Bestand

Charlotte und Eveline Bartlitz (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Charlotte Bartlitz (geb. 24.10.1887, gest. 14.04.1980) war eine kaufmännische Angestellte die schon als Schülerin mit ihren hervorragenden schulischen Leistungen hervorstach.
So wurden 1901 die klassenbesten Schülerinnen aus 15 Berliner Grundschulen ausersehen, als "Berliner Ferienkolonie" eine Wanderfahrt durch das Riesengebirge zu unternehmen. Der Spender, Kunstsammler und Mäzen James Simon (17.09.1851 23.05.1932) blieb zunächst für die Kinder unbekannt. Die Fahrt, die vom 8. bis 21. Juli dauerte, wurde mit einer Konditionswanderung im Grunewald am 2. Juli 1901 eingeleitet. Die Leitung der Fahrt hatte Fräulein Charlotte Effer.

Der Nachlass von Charlotte Bartlitz kam als erste Bestandslieferung bzw. Schenkung von ihrer Tochter Eveline Bartlitz in das Archiv der BBF. In diesem Bestand befinden sich unterschiedlichste Unterlagen zum Leben und Wirken von Charlotte Bartlitz. Die ältesten Dokumente sind Fotografien der Familie um 1882 bis hin zu Einzelporträts von Charlotte aus den Jahren bis 1918. Sehr interessant sind zwei Reisetagebücher, die die Wanderfahrt der klassenbesten Schülerinnen dokumentieren. Zudem liegt eine sehr gut erhaltene Zensurenmappe vor, die die Leistungen von Charlotte Bartlitz untermauern. Als Ergänzung sind in diesem Bestand Bücher enthalten, die Charlotte Bartlitz als Zeichen der Anerkennung für gute Leistungen durch die Schule erhalten hat. Weiterhin sind Publikationen über James Simon, den Gönner der Schülerinnen enthalten.
Die Archivalien sind in der Datenbank ACTAPro vollständig verzeichnet.

Eveline Bartlitz (geb. 17.12.1926) ist eine deutsche Bibliothekarin, deren Wirken und Werden eng umwoben mit der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz zusammenhängt, wo sie sich hauptsächlich mit der Gesamtausgabe von Carl Maria von Weber auseinandersetzte.

Eveline Bartlitz wuchs als Tochter eines Kürschnermeisters namens Arthur Bartlitz und seiner Ehefrau Charlotte Bartlitz, geb. Lepke in Berlin-Mitte auf. Sie besuchte ab 1933 die evangelische Privatschule Marthahof und wechselte aufgrund der Schließung der Schule 1938 zur 8. Mädchen-Mittelschule. 1943 erfolgte der Abschluss der mittleren Reife, worauf Bartlitz in dem Antiquariat und Globenhandlung Gsellius eine Lehre als Buchhändlergehilfin begann. Das Gebäude der Buchhandlung wurde jedoch kriegsbedingt zerstört, worauf die Tätigkeiten in ein gegenüberliegendes Gebäude in der Mohrenstraße in kleinerem Rahmen weitergeführt wurden.
Januar 1945 gelangte Eveline Bartlitz aufgrund der Ausbildung in ein Ausweichlager nach Angermünde. Im April folgte die Evakuierung, welche für sie im Mai 1945 in Lübeck endete. Dort angekommen, arbeitete sie ein Jahr als Haustochter bei Frau Heilwig Klaube. Hiernach kehrte Bartlitz April 1946 zurück nach Berlin, um dort mit ihrer Mutter zu leben. Arthur Bartlitz, Evelines Vater, überlebte die letzten Kämpfe um Berlin nicht.

Trotz der Verluste an Personen und Standorten hatte die Lehrfirma von Bartlitz inzwischen drei Standorte bilden können, sodass es ihr möglich war im November 1946 die Buchhändlergehilfenprüfung erfolgreich abzuschließen.
Darauffolgend bewarb sich Bartlitz für einen Lehrgang als Bibliothekarin an der damals sogenannten Öffentlichen Wissenschaftlichen Bibliothek (ÖWiBi, heute: Deutsche Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz). Ab Februar 1947 begann sie ihre Ausbildung als Bibliothekarin. Diese beendete sie im September 1948. Kurz darauf wurde sie in die Musikabteilung versetzt in der sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1991 arbeitete. Sie war hierbei verantwortlich für die Benutzung und Handschriften-Betreuung. Und publizierte zu Carl Maria von Weber. Auch deswegen wurde sie zur freien Mitarbeiterin der Weber-Gesamtausgabe (WeGA) ernannt und arbeitet bis heute auch als Schriftführerin der Internationalen Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft. In dieser Funktion liefert sie regelmäßig Beitrage für die Hefte der Gesellschaft.

Der Vorlass von Eveline Bartlitz kam als zweite Bestandsergänzung zu den Unterlagen ihrer Mutter als Schenkung in das Archiv der BBF. In diesem Bestand befinden sich unterschiedlichste Unterlagen zum Leben und Wirken von Eveline Bartlitz. So enthält das älteste Dokument eine Chronik der Flucht im Krieg in Gedichtform, sowie eine Flüchtlingsliste. Der Großteil der Unterlagen enthält Urkunden für besondere Leistungen im Beruf als Bibliothekarin, sowie Hefte der der Internationalen Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft. Zudem enthält der Bestand einen von Eveline Bartlitz verfassten Lebenslauf.
Die Archivalien sind in der Datenbank ACTApro vollständig verzeichnet.

Reference number of holding
BART

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28.04.2025, 7:50 AM CEST

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