Bestand

Stiftungsverwaltung des Handelsvorstands (Bestand)

Der vorliegende Bestand stammt aus einem größeren Bestand Schriftgut der Lödelschen (Hörmannischen) Stiftung, der heute im Universitätsarchiv Erlangen aufbewahrt wird. Die Lödelsche Stiftung wurde vom Nürnberger Handelsvorstand verwaltet und umfasste zwei Teilfonds:- eine Armenschule im Haus der Stifterin in der Hinteren Ledergasse, - eine Stipendienstiftung für Nürnberger Theologiestudenten an der Universität Altdorf. Nach der Aufhebung der Universität Altdorf wurde der Stiftungsfonds der Lödelschen Stiftung zur Förderung Nürnberger Theologiestudenten an der Universität Erlangen verwendet. 1940 ging die Stiftungsverwaltung vom Nürnberger Handelsvorstand auf die Universität Erlangen über, welche damit auch die gesamte Lödelsche Stiftungsregistratur (Stipendienstiftung und Armenschule) übernahm und bis heute aufbewahrt.Da die hier vorliegenden Archivalien keinen Bezug zur Lödelschen Stiftung haben, wurden sie im November 1999 im Zuge der Neuverzeichnung des Bestandes vom Universitätsarchiv Erlangen ausgesondert und zuständigkeitshalber dem Stadtarchiv Nürnberg überlassen. Sie bestehen aus Schriftgut folgenden Inhalts:- Abrechnungen des Wochenalmosens neuen Werks 1708-1759,- Monatliche Geld- und Brot-Rechnungen 1714-1759,- Almosische Kinderrechnungen über Korn und Brot,- Lorenzer Armenkinderschulstiftung 1732-1759 (Rechnungen, Quittungen), 1784-1808 (Schreiben),- Anna Magdalena Güntherische Stiftung 1785-1808,- Handelsvorstand (Geleitsachen) 1751, 1771-1808,- Einzelne private Schriftstücke unterschiedlicher Provenienz,- Prozessakten Justus Christian Kießlings aus seinem Prozess gegen die bayerische Administration der Unterrichtsstiftungen.Aus der inhaltlichen Heterogenität und der zeitlichen Verteilung des Schriftguts lässt sich die folgende Geschichte des Bestandes erschließen:Seit dem 17., vor allem aber im 18. Jh. setzten bürgerliche Stifter zunehmend Vertreter des Handelsvorstands als Verwalter der von ihnen errichteten Stiftungen ein. Zusätzlich gewann der Handelsvorstand Einfluss auf die Verwaltung des Stadtalmosenamts, indem einzelne Stellen dieses Amtes regelmäßig durch Marktvorsteher oder Marktadjunkten besetzt wurden. Im einzelnen waren (mindestens) die folgenden mit Aufgaben der Stiftungs-verwaltung beauftragte Personen Angehörige des Handelsvorstands:- Der Kassier des Stadtalmosenamtes und des Wochenalmosens,- Ein oder mehrere Beisitzer des Stadtalmosenamtes,- Der Kassier der Lorenzer Armenkinderschulstiftung (einer der Marktadjunkten),- Beide Administratoren der Lödelschen (Hörmannischen) Armenkinderschulstiftung (ein Marktvorsteher, ein Marktadjunkt),- Zwei der drei Exekutoren der Rößlerischen (Sebalder) Armenkinderschule (ein Marktvorsteher, ein Marktadjunkt),- Einer der beiden Exekutoren der Güntherschen Stiftung (der 2. Marktvorsteher).Ob und inwieweit die jeweiligen Stiftungsregistraturen auch in der Registratur des Handelsvorstands aufbewahrt wurden, ist unklar, jedoch scheinen spätestens nach der Extradition der Stiftungen an die neue bayerische Stiftungsverwaltung 1808, vielleicht auch erst mit der Rückgabe der Verwaltung der Lödelschen Stipendienstiftung an den Handelsvorstand, Registraturteile dieser Stiftungen in die Registratur des Handelsvorstands gelangt zu sein. Durch Ämterhäufung bei der Stiftungsverwaltung vor 1808 oder mangelnde Ordnung in der Altregistratur des Handelsvorstands kam es zur Vermischung verschiedener Stiftungsbestände mit Schriftgut des Handelsvorstands und privater Provenienz.Als 1940 die bis dahin vom Handelsvorstand ausgeübte Verwaltung der Lödelschen Stipendienstiftung auf die Universität Erlangen überging, wurde ihre Registratur unter Einschluss zahlreicher Fremdprovenienzen an diese abgegeben. Bei ihrer Übernahme und Verzeichnung durch das Universitätsarchiv 1999 wurden diese Fremdprovenienzen ausgeschieden und dem StadtAN übergeben, wo sie als Bestand D 24 neu formiert wurden.Der Bestand enthält Schriftgut verschiedener von Angehörigen des Handelsvorstands verwalteter Stiftungen und Amtsstellen der reichsstädtischen Stiftungsverwaltung, vor allem Rechnungsserien des Wochenalmosens neuen Werks (Wochen-Almosen-Zettel) und monatliche Geld- und Brot-Rechnungen, daneben Unterlagen der Lorenzer Armenschulstiftung, der Güntherischen Stiftung und einzelne Archivalien anderer Stiftungen, des Handelsvorstands und privater Provenienz.Verzeichnung 2001 (FAUST-Datenbank).

Reference number of holding
D 24
Extent
lfd. Meter: 1,20
Language of the material
Deutsch

Context
Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe D: Stiftungen und Stiftungsverwaltungen >> D 24 - Stiftungsverwaltung des Handelsvorstands

Indexbegriff subject
Armenschulstiftung, Lorenzer
Güntherische Stiftung
Handelsvorstand
Lödelsche Stipendienstiftung
Lorenzer Armenschulstiftung
Rechnungen
Stadtalmosenamt
Stiftung, Güntherische
Stiftungen
Stiftungsverwaltung
Stiftungsverwaltung des Handelsvorstandes (Bestand)
Stiftungsverwaltung des _Handelsvorstands (Bestand)
Stipendienstiftung, Lödelsche
Wochenalmosen
Wochenalmosen

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05.06.2025, 11:18 AM CEST

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