Wir sind die DDB: Die Peter Tamm Sen. Stiftung/das Internationale Maritime Museum Hamburg
Das Internationale Maritime Museum Hamburg ist im denkmalgeschützten Kaispeicher B untergebracht. Auf neun "Decks" mit wertvollen Exponaten, Schiffsmodellen und Gemälden wird die Geschichte der Schifffahrt aus drei Jahrtausenden gezeigt. Das Museum wird von der privaten gemeinnützigen Peter Tamm Sen. Stiftung betrieben. Es zeigt die größte private maritime Sammlung der Welt, die Sammlung Peter Tamm.
Die Geschichte des Internationalen Maritimen Museums Hamburg beginnt mit der Geschichte eines kleinen Jungen, der zu einem begeisterten Sammler von maritimen Dingen heranwuchs. Peter Tamm (1928 - 2016) sammelte sein Leben lang alles, was mit maritimer Geschichte zu tun hatte. Schon als kleines Kind brachte ihm seine Mutter immer ein Geschenk mit, wenn er krank war und im Bett bleiben musste - ein Miniaturschiff. Und damit war seine Sammelleidenschaft geweckt. Heute bilden über 1 Million Fotografien, 100.000 Bücher und 50.000 Miniaturschiffe und Schiffsmodelle sowie unzählige Ölgemälde, historische Dokumente, nautische Instrumente, Uniformen, Karten, Fernrohre und andere nautische Sammlerstücke das Archiv der Peter Tamm Sen. Stiftung.
Das Herzstück des historischen Archivs der Peter Tamm Sen. Stiftung und der Schwerpunkt der Digitalisierung ist die umfangreiche maritime Bibliothek und die historischen Nachlässe. Hier steht bei der Digitalisierung die Erhaltung und Veröffentlichung besonderer bibliographischer Werke und historisch wichtiger Konvolute im Vordergrund. Dies ist ganz im Sinne des Gründers Professor Peter Tamm:
„Es ist meine tiefe Überzeugung, dass es zu den Aufgaben jedes mündigen Bürgers gehört, Geschichte zu bewahren, aus der Geschichte zu lernen und sich historische Abläufe zu vergegenwärtigen, um so die Zukunft mitzugestalten.“. „Ich, Peter Tamm Sen., gründete die „Peter Tamm Sen. Stiftung“ mit dem Ziel, nachfolgende Generationen für die Seefahrt zu begeistern und ihnen deren Wichtigkeit für die Prosperität der Weltbevölkerung zu verdeutlichen. Meine Absicht ist es mitzuhelfen, um Geschichte in Dokumenten erfahrbar zu machen, wissenschaftliche Forschung zu ermöglichen, Kunst und Kultur als historisches Gewissen einer Nation zu bewahren und daraus zu lernen, frei von politischen Strömungen und momentanen Anforderungen des Zeitgeistes.“
Mit der Digitalisierung der Bestände der Peter Tamm Sen. Stiftung werden somit wichtige Monografien und zeithistorische Dokumente aus dem 16. bis 19. Jahrhundert der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Hierbei kann es sich beispielsweise um navigatorische Methoden und Techniken der Seefahrt aus der frühen Neuzeit sowie frühzeitliche Kartographien der Küsten und Weltmeere handeln. Ein besonderes Gesamtwerk sind die frühesten bekannten Kopien von insgesamt elf handschriftlichen Manuskripten der „Nomenclator Navalis“ – eines der wichtigen Indexe für nautische Begriffe aus dem 17. Jahrhundert. Das unveröffentlichte Manuskript stammt von Henry Manwayring: Er verfasste es Anfang des 17. Jahrhunderts handschriftlich (D1/2/4-46538-19).
Darüber hinaus werden im Rahmen des Digitalisierungsprojekts wichtige Biographien aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu großen Entdeckern der Welt und wichtigen Persönlichkeiten der maritimen Historie, wie James Cook und Horatio Nelson digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Peter Tamm Sen. Stiftung besitzt eine umfangreiche Sammlung von über 500 Dokumentenkonvoluten, u.a. Handschriften historisch bedeutender Persönlichkeiten der Marine aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Darunter ein persönliches Tagebuch des Prinz Heinrich von Preussen (1862-1929) über seine Ausbildungsreisen zum Seeoffizier an Bord der SMS „Niobe“, „Renown“ und „Prinz Adalbert“ (1877-1880).
Die Peter Tamm Sen. Stiftung beteiligt sich seit der Projektförderung zur Digitalisierung der Bestände des IMMH an der DDB. Im Rahmen der Projektförderung werden bis zum Jahresende 2022 mehr als 60.000 Objekten mit über 1 Millionen Digitalisaten digitalisiert und der Öffentlichkeit sowie der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Gefördert wird das Projekt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Digitale Objekte im Online Archiv des IMMH: https://iserver.imm-hamburg.de/