Wir sind die DDB: Die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

Als Teil des Archivs der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung leistet die Bibliothek mit ihrem speziellen Bestandsprofil einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit Primär- und wissenschaftlicher Sekundärliteratur. Ihren umfangreichen historischen Bestand, der nahezu vollständig die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie abbildet, ergänzt sie um Neuerscheinungen zur Geschichte und Gegenwart der deutschen und internationalen, insbesondere der europäischen Arbeiterbewegung. Als historisch-wissenschaftliche Spezialbibliothek erwirbt sie zudem neue Literatur zur deutschen und internationalen Sozial- und Zeitgeschichte.

Die Bibliothek der Friedrich Eber Stiftung, Innenansicht, Copyright: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Innenansicht, Copyright: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung

Darüber hinaus pflegt die FES-Bibliothek einen umfangreichen Bestand sogenannter „Grauer Literatur“. Gesammelt und erschlossen werden die Publikationen von Gewerkschaften und von Parteien aus dem linken politischen Spektrum ausgewählter europäischer Länder sowie von internationalen Gewerkschaftsorganisationen. Dies erfolgt sowohl in gedruckter, als auch – mittlerweile überwiegend – in digitaler Form.

Zum reichhaltigen Bestand der DDB trägt die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung mit ihrer digitalen Sammlung „Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie online“ bei. Seit 2017 bieten wir auf unserem gleichnamigen Portal eine per Volltextsuche zugängliche Zusammenstellung von mittlerweile 18 zentralen sozialdemokratischen Zeitungstiteln aus den Jahren 1865 bis 1940 einschließlich des historischen „Vorwärts“ an. Diese Titel können nun auch innerhalb des viel umfassenderen Zusammenhangs des neu entwickelten Deutschen Zeitungsportals der DDB betrachtet und durchsucht werden.

Zeichnung der Vorwärts Redaktion in der Jubiläumsausgabe vom 31.03.1909 (CC BY-NC-SA 3.0 DE)

Unsere Sammlung trägt maßgeblich dazu bei, dass die Sozialdemokratie als bedeutender Teil des politischen Spektrums im deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik im Portal repräsentiert wird. Das Deutsche Zeitungsportal kommt damit seinem Ziel der Abbildung des gesamten politischen Spektrums in der Geschichte des deutschsprachigen Zeitungswesens um einen wichtigen Schritt näher. Voraussetzung für die Integration unserer Sammlung ins Portal war eine aufwändige Datenkonversion, bei der uns die DDB in dankenswerter Weise mit großem Engagement unterstützt hat.

Besonders erwähnt seien an dieser Stelle zwei neue Zeitungstitel, deren Digitalisierung wir 2021 mit Unterstützung des Förderprojektes "Zielgerichtete Digitalisierungsförderung bei Kultureinrichtungen aus dem Netzwerk der Deutschen Digitalen Bibliothek" verwirklichen konnten. Gefördert wurde das Projekt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Deutsche Freiheit vom 20/21. August 1933. Das Titelblatt Zeigt ein Foto des Kronprinzen Wilhelm mit Joseph Goebbels, aus der Sammlung von: Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung (CC BY-NC-SA 3.0 DE)

Die „Deutsche Freiheit – einzig unabhängige deutsche Tageszeitung“ (Saarbrücken, 1933–1935) und der „Sozialdemokrat – Zentralorgan der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik“ (Prag 1921–1938) haben eine bedeutende Gemeinsamkeit: es sind sozialdemokratische Tageszeitungen, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten außerhalb des Deutschen Reichs erscheinen konnten.

Die „Deutsche Freiheit“ konnte, nachdem sie im Juni 1933 als Gegenstimme zum Nationalsozialismus gegründet wurde, bis zur Eingliederung des Saarlands ins Deutsche Reich nach einer Volksabstimmung 1935 publiziert werden. Der Prager „Sozialdemokrat“, den es bereits seit 1921 gab, musste erst im Zuge der Zerstörung und Besetzung der Ersten Tschechoslowakischen Republik durch das nationalsozialistische Deutschland im November 1938 eingestellt werden. In beiden Fällen bedeutete der Zugriff des Deutschen Reichs auf ihr Erscheinungsgebiet politische Verfolgung und Flucht für die Mitarbeiter*innen der Zeitungen. Beide Titel bieten einzigartige Perspektiven auf die politischen Entwicklungen in Europa vor dem Zweiten Weltkrieg.

Die Ausgaben der "Deutsche Freiheit" finden Sie hier

Die Ausgaben von "Der Sozialdemokrat" finden Sie hier