Urkunden

Johann Graf zu Sp. bekundet, seinem Vetter Bernhard Markgrafen zu Baden 200 000 rheinische Gulden schuldig zu sein; einen Teil hat der Markgraf dem Grafen früher geliehen, den anderen hat er jetzt gezahlt; Graf Johann hat ihn Rittern und Knechten gestiftet gegen die ungläubigen Hussiten (Wiclefisten), gegen die er auch persönlich zieht. Dafür hat er in aller Form dem Markgrafen und seinen Erben die folgenden Schlösser mit Land, Leuten, Dörfern, Weilern und Höfen zu Pfand gestellt: Burg Sp. mit Zubehör, Burg und Tal Winterburg (-berg), Burg und Tal Dill (Tyll), Burg und Stadt Kastellaun (Kastelen), Burg und Tal Starkenburg (Starckenberg), Burg Grevenburg (Grefen-), Stadt Trarbach (Trorn-), Burg und Vorburg Birkenfeld (Birckenfelt) mit Zubehör, ein Viertel zu Herrstein - die übrigen drei Viertel sind Johanns Frau Walpurg von Leiningen (Lyningen) für 6 000 Gulden zu Wittum versetzt und fallen nach deren Tod dem Markgrafen zu -, Burg Allenbach, Burg Gräfenstein (Greven-), Burg Dahn (Than) mit Zubehör, den Anteil an Burg und Tal Landstuhl (Nanstal) mit dem Lösungsrecht des versetzten Teils, das Öffnungsrecht zu Altleiningen (Alden Lyningen), ein Viertel an Burg und Tal Neu-Bamberg (Nuwenbem-) entsprechend der darüber ausgestellten Urkunde, den Anteil an Burg Stadecken (-eck) mit Zubehör entsprechend der einschlägigen Urkunde, sowie alle weltlichen und geistlichen Lehen, Mannschaften, Burglehen, Wildbänne, Gerichte, Mühlen, Mühlstätten, Wasser, Weiher, Fischereien, Einkünfte und Zubehör, wie es Graf Johann von seinen Vorfahren erhalten hat. Der Markgraf und seine Erben können damit nach ihrem Willen verfahren, bis die 200 000 Gulden zu Pforzheim (Pfortz-) oder Baden zurückgezahlt werden; dies ist ein Vierteljahr vorher schriftlich anzukündigen. Schlösser, Land, Leute und diese Urkunde sind dann herauszugeben. Was in der Zwischenzeit versetzt worden ist, muß ausgelöst werden. Die Markgrafen haben dem Erzbischof Otto von Trier (Triere) und seinem Stift die Mannschaft zu leisten, wie es bisher üblich war. Graf Johann fordert seine Mannen und Burgmannen, besonders Reinhard von Remchingen und die übrigen Amtleute, Bürger und Untertanen auf, dem Vetter als Erbherrn zu huldigen, wie sie ihm und seinen Vorfahren gehuldigt haben; er entbindet sie von den ihm geleisteten Eiden. Gräfenstein, Dahn, Kastellaun und Frauenberg sowie die Reichspfandschaften sind bereits früher dem Markgrafen verpfändet worden; diese Urkunden bleiben weiter gültig (1). Der älteste Sohn des Markgrafen soll die Grafschaft Sp. mit Willen des Vaters innehaben, sich Graf von Sp. nennen und das Wappen führen. Grafschaft und Markgrafschaft sollen nie gegeneinander stehen. Graf Johann gelobt, alle Punkte einzuhalten und dagegen nicht gerichtlich vorzugehen. Er siegelt und bittet Reinhard von Remchingen, Rudolf von Hohenthann (Hoenthan) und Johann (Hans) Meiser vom Berg um Mitbesiegelung. Diese kündigen ihre Siegel an. (1) Nr. 4035.

Reference number
BayHStA, Grafschaft Sponheim Urkunden 1143
Former reference number
Rheinpfälzer U 5919, Straßburg E 5154/36
Formal description
Äußere Beschreibung: Ausf.: M Sp, U 1143. Siegel ab, Reste der vier angeh. Presseln, darauf die Namen der Siegler. Abschr.: KA 67/1354 fol. 260'. M 383/4. M 387/20. KA 67/119 fol. 306. Nr. 12276 Stück 383. Reg.: Fester Nr. 3303.
Language of the material
Sprache der Unterlagen
Further information
Originaldatierung: "Der geben ist uff dornstag vor unser lieben frauwen tage nativitatis 1421."

Originaldatierung: "Der geben ist uff dornstag vor unser lieben frauwen tage nativitatis 1421."

Medium: A = Analoges Archivale

Äußere Beschreibung: Ausf.: M Sp, U 1143. Siegel ab, Reste der vier angeh. Presseln, darauf die Namen der Siegler. Abschr.: KA 67/1354 fol. 260'. M 383/4. M 387/20. KA 67/119 fol. 306. Nr. 12276 Stück 383. Reg.: Fester Nr. 3303.

Context
Grafschaft Sponheim Urkunden >> 1401-1450
Holding
Grafschaft Sponheim Urkunden

Date of creation
1421 September 4

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Last update
03.04.2025, 1:31 PM CEST

Data provider

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Object type

  • Urkunden

Time of origin

  • 1421 September 4

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