Die Körper der Überlebenden
Fotos aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg offenbaren gegensätzliche Körperbilder. Während die Kriegsversehrten unter ihren Verletzungen leiden, feiern die Gesunden ihre Muskelkraft. Versehrte Männer mit und ohne Prothese prägen das Stadtbild der Weimarer Republik. Im Kampf haben sie Arm, Bein oder ihr Augenlicht verloren, oft auch ihren Lebensmut. Gleichzeitig feiern die Medien gestählte Körper wie Gottheiten. In Magazinen und auf Plakaten sind sportliche, braungebrannte und junge Menschen zu sehen. Dieser Körperkult nach 1918 ist ein Versuch, den Schrecken des Krieges zu überdecken und zu überwinden.