Bestand
Panzergrenadierbrigade 4 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte
Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell
einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter
Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der
Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000
Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vor-gänger
Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde
festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche
gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des
Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle
Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu
aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und
aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu
Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden.
Aufgabe des
Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit
an-deren NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind
zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen.
Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das
Hauptwaffensystem des Heeres.
Im Mai
1958 wurde die Kampfgruppe C 2 eingerichtet und der 2.
Grenadierdivision als dritte Kampfgruppe unterstellt. Der
Kampfgruppe C 2 unterstanden die Panzergrenadierbataillone
41, 42 und 43.
Heeresstruktur 2 (1959
- 1970)
Schon Ende 1959 konnte die
Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen
betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen
mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte
über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die
Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt
worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000
Mann.
In der neuen Heeresstruktur
wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert.
Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische
Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit
dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte
der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen
Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer
LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und
Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113
und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am 1. April 1959 wurde die Kampfgruppe C 2 in
Panzergrenadierbrigade 4 umbenannt. Der Brigade unterstanden
die Panzergrenadierbataillone 41 (mot) und 42 (mot), das
Panzergrenadierbataillon 43 (Schützenpanzer), das
Versorgungsbataillon 46, die Panzerpionierkompanie 40, die
Panzerjägerkompanie 40 sowie die Panzeraufklärungskompanie
40.
Der Stationierungsraum der
Panzergrenadierbrigade 4 waren das südliche Niedersachsen um
Göttingen und der Großraum Kassel im Norden Hessens.
Am 7. November 1961 wurde der Brigade das
Feldartilleriebataillon 45 unterstellt und am 1. Januar 1962
stellte die Panzergrenadierbrigade 4 das noch fehlende
Panzerbataillon 44 in Mengeringhausen bei Arolsen auf.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Mit
Umgliederungsbefehl Nr. 98 / 70 -Heer- vom 8. Dezember 1970
wurde die Brigade in Jägerbrigade 4 umbenannt; die Panzer-
(grenadier-) bataillone hießen jetzt
Panzerjägerbataillone.
Im Zuge der
weiteren Umgliederung des Heeres wurde das
Versorgungsbataillon 46 1972 aufgelöst und im Rahmen der
Neuaufstellung der Panzerbrigade 34 wurde das
Panzerartilleriebataillon 45 in Göttingen geteilt und
teilweise dieser neuen Brigade unterstellt.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der
Kampftruppenba-taillone erhöhte sich in den Brigaden von drei
auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und
Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven
Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-,
drei Luftlande- und eine Ge-birgsjägerbrigade.
Die Einführung der Heeresstruktur 4 führte
am 1. Oktober 1980 zur Umbenennung in Panzergrenadierbrigade
4. Nach der Umsetzung der Heeresstruktur 4 unterstanden dem
Stab der Panzergrenadierbrigade 4 im Jahr 1980 an Kampf- und
Kampfunterstützungseinheiten:
-
Gemischtes Panzergrenadierbataillon 41 (Göttingen)
- Panzergrenadierbataillon 42 (Kassel)
- Panzergrenadierbataillon 43
(Göttingen)
- Panzerbataillon 44
(Göttingen)
-
Panzerartilleriebataillon 45 (Göttingen)
- Feldersatzbataillon 23 (truppendienstliche
Unterstellung)
sowie an
Brigadeeinheiten:
- Stabskompanie
(Göttingen)
- Instandsetzungskompanie
40 (Göttingen)
- Nachschubkompanie 40
(Fuldatal-Rothwesten)
-
Panzerpionierkompanie 40 (Kassel)
-
Panzerjägerkompanie 40 (Kassel)
Im
Oktober 1980 hatte die Panzergrenadierbrigade 4 eine Stärke
von 3.300 Soldaten.
1988 traf die
Panzergrenadierbrigade 4 vorbereitende Maßnahmen für die
Erprobung der Heeresstruktur 5 im Rahmen des Truppenversuchs
„Kaderung und rascher Aufwuchs". Zur Vorbereitung des ab 1.
