Bestand
Fotosammlung des Prof. Wilhelm Paulcke (1873-1949) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Abgabe vom Naturkundemuseum, Abgabe vom KIT-Archiv
Karlsruhe, Schenkungen aus dem Besitz der Nachkommen Wilhelm
Paulckes
Inhalt und Bewertung
Die Fotosammlung Paulcke deckt eine Reihe von
beruflichen und persönlichen Themengebieten ab. Auf beruflicher
Ebene die Bereiche seiner Forschung, wie Geologie, Botanik,
Zoologie, Paläoanthologie sowie Schnee- und Lawinenforschung
(Originalaufnahmen und fotografische Reproduktionen). Eine Vielzahl
an Aufnahmen zeigen Gebirgslandschaften der Alpen, insbesondere der
Schweizer Alpen/Westalpen. Diese Aufnahmen dienten zum einen der
Geologie, Schnee- und Lawinenforschung, zum anderen sind sie
Zeugnisse Paulckes Verbundenheit zum Ski- und Bergsport. Besonders
erwähnenswert sind die Aufnahmen von den Anfängen des Skifahrens am
Feldberg/Schwarzwald sowie von seinen ersten hochalpinen Skitouren.
Ski- und Bergsport spielte auch militärisch eine Rolle bei Paulcke,
siehe die Fotos seiner Stationen im Ersten Weltkrieg (Osmanisches
Reich, Südtirol, Litauen, Karpaten, Galizien in Polen). Hinzu
kommen zahlreiche private Aufnahmen aus seiner Studienzeit und
seiner Familie über vier Generationen sowie Fotos, die
Unternehmungen mit Prinz Max von Baden und seiner Familie zeigen.
Weitere Themen sind der Hochschulsport an der Technischen
Hochschule Karlsruhe, die ersten Skisportwettkämpfe im Schwarzwald
und andere Sportereignisse, wie die Olympischen Spiele in
Garmisch-Partenkirchen 1936. Ein kleiner Teil der Aufnahmen zeigt
fotografische Reproduktionen seiner Landschaftsgemälde.
1. Biografie: Wilhelm Paulcke
kam am 08. April 1873 in Leipzig als zweites Kind des
Pharma-Unternehmers Rudolf Hermann Paulcke (1845-1887) und Johanna
Maria Paulcke, geb. Becker (1850-1876) zur Welt. Um 1881 zog
Wilhelm Paulcke mit seiner Familie, darunter seine Stiefmutter Anna
Paulcke, geb. Schmalfuß (gest. 1886) nach Davos in der Schweiz.
Dort unternahm er erste Bergtouren mit seinem Vater und lernte Ski
fahren. Sein Interesse an Botanik und Malerei wurde bereits in der
Kindheit durch den Vater geprägt. Nach dem Tod der Stiefmutter
lebte er mit Vater und Schwester Else in München bis auch der 1887
starb. Paulcke zog daraufhin zu Max und Clara Lange, Freunde des
Vaters, nach Baden-Baden. Während seiner Baden-Badener Zeit
unternahm er Berg- und Klettertouren in den Schwarzwald, wozu die
bergsteigerische Erschließung des Battertfelsens gehörte. Um 1892
begann er mit seiner eigenen Kamera zu fotografieren. 1893/94
absolvierte er den einjährigen Militärdienst in Schlettstadt [=
Sélestat] im Elsass beim 8. Rheinischen Jäger-Bataillon. Bereits
dort gab er seine Kenntnisse im Ski fahren an Offiziere und
Soldaten weiter. Nach dem Militärdienst studierte er Zoologie,
Geologie und Botanik in Freiburg im Breisgau sowie zeitweise in
Zürich. Noch während seiner Studienzeit unternahm er größere
Skitouren in den Alpen u.a. mit Victor de Beauclair (1874-1929),
Gustav Mönnichs (1869-1899) und Reinhold Ehlert (1871-1899). Im
Jahr 1899 erfolgte seine Promotion und 1901 die Habilitation im
Fach Geologie, wonach er eine Assistenzstelle am Geologischen
Institut der Universität Freiburg erhielt. Von 1905 bis zu seiner
Emeritierung 1935 war Wilhelm Paulcke Professor für Geologie und
Mineralogie an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Im Laufe
seiner Tätigkeit in Karlsruhe befasste er sich vorrangig mit dem
Aufbau und der Geologie der Alpen. Außerdem widmete er sich
umfassend der Schnee-und Eisforschung und deren Gefahren durch
Lawinen. Er veröffentlichte seine Erkenntnisse in Publikationen
oder hielt diese in Fotografien fest. Als Hochschulprofessor und
Rektor der Technischen Hochschule (1919/20) förderte Paulcke
außerdem den Hochschulsport in Karlsruhe und ließ zu diesem Zweck
das Karlsruher Hochschulstadion errichten (eingeweiht 1927).
