem Zusammenhang: In den häufig internationalen Beständen der teilnehmenden Institutionen finden sich Objekte aus der mehrsprachigen und multikulturellen Kultur- und Alltagsgeschichte Finnlands.

Insbesondere das Museum Europäischer Kulturen hat in seinen online einsehbaren Beständen diverse Sammlungsobjekte aus dem Kulturkreis der Sámi. Dieser erstreckt sich ethno- und geografisch von Finnland, Norwegen und Schweden bis nach Russland und in die Ukraine. Von zentraler Bedeutung ist dabei das transnationale Siedlungsgebiet der Sámi, welches sich aus der schwedischen Provinz Lappland und dem finnischen Lapin Läani konstituiert.

Nutzer können in der DDB einen Eindruck von traditionellen Werkzeugen und zum Teil noch heute gebräuchlichen Alltagsgegenständen der Sámi gewinnen. Zu den Objekten zählen etwa ein Fellschaber zur Lederbearbeitung, ein Rucksack aus geflochtenem Birkenbast, eine Schlingfalle zum Fangen von Hermelinen oder nicht zuletzt diverse Utensilien aus der Rentierhaltung und -nutzung, wie Zügel, Bauchbrett und Lasso.

Neben Werkzeugen finden sich indes auch eindrucksvolle Zeugnisse des indigenen Brauchtums, darunter ein kunstvoll gestalteter Seelenvogel, der als Grabschmuck diente. Vögel spielen in der finnischen Mythologie eine entscheidende Rolle: Sie wachen über die Seele des Menschen, bringen sie ihm bei der Geburt und schützen sie während des Schlafes, damit sie sich nicht in den Träumen verliert. Der Seelenvogel am Grab ist sodann derjenige, der die Seele nach dem Tod des Menschen sicher fortträgt.

Ebenso lassen sich jüngere Beispiele für die reiche Kunsthandwerktradition und das unverwechselbar finnische Design entdecken, sei es in Gestalt eines Windlichts oder in Form einer Karaffe, beides aus den Beständen der Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf.

Ob also in Frankfurt oder in der Deutschen Digitalen Bibliothek: Tervetuola, Suomi!

Externe Links:

Finnland.Cool
Franfurter Buchmesse