Januar 1989 beginnenden Truppenversuchs mit dem
Panzergrenadierbataillon 41 als Stammbataillon und dem
Panzerbataillon 44 als Aufwuchsbataillon wurde ab 1. Oktober
1988 das bisherige Panzergrenadierbataillon 41in
Panzerbataillon 41 umgegliedert. Der Truppenversuch endete am
30. September 1991.
Im Rahmen der
Einnahme der Heeresstruktur 5 und der dadurch bedingten
Auflösung der Brigade wurde als erster Truppenteil am 31.
März 1992 die Panzerjägerkompanie 40 außer Dienst gestellt.
Zum 30. September 1992 wurden die Panzergrenadierbataillone
42 und 43 sowie die Panzerbataillone 44 und 41 aufgelöst.
Panzerpionierkompanie 40, Nachschubkompanie 40 und
Feldersatzbataillon 23 stellten zum 31. März 1993 außer
Dienst. Der jüngste Verband der Panzergrenadierbrigade 4, das
Panzerartilleriebataillon 45, wurde ebenfalls mit Wirkung vom
31. März 1993 aufgelöst. Stabskompanie sowie
Instandsetzungskompanie wurden zum 30. Sep-tember 1993
aufgelöst.
Am 24. September 1993
endete die Nutzung der Zieten-Kaserne in Göttingen als
Truppenunterkunft und militärischer Sicherheitsbereich. Der
letzte Göttinger Truppenteil, die Panzergrenadierbrigade 4,
die seit ihrer Aufstellung im Jahr 1958 hier stationiert war,
wurde mit Wirkung vom 30. September 1993 außer Dienst
gestellt.
Katastropheneinsätze der
Brigade erfolgten im Sommer 1960 bei der Erntenothilfe durch
500 Soldaten, vom 17. Februar - 2. März 1962 beim Einsatz
während der Flutkatastrophe in Hamburg und im März bis Mai
1990 bei der Beseitigung von Sturmschäden in den Wäldern der
Forstämter Kassel, Melsungen und Jühnde.
Kommandeure Panzergrenadierbrigade 4:
Brig.Gen. Baudissin, Gf. Wolf von 01.07.1958 -
30.06.1961
Oberst Ressèguier, Gf.
Oswald von 01.07.1961 - 30.09.1963
Brig.Gen. Hinrichs, Hans 01.10.1963 - 31.03.1965
Oberst Kerschkamp, Hans-Joachim 01.04.1965 -
31.03.1968
Oberst Wagemann, Dr.
Eberhard 01.04.1968 - 31.01.1970
Brig.Gen. Thormeyer, Arndt-Diether 01.02.1970 -
30.09.1971
Oberst Bastian, Gert
01.10.1971 - 31.03.1974
Oberst Werren,
Otto-Günther 01.04.1974 - 30.09.1977
Oberst Hoster, Johann 01.10.1977 - 31.07.1979
Brig.Gen. Nebe, Hans 01.08.1979 -
31.03.1983
Brig.Gen. Consbruch, Georg
von 01.04.1983 - 31.03.1989
Oberst
Albert, Bernd 01.04.1989 - 31.03.1991
Oberst Fell, Rainer 01.04.1991 - 31.03.1993
Oberst Egloffstein, Albrecht Frhr. v.u.z.
01.04.1993 - 30.09.1993
Überlieferung
Aus- und
Weiterbildung; Fernmeldewesen - Besondere Anweisungen;
Gelöbnisse; Haushalt; Infrastruktur Kasernenanlage
Zieten-Kaserne; Kasernenbefehle; Kriegstagebücher;
Militärische Tagebücher; Militärsport; Planspiele; Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit; Truppenübungsplatz-Aufenthalte;
Truppenversuche; Übungen
Vereinzelte
Verschlusssachen
Erschließungszustand
(Kommentar)
Abgabeverzeichnis;
unbearbeitet
Umfang
(Erläuterung)
125 AE, Letzte
Archivnummer: 125, VS-Anteil: 1,6 %
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 30
Jahre Panzergrenadier-brigade 4, Göttingen, 1988)
Literatur
Reinhard
Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
Digel, Werner (Hrsg.), Wie funktioniert das?