Weiterhin unterstützte und regte Wilhelm Paulcke die Organisation
und Etablierung des Skisports in Gesellschaft und Militär an: So
war er 1895 Gründungsmitglied des ersten Skisport-Vereins im
Schwarzwald und 1905 des Deutschen Skiverbands. Er organisierte
erste Skisportwettkämpfe im Schwarzwald, an denen damals bekannte
Skiläufer wie Henry Hoek (1878-1951) oder der Norweger Bjarne
Nilsson teilnahmen. Während seines Militärdienstes im Ersten
Weltkrieg wurde er aufgrund seiner Expertise im Skilauf beauftragt
ein Gebirgsjäger-Bataillon in der Osmanischen Armee aufzubauen,
deren militärische Ski- und Hochgebirgsausbildung im Armenischen
Hochland stattfand. Neben dem Osmanischen Reich waren Südtirol,
Galizien (Polen), Litauen und die Karpaten seine Stationen im
Ersten Weltkrieg. Gegen Ende des Krieges wurde er verwundet. Ein
weiterer wichtiger Aspekt im Leben von Paulcke war die Malerei. Er
betätigte sich seit seiner Jugend als Landschaftsmaler und
unterzeichnete einige seiner Werke mit dem Namen Jürg Muntalt. Nach
seiner frühzeitigen Emeritierung 1935 lebte er in Riederau am
Ammersee. Im Frühjahr 1947 kehrte er nach Karlsruhe zurück, wo er
am 05.10.1949 verstarb. Seit Oktober 1900 war Wilhelm Paulcke mit
der Schweizerin Maria Elisabeth Ringier (1875-1950) verheiratet.
Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor: Randi (*1901, später
verh. Hafner) und Heidi (*1905, später verh. Wieland). Eine weitere
wichtige Person im Leben von Paulcke war Prinz Max von Baden
(1867-1929) ab 1909. Eine Vielzahl von Fotos im vorliegendem
Bestand verdeutlicht die enge Beziehung der beiden Männer und ihrer
Familien.
2. Überlieferungsgeschichte:
Die vorliegende Fotosammlung besteht aus mehreren Teilen bzw.
Abgaben an das GLA. Erstmals gelangte ein Teil der Fotosammlung
zwischen 2002 und 2004 vom Naturkundemuseum Karlsruhe ans GLA im
Zuge einer gemeinsamen Ausstellung. Das Naturkundemuseum hatte die
Fotosammlung Anfang der 1980er Jahre von Paulckes Familie erhalten.
Zusätzlich übergab ein Enkel Wilhelm Paulckes dem GLA Aufnahmen in
Form von Glasplatten. Diese Abgaben bilden den Ausgangsbestand F-S
Paulcke. Im GLA wurden die Fotos dann in einer Kartei durch Frau
Gisela Schenck bis zur Nr. 8785 erfasst. Die Kartei wurde nach
Bestellsignatur numerisch geordnet und auf den Karteikarten die
jeweilige thematische oder geographische Klassifikation angegeben.
Eine Übersicht hierzu ist vorhanden. Eine spätere elektronische
Erfassung wurde lediglich begonnen und war fehlerhaft bzw.
unvollständig im Vergleich zur Kartei. Bei der Erfassung wurden
außerdem einige Fotos aussortiert, die mit dem Naturkundemuseum,
nicht Wilhelm Paulcke, in Zusammenhang standen und mit seinen Fotos
vermischt worden waren. Sie kamen zum Bestand 598 Dias im GLA. Nach
der Übergabe durch das Naturkundemuseum gelangten noch weitere
Teile der Fotosammlung Paulckes ins GLA: aus dem KIT-Archiv
Karlsruhe, ehemals Technische Hochschule (Zugang 2018-33) sowie
weitere Fotos aus dem Besitz der Familie Hafner, Nachkommen
Paulckes (Zugang 2020-61). Bereits kurz nach dem Tod von Paulcke
1949 verkaufte seine Ehefrau einen Großteil seiner Fotosammlung an
die Technische Hochschule Karlsruhe (8448 Bilder, s. 235 Nr. 2369).
