Ein kurzer Rückblick auf „Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ 2016

Ein kurzer Rückblick auf „Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ 2016

02.12.2016

Am 17. und 18. November 2016 trafen sich 360 Teilnehmer zur 6. internationalen Konferenz „Zugang gestalten!“ im Hamburger Bahnhof in Berlin. Der Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung lag auf dem Thema Nachhaltigkeit in Verbindung mit der Digitalisierung des kulturellen Erbes. Experten aus Archiven, Museen und Bibliotheken diskutierten mit Vertretern aus Politik und zivilgesellschaftlichen Gruppen über politische und rechtliche Rahmenbedingungen, Möglichkeiten der Partizipation anhand ausgewählter Projekte, Zugang und Finanzierung. Die Deutsche Digitale Bibliothek war mit der Session „Schnittstelle in die Zukunft“ vertreten, moderiert von Frank Frischmuth, Geschäftsführer Finanzen, Recht, Kommunikation der Deutschen Digitalen Bibliothek.

Die zwei Konferenztage waren geprägt von intensiven Diskussionen nicht nur unter den Referenten, sondern auch zwischen Podium und Publikum. Hier unsere Highlights als Podcast bei Voice Republic:

Rückblick Zugang gestalten Julia Reda
Julia Reda, Abgeordnete der Piratenpartei im Europäischen Parlament, am Pult

Julia Reda, Abgeordnete der Piratenpartei im Europäischen Parlament und Berichterstatterin für die Evaluation der Umsetzung der Urheberrechtslinie von 2001, und Matthias Schmid, Ministerialrat und Referatsleiter Urheberrecht im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, diskutieren mit Eric W. Steinhauer, Verwaltungsdirektor der Fernuniversität Hagen und Paul Klimpel, Konferenzleiter, über die rechtlichen Rahmenbedingungen: Werden die Reformen, die auf Bundesebene und in der EU diskutiert werden, die Erwartungen erfüllen? Wird für Museen, Archive und Bibliotheken eine Einzelfallprüfung entbehrlich werden und grundsätzlich eine Sichtbarmachung von Beständen im Internet ermöglicht?

Zum Podcast „Rechtliche Rahmenbedingungen und Nachhaltigkeit“

Rückblick Zugang gestalten Partizipationspanel
Stefanie Schulte Strathaus, Co-Direktorin im Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. am Pult

Partizipation und Nachhaltigkeit

„Divide et Impera“ war das Motto dieser Session, frei nach dem Rat Machiavellis an den Fürsten zum verbesserten Zugang zu Ressourcen, um das Ziel erreichen zu können. Über Grenzen, Öffnungszeiten und Diplome hinweg, finden in unzähligen Projekten Menschen freiwillig zusammen und setzen ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten für ein gemeinsames Vorhaben ein. Doch über die Partizipation hinaus: Wie verhält sich das Spannungsverhältnis zwischen Teilhabe und Kontrolle? Dazu diskutierten Geolina163, eine Wikipedia-Autorin, Barbara Thiele, Projektleiterin „Topographie jüdischen Lebens in Deutschland“ vom Jüdischen Museum Berlin, Stefanie Schulte Strathaus, Co-Direktorin im Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. und Lydia Pintscher, Community-Managerin und Produktleiterin von Wikidata, moderiert von Barbara Fischer, Kuratorin für Kulturpartnerschaften bei Wikimedia Deutschland e.V.

Zum Podcast „Partizipation und Nachhaltigkeit“

Wolfgang Krauth (rechts), Leiter des Referats Informationstechnologie, digitale Dienste und zuständiger Referent für die Deutsche Digitale Bibliothek am Landesarchiv Baden-Württemberg, und Oliver Götze, Mitarbeiter der Fachstelle Archiv Standort Stuttgart
Wolfgang Krauth (rechts), Leiter des Referats Informationstechnologie, digitale Dienste und zuständiger Referent für die Deutsche Digitale Bibliothek am Landesarchiv Baden-Württemberg, und Oliver Götze, Mitarbeiter der Fachstelle Archiv Standort Stuttgart

Eine Schnittstelle in die Zukunft – Normen und Standards

Vier Vorträge von jeweils einer Viertelstunde thematisieren unterschiedliche Normen und Standards als Schnittstellen in die Zukunft. Till Kreutzer vom ifrOSS Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software plädiert für den Einsatz von Open-Source-Software und offene Standards für eine nachhaltige digitale Langzeitarchivierung. Renate Behrends und Stephanie Jacobs von der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt betrachten das Format RDA (Resource Description and Access) – ein bibliothekarisches Regelwerk zur Katalogisierung von Veröffentlichungen – als spartenübergreifende Möglichkeit zur nachhaltigen Standardisierung.  Danach stellen unsere Kollegen Wolfgang Krauth, Leiter des Referats Informationstechnologie, digitale Dienste und zuständiger Referent für die Deutsche Digitale Bibliothek am Landesarchiv Baden-Württemberg, und Oliver Götze, Mitarbeiter der Fachstelle Archiv Standort Stuttgart, das „Data Preparation Tool“ zum Mapping und der Normierung von Metadaten vor.  Die Session schließt mit Axel Emert vom Institut für Museumsforschung – Preußischer Kulturbesitz und seinem Vortrag zur Nachhaltigkeit durch Terminologie und gemeinsame Austauschformate.

Zum Podcast „Eine Schnittstelle in die Zukunft – Normen und Standards“

Fast alle Sessions sind als Podcast erhältlich – auch aus den Vorjahren: https://voicerepublic.com/users/Zugang-Gestalten

Und zum Nachlesen: #ke16 auf Twitter

Nächstes Jahr findet „Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe am 19./20.10.2017 an der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main statt.

Partner 2016

Die Konferenz wird in diesem Jahr präsentiert von Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Arsenal – Institute für Film und Videokunst e.V., Bundesarchiv, Deutsche Digitale Bibliothek, DigiS – Servicestelle Digitalisierung Berlin, Deutsche National Bibliothek, Internet & Gesellschaft Collaboratory, iRights.info, Jüdisches Museum Frankfurt, Stiftung Historische Museen Hamburg, Wikimedia Deutschland, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien

Leitung: Dr. Paul Klimpel

Die Konferenz steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.

Zur Themenseite "Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe"

 

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