Die Bilder der Digitalisierung – „Der Vergangenheit eine Zukunft. Kulturelles Erbe in der Digitalen Welt“

Die Bilder der Digitalisierung – „Der Vergangenheit eine Zukunft. Kulturelles Erbe in der Digitalen Welt“

08.06.2015

Fotograf und Filmwissenschaftler Jürgen Keiper hat für die erste Publikation der Deutschen Digitalen Bibliothek „Der Vergangenheit eine Zukunft. Kulturelles Erbe in der Digitalen Welt“ eine Bilderstrecke beigesteuert, die in beeindruckender Weise von den konkreten physischen Vorgängen der Digitalisierung innerhalb der Bibliotheken und Archive erzählt. Vom mechanischen Buchtransport zu Antik anmutenden Buchpressen bis zu hypermodernen Scanrobotern: Die Fotografien lassen den Betrachter in eine weitgehend unbekannte Arbeitsrealität eintauchen.

Mit der Veröffentlichung dieser Fotografien möchte die Deutsche Digitale Bibliothek zeigen, wie komplex und hochspezialisiert die Vorgänge der Digitalisierung des kulturellen Erbes sind und ebenso wie professionell und behutsam mit der altersbedingten Zerbrechlichkeit der Objekte umgegangen werden muss. Gleichzeitig sollen diese außergewöhnlichen Fotografien und ihre freie Lizenzierung zu ihrer Verbreitung beitragen, auch um der Thematik der Digitalisierung zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen.

Für seine Aufnahmen besuchte Keiper unter anderem das Scanzentrum der Bayerischen Staatsbibliothek, die Deutsche Nationalbibliothek (Leipzig), das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum Berlin sowie die Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB). An dieser Stelle wird eine Bildauswahl aus der Publikation gezeigt; die gesamte Fotostrecke, die CC BY 4.0 lizenziert ist, steht hier sowie im Anschluss zum Download bereit. Die Deutsche Digitale Bibliothek möchte an dieser Stelle dem Fotografen Jürgen Keiper für seine Arbeit und die Möglichkeit der kostenfreien Nachnutzung herzlich danken.

„Vom Wandel der Gedächtnisorganisationen erzählt diese Fotostrecke. Sie sind längst Teil eines großen kulturellen und industriellen Komplexes geworden, ohne deshalb Kulturindustrie zu sein. Aber das Spektrum der Gedächtnisorganisationen hat sich erweitert und Digitalisierung wie Automatisierung hinterlassen ihre Spuren. Diesem Nebeneinander von Modernisierung und Tradition gilt meine Fotoarbeit. Am deutlichsten wird diese Zerrissenheit für mich an der Renaissance von Holzmaterialien, die sowohl moderne Bibliothekssäle auskleiden als auch hoch automatisierte Buchscanner. Dem gegenüber steht die Zerbrechlichkeit der Bücher und der Papiere, die oft nicht mehr gerettet werden können.“ – Jürgen Keiper
 

Digitalisierung. Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek

Digitalisierung. Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek

Identifikation von Wasserzeichen. Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek

Identifikation von Wasserzeichen. Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek

Scanroboter. Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek
Scanroboter. Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek

Scanroboter. Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek

Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek

Scanzentrum Bayerische Staatsbibliothek

Buchrestaurierung. Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB)

Buchrestaurierung. Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB)

Buchrücken vor Restaurierung. Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB)

Buchrücken vor Restaurierung. Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB)

Fragmente. Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB)

Fragmente. Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB)

Magazin, Deutsche Nationalbibliothek (Leipzig)

Magazin, Deutsche Nationalbibliothek (Leipzig)

Fotografien als JPGs: Download
Bildcredits: Jürgen Keiper, CC BY 4.0

Die Publikation mit weiteren Fotografien der Bilderstrecke kann hier erworben werden (Print/E-Book) oder hier online gelesen werden. Alle Texte sind CC BY 4.0 lizenziert.

Jürgen Keiper arbeitet seit 2006 bei der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und ist dort verantwortlich für IT und IT-Projekte wie LOST FILMS, die Internet-Präsentation zu „wir waren so frei … Momentaufnahmen 1989/90“, „First we take Berlin“ (mit Peter Paul Kubitz) und die Entwicklung kollaborativer Systeme. Gemeinsam mit Chris Wahl Gründung des Blogs memento-movie.de zum audiovisuellen Erbe. Zuvor Herausgeber der Zeitschrift „Film und Kritik“ (1992 – 1999), wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main (1993 – 1997), danach beim Deutschen Filminstitut – DIF (1997 – 2006). Dort u.a. verantwortlich für das IST-Projekt COLLATE – Collaboratory for Annotation, Indexing and Retrieval of Digitized Historical Archive Material (2000 – 2003), filmportal.de (2003 – 2006), MIDAS – Moving Image Database for Access and Re-use of European film collections (2005 – 2006) und Convenor der „Standardisation working group for filmographic entries on a European level“ in Zusammenarbeit mit CEN – European Committee for Standardization (2005 – 2006). Zahlreiche Lehraufträge, Vorträge und Expertisen zu dem Thema Film und Neue Medien. Mitarbeiter der AG Media in nestor.
 

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