Dabei handelte es sich vor allem um wissenschaftliche Aufnahmen und
Alpenlandschaften. Diese scheinen jedoch nicht dort verblieben zu
sein. Möglicherweise handelte es sich um die Fotos, die später im
Naturkundemuseum waren. Im KIT-Archiv lagen bis 2018 noch 874
Glasplatten, Planfilmnegative und Papierabzüge sowie originale
Fotoumschläge vor. Durch einen Beständeaustausch zwischen
KIT-Archiv und GLA gelangten diese Paulcke-Fotos im Juli 2018 ins
GLA. Darunter waren viele Aufnahmen aus dem Militärdienst Paulckes
im Osmanischen Reich 1915/16. Einige großformatige Glasplatten
wurden im Jahr 2021 nachgeliefert. Als Findmittel diente eine Liste
mit eher knappen Angaben sowie eine zusätzliche Erfassung auf
Karteikarten, die ebenfalls Frau Schenck angefertigt hatte und mehr
Informationen zu den einzelnen Fotos lieferte, wie Material oder
Format. Ein weiterer umfangreicher Teil der Fotosammlung bildet die
spätere Schenkung aus dem Besitz der Familie Hafner im Oktober 2020
(Zugang 2020-61). Die Schenkung bestand aus fünf Archivkartons mit
Fotos, die schon seit Dezember 2015 im GLA vorlagen, zusammen mit
zwei Fotoalben und einigen Druckschriften. Dazu gab es ein kurzes
Übergabeverzeichnis, was nach den Originalbeschriftungen der Kisten
und Fotoschachteln entstand. Die nicht-bildlichen Teile wurden dem
Nachlass Paulcke als Zugang 2020-60 angefügt. Auch im Vorfeld
wurden von den Nachkommen Paulckes Fotos zusammen mit Schriftgut
ans GLA übergeben. Im Januar und März 2023 folgte nach der
Schenkung vom Herbst 2020 die Übergabe von restlichen Unterlagen
Wilhelm Paulckes aus dem Familienbesitz der Nachkommen. Der
Nachtrag beinhaltet vornehmlich familiäre Einzel- und
Gruppenporträts sowie besonders interessant Aufnahmen vom Wohnhaus
der Familie Paulcke in München oder der Villa des Künstlers
Kaulbach in München. Alle Fotos liegen als Abzüge vor. Der Nachtrag
wurde der Fotosammlung angeschlossen als F-S Paulcke Nrn. 12047 bis
12116.
3. Bearbeitung: 3.1.
Allgemein Alle genannten Zugänge (2002, 2018 und 2020) sind nun in
vorliegendem Bestand zur Fotosammlung F-S Paulcke zusammengeführt.
Die Bearbeitung erfolgte im Rahmen eines durch die Stiftung
Kulturgut Baden-Württemberg geförderten Projekts von Oktober 2020
bis Oktober 2021 durch Sabine Schweizer, ab Januar 2021 bis
Dezember 2021 zusätzlich durch Teresa Keller-Janka unter der
Betreuung von Sara Diedrich. Frau Schweizer und Frau Keller-Janka
übernahmen das Verzeichnen, Signieren und Verpacken des Bestandes.
Als Grundlage dienten die Übergabeverzeichnisse, die früheren
analogen Findmittel sowie Beschriftungen auf den Fotos selbst bzw.
den originalen Umschlägen und Schachteln. Zu jedem Foto sind nun
Informationen zu Titel, Format, Material und Art der Vorlage
vorhanden. Gegebenenfalls wurden die Titel der Kartei ergänzt oder
korrigiert sowie geografische Angaben oder Literaturangaben
überprüft. Bei einigen Fotos wurden zusätzlich Bildinhalte näher
erläutert, Entstehungszeiträume, Umfang (bei mehreren Exemplaren
oder Fotos auf einem Träger) und Schäden vermerkt sowie Bemerkungen
und Vorsignaturen angegeben. Unsicherheiten wurden mit "(?)"
