Bestand

Keyperstiftung (Bestand)

Der aus Bamberg stammende Stifter Georg Keyper war Jurist und wurde wohl 1444 in das Nürnberger Bürgerrecht aufgenommen. Kurz vor seinem Tode 1484 bestimmte er testamentarisch, dass sein Vermögen (nach Abzug großer Legate) verkauft und der Erlös den Armen und Gotteshäusern gegeben werden solle. Die Nachlassverwalter führten diesen Auftrag in sinnvoller Abweichung vom Wortlaut des Testaments so aus, dass sie aus dem Erlös drei beständige Stiftungen einrichteten, darunter neben je einer Unterstützungsstiftung für die Findelhäuser und das Heilig-Geist-Spital als größte Stiftung das "Große Almosen der abgekommenen Bürger" (auch "Großes Almosen hausarmer Leute", "Gemeines Almosen" oder "Gemeiner Kasten" genannt), das nach dem Tode der Nachlassverwalter unter die Verwaltung des Rats kam. Das Stiftungskapital von ursprünglich 10.000 fl, das durch Zustiftungen schnell anwuchs, wurde nahezu ausschließlich in Ewiggeldern der Losungstube angelegt. Dies erhöhte die Rendite, machte die Stiftung aber auch anfällig für Eingriffe des Rates und Zahlungsschwierigkeiten der Reichsstadt, so dass mehrfach die Ausschüttung der Unterstützungen ausfallen musste. 1808 kam die Keyperstiftung im Zuge der bayerischen Stiftungsreformen an die staatliche Stiftungsverwaltung, 1818 wurde sie an die Stadt Nürnberg zurückgegeben. Im Laufe des 19. Jahrhunderts scheint sie eingegangen zu sein; in einem Verzeichnis der städtisch verwalteten Wohltätigkeitsstiftungen von 1897 wird sie nicht mehr genannt.Das Schriftgut der Keyperstiftung scheint niemals umfangreich gewesen zu sein; nur wenige Stücke sind über die Ältere Spezialregistratur der Wohltätigkeitsstiftungen (D 15) an das Stadtarchiv gelangt. 1996 wurden sie in den neu gebildeten Provenienzbestand D 21 (Keyperstiftung) eingegliedert. Die offenbar vollständig erhaltenen Urkunden (neben den Gründungsurkunden in erster Linie Ewiggeldkäufe) sind auf ungeklärten Wegen noch vor 1791 in das Archiv von Pfalz-Neuburg und mit diesem in das Hauptstaatsarchiv München gelangt; 1890 wurden sie von diesem im Zuge eines Archivalientauschs an das Stadtarchiv Nürnberg abgegeben und in die Urkundenreihe (Bestand A 1) eingereiht. 1996 wurden sie dieser entnommen und in den neu gebildeten Provenienzbestand D 21 eingegliedert, dessen größten Teil sie heute ausmachen.

Reference number of holding
D 21
Extent
lfd. Meter: 0,75
Language of the material
Deutsch

Context
Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe D: Stiftungen und Stiftungsverwaltungen >> D 21 - Keyperstiftung

Indexbegriff subject
Keyperstiftung (Bestand)
Stiftung: Keyper- (Bestand)

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Last update
05.06.2025, 11:18 AM CEST

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Object type

  • Bestand

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