Walfang: Öl, Industrie und die Ausbeutung der Natur
Im 19. Jahrhundert explodiert der Walfang, der bis dahin lediglich regional z. B. in Grönland oder Alaska stattgefunden hatte. Der Grund dafür ist Öl. Walspeck wird zu Tran gekocht, der in Europa und den USA als billiger Leuchtstoff und als Schmierfett für die Maschinen der industriellen Revolution, als Bestandteil von Kosmetika und Farben, als Schuhcreme, Margarine oder Gelatine dient. Das Fischbein der Bartwale ist der Kunststoff des 19. Jahrhunderts - es wird in Korsetts, Hüten und Sonnenschirmen vernäht. Walfangflotten in den USA betreiben die Jagd auf industrieller Ebene. Heute sind viele Walarten vom Aussterben bedroht. Die Entdeckung von Erdölquellen löst Waltran als industriellen Rohstoff ab - das Ende des massenhaften Walfangs ist es aber nicht. Erst in den 1970er-Jahren findet ein Umdenken statt; industriellen Walfang gibt es bis heute. Er illustriert die katastrophalen Auswirkungen rücksichtslosen Gewinnstrebens auf Umwelt und Natur.