markiert. Erschlossene Daten wurden mit eckigen Klammern "[...]"
markiert. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Fotos von
Wilhelm Paulcke gemacht wurde. Ein Fotograf wird daher nur genannt,
sofern explizit ein anderer angegeben war. Außerdem wurden Urheber
der fotografierten Vorlagen angegeben, wie das Pseudonym Paulckes,
Jürg Muntalt. Besonders im Bereich der Lehrmittel (wie Zoologie und
Botanik) existieren eher weniger originale Fotos, sondern
fotografische Reproduktionen anderer Fotos, Zeichnungen, Schemata
und Karten etc. Dabei gibt es auch mehrere Abbildungen auf einem
Foto. Zusätzlich wurden der Titel der Publikation sowie die dortige
Bildunterschrift und Seite genannt, sofern bekannt. Auf vielen
Fotos, vorwiegend Glasplatten, gibt es Beschriftungen. Außerdem
liegen teilweise Zettel mit Originalbeschriftungen bei oder sind
auf den Fotos angebracht. Diese wurden im Bemerkungsfeld
aufgenommen sofern sie die Fotos in einen Kontext einordneten, der
sich aus dem vergebenen Bildtitel nicht mehr ergab, oder sie stark
vom vergebenen Bildtitel abwichen bzw. zusätzliche interessante
Bezeichnungen enthielten: Originalbeschriftung - auf dem Foto
selbst, Originaltitel Paulcke = Beilagezettel oder Papierstreifen
auf dem Foto. Wurden Teile/Bezeichnungen aus den Originaltiteln
oder Originalbeschriftungen von Paulcke in die Titel aufgenommen
erscheinen sie als Quellenbegriffe in Anführungszeichen. Bei
einigen Originaltiteln Paulckes steht vor oder nach einem Namen die
Abkürzung ph. oder phot., wobei es sich vermutlich um die Angabe
des Fotografen handelt. Andere erwähnte Namen wurden bei den
Bemerkungen aufgenommen. Weiterhin gab es bei den noch
originalverpackten Fotos aus dem KIT-Archiv und der Schenkung von
2020 Beschriftungen auf den originalen Fotoumschlägen sowie
Fotoschachteln und ¿kisten, die sich ebenfalls im Bemerkungsfeld
finden. Beschriftungen auf der Rückseite von Fotoabzügen stehen
dagegen im Enthältfeld. Deskriptoren wurden zu den einzelnen Fotos
für Berge, Gletscher, Seen, Ortschaften, besonders markante Orte,
wie Schlösser oder Moscheen, sowie zu Personen vergeben. 3.2.
Bemerkungen zu den Zugängen Der Ausgangsbestand F-S Paulcke war
bereits in einer Kartei erfasst und größtenteils verpackt. Die in
der Kartei gemeinsam unter einer Bestellsignatur erfassten Fotos
(sog. Sammelverzeichnungen, v.a. frühere Nrn. 7900 - 7904) wurden
aufgelöst, sodass nun jedes Foto bzw. Fotoalbum einer eigenen
Bestellsignatur zugeordnet ist. Die Nummern F-S Paulcke Nr. 1 -
8785 sowie Nrn. 9662 - 10.089, 10.178 - 10.183, 11.062 - 11.102,
11.266 - 11.285, 11.722 - 11.765 entsprechen diesem Teil. Auch der
Zugang aus dem KIT-Archiv war bereits verpackt und signiert. Durch
den Anschluss an den Bestand F-S Paulcke erhielt er im GLA
allerdings neue Bestellsignaturen. Seine vorherige Signatur im
KIT-Archiv findet sich bei den Vorsignaturen wieder. Der Zugang
2018-33 entspricht den Nummern F-S Paulcke Nrn. 8786 - 9659 und
10.479 - 10.487. Die Fotos aus der Schenkung im Jahr 2020 waren
noch nicht verzeichnet und verpackt gewesen, sondern lagen in
originalen Boxen und Schachteln vor, die grob nummeriert worden
waren von 1 bis 14. Diese Nummern wurden daher zusammen mit den
Bezeichnungen der Boxen und Schachteln ebenfalls als Vorsignaturen
vermerkt. Der Zugang 2020-61 entspricht den Nummern F-S Paulcke
9660 - 9661, 10.090 - 10.177, 10.184 - 10.478, 10.488 - 10.548.
