Bestand
Heimatauskunftstelle für den Regierungsbezirk Frankfurt/Oder für die Gebietsteile östlich von Oder und Neiße einschl. der Landkreise Friedeberg und Arnswalde und des östlich der Oder gelegenen Gebietsteils des Landkreises Angermünde (HASt.Nr.20) (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die Errichtung von Heimatauskunftstellen (HASten)
erfolgte gemäß § 24 des Gesetzes über die Feststellung von
Vertreibungsschäden und Kriegssachschäden (Feststellungsgesetz -
FG) vom 21. April 1952 (BGBl. I S. 237). Sie waren bei den
Landesfeststellungsbehörden (Landesämter für Soforthilfe,
Landesausgleichsämter) angesiedelt. Die Erste Verordnung zur
Durchführung des Feststellungsgesetzes (1. FeststellungsDV vom 22.
Dezember 1952, BGBl. I S. 845) regelte im Einzelnen, für welche
Heimatgebiete und bei welchen Landesausgleichsämtern die insgesamt
34 Heimatauskunftstellen einzurichten waren. Die Sachaufsicht übte
der Präsident des Bundesausgleichsamtes aus, die Fachaufsicht oblag
den Landesausgleichsämtern.
Aufgabe einer
Heimatauskunftstelle war es, auf Anforderung der
Feststellungsbehörden (Ausgleichsämter) die Entschädigungsanträge
der Vertriebenen zu begutachten, Auskünfte zu erteilen sowie Zeugen
und Sachverständige für die Beweiserhebung und ggf. zur
Volkszugehörigkeit zu benennen. Darüber hinaus oblag ihr die
Rekonstruktion der Kreis- und Gemeindehektarsätze für
landwirtschaftliches Vermögen sowie die Erstellung von Grund- und
Betriebslisten für landwirtschaftliches, Grund- und
Betriebsvermögen. Weitere Aufgabenbereiche waren die Mitwirkung bei
Fragen der Volkszugehörigkeit nach Maßgabe des
Bundesvertriebenengesetzes. Die einzelnen Sachverständigengremien
(Gemeindearbeitskreise) setzten sich vornehmlich aus Mitgliedern
der Vertriebenenverbände und Landsmannschaften zusammen, mit denen
die Heimatauskunftstellen in enger Verbindung standen. Gemäß § 24
Abs. 2 FG wurden die Behördenleitung und deren Vertretung
Vertriebenen bzw. Aussiedlern aus dem Heimatgebiet anvertraut, für
das die Dienststelle zuständig war.
Die
Heimatauskunftstelle für den Regierungsbezirk Frankfurt/Oder
umfasst die Gebiete östlich der Oder und der Neiße einschl. der
Landkreise Friedeberg und Arnswalde und des östlich der Oder
gelegenen Gebietsteiles des Landkreises Angermünde. Sie wurde gemäß
der 1. FeststellungsDV beim Landesausgleichsamt Niedersachsen in
Hannover eingerichtet und im Jahr 2001 aufgelöst.
Bestandsbeschreibung: Die
Übernahme der Bestände der Heimatauskunftstellen ins Bundesarchiv
ergibt sich aus dem "Gesetz über die zentrale Archivierung von
Unterlagen aus dem Bereich des Kriegsfolgenrechts" vom 10. Januar
1988 (BGBl. I S. 65) und der Verordnung zur Durchführung der
zentralen Archivierung von Unterlagen aus dem Bereich des
Lastenausgleichs (Lastenausgleichsarchivverordnung - LAArchV vom
19. Februar 1988, BGBl. I S. 161). Gemäß § 4 Abs. 1 der LAArchV
sind für die Archivierung vorgesehen:
-
Grund- und Betriebslisten
-
Kartenmaterial
- Generalakten (Vorgänge, die
nicht nur die Behandlung eines Einzelfalles zum Gegestand
haben).
Der Bestand der Heimatauskunftstelle
umfasst neben gesondert archiviertem Kartenmaterial Grund- und
Betriebslisten zu folgenden Vermögensarten: Grundvermögen,
Landwirtschaft und Fischereivermögen. Die Klassifikation folgt
keinem Aktenplan sondern wurde nach geographischen Gesichtspunkten
frei erstellt. Generalakten wurden nicht abgegeben.
Inhaltliche
Charakterisierung: Es handelt sich hauptsächlich um Grund- und
Betriebslisten zu folgenden Vermögensarten: Grundvermögen,
Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischereivermögen. Daneben finden
sich häufig auch Karten und Pläne (teils handgezeichnet) und
Einwohnerlisten (darunter auch sog. Seelenlisten und Opferlisten)
im Bestand. In zahlreichen Fällen sind die Protokolle der einzelnen
Gemeindearbeitskreis-Sitzungen zur Begutachtung und Festlegung der
Einheitswerte den Betriebslisten beigefügt. Gelegentlich sind
Korrespondenz, Aktenvermerke und Bewertungsblätter zu Einzelfällen
enthalten; ebenso Schriftverkehr mit Behörden und
Institutionen.
Zitierweise: BArch ZLA
7-20/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch ZLA 7-20
- Extent
-
996 Aufbewahrungseinheiten; 8,5 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Finanzen, Wirtschaft >> Lastenausgleich
- Related materials
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: ZLA 7 KART, B 148 VII, B 126
- Date of creation of holding
-
1954-1993
- Other object pages
- Provenance
-
Heimatauskunftstelle für den Regierungsbezirk Frankfurt/ Oder für die Gebietsteile östlich von Oder und Neiße (HASt Nr. 20) (HASt Nr. 20), 1953-2005
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- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1954-1993