Die Bundeswehr, Mannheim, Wien, Zürich, 1987
Clemens Range: Das Heer der Bundeswehr,
Stuttgart, 1978
Verfasser/Stand
MA 3; 2004
4,3
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die
ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren
darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen
Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister
Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres
Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem
bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen
NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn
auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten
(Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000
Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt
realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa
im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese
notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des
Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im
Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen
NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen
und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer
M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem
des Heeres.
Im Mai 1958 wurde die
Kampfgruppe C 2 eingerichtet und der 2. Grenadierdivision als
dritte Kampfgruppe unterstellt. Der Kampfgruppe C 2
unterstanden die Panzergrenadierbataillone 41, 42 und
43.
Heeresstruktur 2 (1959 -
1970)
Schon Ende 1959 konnte die
Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen
betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen
mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte
über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die
Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt
worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000
Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am
1. April 1959 wurde die Kampfgruppe C 2 in
Panzergrenadierbrigade 4 umbenannt. Der Brigade unterstanden
die Panzergrenadierbataillone 41 (mot) und 42 (mot), das
Panzergrenadierbataillon 43 (Schützenpanzer), das
Versorgungsbataillon 46, die Panzerpionierkompanie 40, die
Panzerjägerkompanie 40 sowie die Panzeraufklärungskompanie
40. Der Stationierungsraum der Panzergrenadierbrigade 4 war
das südliche Niedersachsen um Göttingen und der Großraum
Kassel im Norden Hessens. Am 7. November 1961 wurde der
Brigade das Feldartilleriebataillon 45 unterstellt und am 1.
Januar 1962 stellte die Panzergrenadierbrigade 4 das noch
fehlende Panzerbataillon 44 in Mengeringhausen bei Arolsen
auf.
Heeresstruktur 3 (1970 -
1980)
Ende der sechziger Jahre hatte
sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die
Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die
daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete
machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Mit
Umgliederungsbefehl Nr. 98 / 70 -Heer- vom 8. Dezember 1970
wurde die Brigade in Jägerbrigade 4 umbenannt; die Panzer-
(-grenadier-) -bataillone hießen jetzt Panzerjägerbataillone.
Im Zuge der weiteren Umgliederung des Heeres wurde das
Versorgungsbataillon 46 1972 aufgelöst und im Rahmen der
Neuaufstellung der Panzerbrigade 34 wurde das
Panzerartilleriebataillon 45 in Göttingen geteilt und
teilweise dieser neuen Brigade unterstellt.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Die Einführung
der Heeresstruktur 4 führte am 1. Oktober 1980 zur
Umbenennung in Panzergrenadierbrigade 4. Nach der Umsetzung
der Heeresstruktur 4 unterstanden dem Stab der
Panzergrenadierbrigade 4 im Jahr 1980 an Kampf- und
Kampfunterstützungseinheiten:
Gemischtes Panzergrenadierbataillon 41 (Göttingen)
Panzergrenadierbataillon 42 (Kassel)
Panzergrenadierbataillon 43
(Göttingen)
Panzerbataillon 44
(Göttingen)
Panzerartilleriebataillon
45 (Göttingen)
Feldersatzbataillon 23
(truppendienstliche Unterstellung)
sowie an Brigadeeinheiten:
Stabskompanie (Göttingen)
Instandsetzungskompanie 40 (Göttingen)
Nachschubkompanie 40 (Fuldatal-Rothwesten)
Panzerpionierkompanie 40 (Kassel)
Panzerjägerkompanie 40 (Kassel)
Im Oktober 1980 hatte die
Panzergrenadierbrigade 4 eine Stärke von 3.300
Soldaten.
1988 traf die
Panzergrenadierbrigade 4 vorbereitende Maßnahmen für die
Erprobung der Heeresstruktur 5 im Rahmen des Truppenversuchs
"Kaderung und rascher Aufwuchs". Zur Vorbereitung des ab 1.