Zwischen den Druckschriften von N Paulcke Zugang 2020-60 befanden
sich noch weitere Fotos, die bei F-S Paulcke einsortiert wurden.
Die Fotos des Zugangs 2020-60 entsprichen den Nummern F-S Paulcke
12035-12046. Nach Erhalt des schriftlichen Nachlasses von Wilhelm
Paulcke ab dem Jahr 2005 (= N Paulcke) und dessen Bearbeitung im
GLA waren bereits in der Kartei erfasste Fotos aus der Fotosammlung
F-S Paulcke zum Nachlass überführt worden. Es handelte sich dabei
hauptsächlich um Fotoabzüge. Sie wurden im Nachlass mit weiteren
Fotoabzügen, die vermutlich mit dem Nachlass ins GLA gelangten,
nochmals verzeichnet; nun aber mit einer N Paulcke-Signatur. Die
Verzeichnung erfolgte zum Teil einzeln, zum größten Teil jedoch
gemeinsam unter einer Bestellsignatur (sog. Sammelverzeichnung).
D.h. mehrere vorherige F-S Paulcke-Nummern bildeten eine
N-Paulcke-Nummer. Diese Vermischung der Fotos mit dem schriftlichen
Nachlass von Wilhelm Paulcke wurde im Jahr 2021 rückgängig gemacht.
Alle Fotoabzüge wurden dem Bestand N Paulcke entnommen und in die
vorliegende Fotosammlung überführt. Dabei erhielten sie zum Teil
wieder ihre alte F-S Paulcke-Nummer, mussten aber, vornehmlich
durch die Auflösung von Sammelverzeichnungen, auch neue Nummern
erhalten. Ein anderer Teil der Fotoabzüge aus N Paulcke war vorher
vermutlich auch gar nicht in F-S Paulcke erfasst gewesen und
erhielt neue Nummern. Die jeweiligen vorherigen F-S Paulcke und
N-Paulcke-Nummern sind unter den Vorsignaturen genannt. Nur wenige
aus F-S Paulcke in N Paulcke übernommene Stücke wurden in N Paulcke
belassen, da es sich in der Tat nicht um Fotos handelte. Eine
Konkordanz zu den Rückführungs- und Überführungsarbeiten wurde
ebenfalls geführt. 3.3. Besonderheiten Einige von Paulckes Fotos
sind original nummeriert; dabei treten einige Nummern mehrfach auf.
Möglicherweise weisen die Nummern auf eine Auswahl oder die
Reihenfolge der Abbildungen für eine Vorlesung oder Publikation
hin. Es könnte sich auch um verschiedene thematische Aufnahmeserien
handeln. Einige tragen die Nummer direkt auf dem Foto und /oder
eine am Bildrand bei der Bildunterschrift. Die Nummer auf der
Glasplatte wird als Paulcke-Nummer bei den Vorsignaturen
(Vorsignatur 1) aufgenommen, die andere bei den Bemerkungen. Einige
Paulcke-Nrn. (Vorsignatur 1) sind in roter Farbe geschrieben, was
bei den jeweiligen Fotos vermerkt wurde. Außerdem konnten bei der
Bearbeitung 2021 unter den Fotos der Abgabe des Naturkundemuseums
Karlsruhe aus dem Jahr 2004 weitere Fotos identifiziert werden, die
ursprünglich vermutlich nicht der Fotosammlung Paulcke angehörten,
sondern der Sammlung des Naturkundemuseums zuzuordnen sind. Diese
wurden in vorliegendem Bestand, da sie bereits erfasst waren,
belassen, sind allerdings separat ausgewiesen. Dazu gehören
Aufnahmen von Max Schwarzmann, Max Auerbach und der
Landesbildstelle Baden. Die früheren Nummern der Landesbildstelle
Baden finden sich als Vorsignaturen wieder. Die originalen
Fotoumschläge und Fotoschachteln aus den Zugängen 2018-33 und
2020-61 wurden, sofern sie gut erhalten und beschriftet sind, in
die vorliegende Fotosammlung aufgenommen und erhielten eine
Bestellsignatur. Karlsruhe, im November 2021 Sabine Schweizer,
Teresa Keller-Janka
4. Inhalt: Die Fotosammlung
Paulcke deckt eine Reihe von Themengebieten ab, entsprechend des
beruflichen und persönlichen Werdegangs von Wilhelm Paulcke. Auf
beruflicher Ebene stehen die Bereiche seiner Forschung, wie
