„Etwa 100.000 Euro kostet der Bücherbus heute die Stadt Duisburg im Jahr. Er fährt dienstags bis freitags 34 Haltestellen an, alle in der Nähe von Schulen. Rund 35.000 Bücher wurden voriges Jahr ausgeliehen. Aber wie viele Horizonte erweitert wurden und wie viel Lust auf Neues damit geweckt wurde, davon kann keine Statistik erzählen,“ schreibt die Journalistin Hatice Akyün in ihrem Beitrag „Der Bus, mit dem ich die Welt entdeckte“ im Zeit Magazin im Juli 2016. Sie erzählt eindringlich, wie sie mit neun Jahren das erste Mal den Bus in Duisburg Marxloh entdeckte und betrat, wie sie für ihren Leseausweis die Unterschrift ihres Vaters fälschte und wie sie viele Jahre später Erhard Schulte kennenlernte: der Beamte, der damals im Bonner Bildungsministerium saß und den Bus initiiert hatte.
Im Mai dieses Jahres ist Akyün für ihren Beitrag mit dem Publizistenpreis der Deutschen Bibliotheken ausgezeichnet worden. Sie „habe gezeigt, wie der Bücherbus und Bibliotheken das Leben von vielen Menschen verändern“, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Wie wichtig Bücher und Lesen sind und welche Bedeutung daraus für mobile Bibliotheken erwächst, zeigt nicht nur das Beispiel des Duisburger Bücherbusses. Schon in Kriegszeiten wurde Soldaten der Zugang zu Büchern ermöglicht mit sogenannten „Feldbüchereien“ – die unmotorisierten Vorgänger des Busses.