Januar 1989 beginnenden Truppenversuchs mit dem
Panzergrenadierbataillon 41 als Stammbataillon und dem
Panzerbataillon 44 als Aufwuchsbataillon wurde ab 1. Oktober
1988 das bisherige Panzergrenadierbataillon 41in
Panzerbataillon 41 umgegliedert. Der Truppenversuch endete am
30. September 1991.
Im Rahmen der
Einnahme der Heeresstruktur 5 und der dadurch bedingten
Auflösung der Brigade wurde als erster Truppenteil am 31.
März 1992 die Panzerjägerkompanie 40 außer Dienst gestellt.
Zum 30. September 1992 wurden die Panzergrenadierbataillone
42 und 43 sowie die Panzerbataillone 44 und 41 aufgelöst.
Panzerpionierkompanie 40, Nachschubkompanie 40 und
Feldersatzbataillon 23 stellten zum 31. März 1993 außer
Dienst. Der jüngste Verband der Panzergrenadierbrigade 4, das
Panzerartilleriebataillon 45, wurde ebenfalls mit Wirkung vom
31. März 1993 aufgelöst. Stabskompanie sowie
Instandsetzungskompanie wurden zum 30. September 1993
aufgelöst. Am 24. September 1993 endete die Nutzung der
Zieten-Kaserne in Göttingen als Truppenunterkunft und
militärischer Sicherheitsbereich. Der letzte Göttinger
Truppenteil, die Panzergrenadierbrigade 4, die seit ihrer
Aufstellung im Jahr 1958 hier stationiert war, wurde mit
Wirkung vom 30. September 1993 außer Dienst gestellt.
Katastropheneinsätze der Brigade erfolgten
im Sommer 1960 bei der Erntenothilfe durch 500 Soldaten, vom
17. Februar bis 2. März 1962 beim Einsatz während der
Flutkatastrophe in Hamburg und im März bis Mai 1990 bei der
Beseitigung von Sturmschäden in den Wäldern der Forstämter
Kassel, Melsungen und Jühnde.
Kommandeure Panzergrenadierbrigade 4:
BrigGen Baudissin, Wolf Graf 01.07.1958 -
30.06.1961
Oberst Ressèguier, Oswald
Graf von 01.07.1961 - 30.09.1963
BrigGen Hinrichs, Hans 01.10.1963 - 31.03.1965
Oberst Kerschkamp, Hans-Joachim 01.04.1965 -
31.03.1968
Oberst Wagemann, Eberhard
01.04.1968 - 31.01.1970
BrigGen
Thormeyer, Arndt-Diether 01.02.1970 - 30.09.1971
Oberst Bastian, Gert 01.10.1971 -
31.03.1974
Oberst Werren, Otto-Günther
01.04.1974 - 30.09.1977
Oberst Hoster,
Johann 01.10.1977 - 31.07.1979
BrigGen
Nebe, Hans 01.08.1979 - 31.03.1983
BrigGen Consbruch, Georg von 01.04.1983 -
31.03.1989
Oberst Albert, Bernd
01.04.1989 - 31.03.1991
Oberst Fell,
Rainer 01.04.1991 - 31.03.1993
Oberst
Egloffstein, Albrecht Freiherr von und zu 01.04.1993 -
30.09.1993
Inhaltliche
Charakterisierung: Truppenversuche;
Truppenübungsplatzaufenthalte; Übungen; Militärische
Tagebücher. Vereinzelte Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
136 AE, VS-Anteil: 2 %
Zitierweise: BArch BH
9-4/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-4
- Extent
-
136 Aufbewahrungseinheiten; 4,1 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Related materials
-
Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 30 Jahre Panzergrenadierbrigade 4, Göttingen, 1988)
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
Digel, Werner (Hrsg.), Wie funktioniert das? Die Bundeswehr, Mannheim, Wien, Zürich, 1987
Clemens Range: Das Heer der Bundeswehr, Stuttgart, 1978
- Date of creation of holding
-
1956 - 1993
- Other object pages
- Provenance
-
Panzergrenadierbrigade 4 (PzGrenBrig 4), 1956-1993
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
- 16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1956 - 1993