Geologie, Botanik, Zoologie, Paläoanthologie sowie Schnee- und
Lawinenforschung im Mittelpunkt. Für diese Bereiche existieren
Originalaufnahmen von Paulcke und fotografische Reproduktionen
verschiedener Lehrmittel. Auch zeugen Aufnahmen von Exkursionen,
die Paulcke mit seinen Studenten unternahm, von seiner
Lehrtätigkeit in Karlsruhe. Eine Vielzahl an Aufnahmen zeigen
Gebirgslandschaften der Alpen, insbesondere der Schweizer
Alpen/Westalpen. Hier überschneidet sich berufliches und privates
Interesse. Diese Aufnahmen dienten zum einen der Geologie, Schnee-
und Lawinenforschung und zum anderen sind sie Zeugnisse seiner
Verbundenheit zum Ski- und Bergsport. Besonders erwähnenswert sind
die Aufnahmen von den Anfängen des Skifahrens am
Feldberg/Schwarzwald sowie von seinen ersten hochalpinen Skitouren,
wie die Besteigung des Oberalpstocks 1896, die Durchquerung des
Berner Oberlandes 1897 oder die Besteigung des Monte Rosa 1898.
Ski- und Bergsport sind nicht nur im zivilem Bereich Thema seiner
Aufnahmen, sondern auch im militärischen Rahmen seines einjährigen
Militärdienstes in Schlettstadt [= Sélestat] und seiner Stationen
im Ersten Weltkrieg (Osmanisches Reich, Südtirol, Litauen,
Karpaten, Galizien in Polen). Hinzu kommen zahlreiche private
Aufnahmen aus seiner Studienzeit und seiner Familie über vier
Generationen sowie Fotos, die Unternehmungen mit Prinz Max von
Baden und seiner Familie zeigen. Weitere Themen sind der
Hochschulsport an der Technischen Hochschule Karlsruhe, die ersten
Skisportwettkämpfe im Schwarzwald und andere Sportereignisse, wie
die Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen 1936. Ein kleiner
Teil der Aufnahmen zeigen fotografische Reproduktionen seiner
Landschaftsgemälde und technische Errungenschaften seiner Zeit
(Zeppeline, Gebirgsbahnen, etc.). Ein weiterer Teil seiner
Aufnahmen zeigt bekannte Personen seiner Zeit, die er traf, wie die
Bergsteigerin Gertrude Bell (1868-1926), Willo Welzenbach
(1899-1934), Erzherzog Karl von Österreich, der spätere Kaiser Karl
I. (1887-1922), Enver Pascha (1881-1922), Otto von Feldmann
(1873-1945) und Adolf Hitler (1889-1945).
5. Literaturverzeichnis:
Publikationen über Wilhelm Paulcke Wilhelm Paulcke, Berge als
Schicksal, München 1936. Konrad Krimm, Ertüchtigung zum Krieg.
Leistungssport und Elitenbildung bei Wilhelm Paulcke-ein Versuch
zum Verstehen der deutschen Weltkriegserfahrung, in: Nicht nur Sieg
und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20.
Jahrhundert, hg. von Martin Furtwängler, Christiane Pfanz-Sponagel,
Martin Ehlers (Oberrheinische Studien 28), Ostfildern 2011. Rüdiger
Hitz, Tourismus durch Sport: Die Entwicklung des Skitourismus im
Schwarzwald 1891-1914, in: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im
deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Martin
Furtwängler, Christiane Pfanz-Sponagel, Martin Ehlers
(Oberrheinische Studien 28), Ostfildern 2011. Konrad Krimm, Der
Begeisterte. Wilhelm Paulcke (1873-1949), in: Der Wunschlose. Prinz
Max von Baden und seine Welt, Begleitband zur Ausstellung im
Generallandesarchiv Karlsruhe, hg. von Dems. Stuttgart 2016. Sara
Diedrich, Ein Leben mit den Bergen. Wilhelm Paulcke (1873-1949) und
die Alpen, in: Sara Diedrich/Elias Siebert, Gezähmte Berge. Alpine
Landschaften im Blick badischer Fotografen, Begleitband zur
Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe, Stuttgart 2020.
Publikationen von Wilhelm Paulcke Der Skilauf, Freiburg im Breisgau
1899. Über Entwicklungsgesetze. Festrede bei der Feier der
Rektoratsübergabe, Karlsruhe 1920. Jugend und Wintersport,
Göttingen 1922. Wilhelm Paulcke/Emil Zsigmondy: Die Gefahren der
Alpen. Erfahrungen und Ratschläge, München 1922. Steinzeitkunst und
moderne Kunst. Ein Vergleich, Stuttgart 1923. Berge als Schicksal,
München 1936. Praktische Schnee- und Lawinenkunde, Berlin 1938.
Gefahrenbuch des Bergsteigers und Skiläufers, Berlin
1942.
6. Verweise: Archivalien im
GLA Karlsruhe Bestand N Paulcke Personalakte Wilhelm Paulcke 235,
Nr. 2369 Versorgungsakte Wilhelm Paulcke 466-22, Nr. 2499 Akten des
Badischen Armeekorps 456 F 81, Nr. 85; 456 F 14, Nr. 14
(Kriegsführung im Gebirge: Ausrüstung, Taktik, etc.- Berichte von
Wilhelm Paulcke) Weitere Dokumente von und zu Wilhelm Paulcke
befinden sich im Archiv des Deutschen Alpenvereins in München
(online Recherche möglich) und im Archiv des Deutschen Skiverbands
in München-Planegg. Wenige Korrespondenzen von Paulcke an andere
Personen gibt es im Archiv des Österreichischen Alpenvereins in
Innsbruck.
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, F-S Paulcke
- Extent
-
12018 Fotografien (Glasplatten, Planfilmnegative und Abzüge; Nr. 1-12116)
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Sonderbestände >> Abbildungen (Bilder, Fotos, Postkarten) >> Fotosammlungen >> Sammlung Paulcke
- Related materials
-
Publikationen über Wilhelm Paulcke
- Wilhelm Paulcke, Berge als Schicksal, München 1936.
- Konrad Krimm, Ertüchtigung zum Krieg. Leistungssport und Elitenbildung bei Wilhelm Paulcke-ein Versuch zum Verstehen der deutschen Weltkriegserfahrung, in: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Martin Furtwängler, Christiane Pfanz-Sponagel, Martin Ehlers (Oberrheinische Studien 28), Ostfildern 2011.
- Rüdiger Hitz, Tourismus durch Sport: Die Entwicklung des Skitourismus im Schwarzwald 1891-1914, in: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Martin - Furtwängler, Christiane Pfanz-Sponagel, Martin Ehlers (Oberrheinische Studien 28), Ostfildern 2011.
- Konrad Krimm, Der Begeisterte. Wilhelm Paulcke (1873-1949), in: Der Wunschlose. Prinz Max von Baden und seine Welt, Begleitband zur Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe, hg. von Dems. Stuttgart 2016.
- Sara Diedrich, Ein Leben mit den Bergen. Wilhelm Paulcke (1873-1949) und die Alpen, in: Sara Diedrich/Elias Siebert, Gezähmte Berge. Alpine Landschaften im Blick badischer Fotografen, Begleitband zur Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe, Stuttgart 2020.
Publikationen von Wilhelm Paulcke
- Der Skilauf, Freiburg im Breisgau 1899.
- Über Entwicklungsgesetze. Festrede bei der Feier der Rektoratsübergabe, Karlsruhe 1920.
- Jugend und Wintersport, Göttingen 1922.
- Wilhelm Paulcke/Emil Zsigmondy: Die Gefahren der Alpen. Erfahrungen und Ratschläge, München 1922.
- Steinzeitkunst und moderne Kunst. Ein Vergleich, Stuttgart 1923.
- Berge als Schicksal, München 1936.
- Praktische Schnee- und Lawinenkunde, Berlin 1938.
- Gefahrenbuch des Bergsteigers und Skiläufers, Berlin 1942.
- Date of creation of holding
-
(1765 - ca. 1850), 1869-1950
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- (1765 - ca. 1850), 1869-1950